Teamcheck (5): Für Kujala ist die Playoff-Teilnahme der beste Weg zum Klassenerhalt

Drei Punkte fehlten dem EC Bad Nauheim in einem aufreibenden Saisonfinale zum Erreichen der Pre-Playoffs. Die wollen die Roten Teufel nun erreichen – um Zitterpartien in den Playdowns zu vermeiden.

Die Fans mussten wie die Verantwortlichen und Spieler beim EC Bad Nauheim in der vergangenen Saison Nerven bewahren. Am Ende durften alle Jubeln, weil sich in der ersten Playdown-Runde die Klasse der Roten Teufel letztendlich durchsetzte. Das 4:2 in der Serie gegen den ESV Kaufbeuren war dennoch harte Arbeit und spiegelte auch ein wenig den Verlauf der Hauptrunde wider. Überragenden Leistungen oder Serien wie zum Beispiel den sechs Heimsiegen in Folge im ersten Saisonviertel folgten Ernüchterungen. Entscheidend für das Verpassen der Pre-Playoffs waren dann vier Niederlagen in den abschließenden fünf Spielen.

Vor allem die Kaderbreite und Verletzungen machten Trainer Petri Kujala zu schaffen. Die Förderlizenzspieler vom Kooperationspartner Düsseldorfer EG waren zwar ein absoluter Gewinn, standen aber angesichts der Verletztenserie bei der DEG nur zu selten zur Verfügung. Und gegen die direkten Konkurrenten im Kampf um die Pre-Playoffs ließen die Hessen zu viele Punkte liegen – wie zum Beispiel gegen die Lausitzer Füchse, gegen die man drei von vier Spielen verlor. Immerhin konnten junge Spieler integriert werden, wie zum Beispiel das seinerzeit erst 15 Jahre alte Eigengewächs Garret Pruden.

Petri Kujala will in der kommenden Saison eine gute Mischung aus  jungen Spielern und erfahrenen Profis finden. Aus dem eigenen Nachwuchs führt der Finne sechs Spieler aus den Jahrgängen 1996 bis 1999 an die Profis heran. Fördern sollen diese Youngster Cracks wie die Teamtopscorer Vitalij Aab oder Dusan Frosch. Selbstverständlich musste man in Bad Nauheim auch auf dem Transfermarkt tätig werden, um konkurrenzfähig zu sein. Den Abgang von Max Campbell versucht man unter anderem mit der Verpflichtung von Dustin Cameron aus Heilbronn aufzufangen. Für die Verteidigung wurden Marc Kohl von Vizemeister Fischtown Pinguins oder Jonas Gerstung aus Weißwasser verpflichtet.

Begleitet wurde die Kaderaufstellung von einer weiteren Professionalisierung des Eishockeys in Bad Nauheim. Mit tatkräftiger Hilfe der Fans wurde die Schiedsrichterkabine im Colonel-Knight-Stadion vergrößert, um Platz für die nun vier Referees zu schaffen. Die Heimspiele werden zukünftig live bei Sprade TV zu sehen sein, die Presseplätze haben künftig Strom und Internetzugänge. Und der ehemalige Duisburger Trainer Matthias Roos wurde als Geschäftsstellenleiter engagiert.

Das alles wurde ohne großes Brimborium umgesetzt, große Sprüche wird man aus der Kurstadt ohnehin nicht hören. Man lebt Bescheidenheit vor, entsprechend sind die Saisonziele. „Der beste Weg zum Klassenerhalt ist das Erreichen der Playoffs“, sagte Kujala. Und Geschäftsführer Andreas Ortwein ergänzte: „Die ersten fünf Plätze dürften die bekannten Teams unter sich ausmachen. Dahinter ist alles eng beisammen und wir werden darum kämpfen, dass wir einen dieser Plätze sechs bis zehn erreichen.“

Kader (Neuzugänge fett/Stand: 1. September 2015):

Torhüter: Jan Guryca, Mikko Rämö, Felix Bick, Kiian Aaltonen
Verteidiger: Daniel Ketter, Alexander Baum, Goran Pantic, Corey Mapes, Hagen Kaisler, Joel Keussen, Marius Erk, Jonas Gerstung, Marc Kohl, Joel Johansson
Stürmer: Vitalij Aab, Kyle Helms, Dusan Frosch, Harry Lange, Patrick Strauch, Deion Müller, Maximilian Spöttel, Tim May, Maximilian Kammerer, Andreas Pauli, Leon Niederberger, Dustin Cameron, Dominik Lascheit, Eugen Alanov, Diego Hofland, Marcel Brandt, Nick Dineen
Trainer: Petri Kujala

Testspiele:

14.08.2015: EC Bad Nauheim – Löwen Frankfurt 5:4
21.08.2015: SG Cortina - EC Bad Nauheim 4:5
22.08.2015: Sterzing Broncos - EC Bad Nauheim 2:7
28.08.2015: EC Bad Nauheim – Heilbronner Falken 2:1 SO
30.08.2015: EC Bad Nauheim –Dresdner Eislöwen 3:4
04.09.2015: Kassel Huskies - EC Bad Nauheim 5:2
06.09.2015: EC Bad Nauheim – Kassel Huskies 4:5 SO