Von Herzblut getragen. Im Eishockey zuhause.
Zuschauerstärkste 2. Eishockey-Liga Europas
Das erste Wiedersehen nach einer intensiven Halbfinal-Serie
08.10.2015Bild: Sven Peter/Hansepixx

Das erste Wiedersehen nach einer intensiven Halbfinal-Serie

Vizemeister Bremerhaven empfängt Frankfurt. „Favoritenrolle liegt klar beim Tabellenführer“, sagt Pinguins-Coach Doucet. Towerstars erstmals live aus der Eissporthalle Ravensburg.

Der Auftakt des fünften DEL2-Wochenendes beschert den Eishockey-Fans das Topspiel des Tabellenzweiten gegen den Spitzenreiter. Dabei liegt die Brisanz im ersten Duell zwischen Vizemeister Fischtown Pinguins und den Löwen Frankfurt vor allem in der Playoff-Halbfinalserie Anfang April, in der Bremerhaven sich in sechs umkämpften Spielen gegen die Löwen durchsetzte. In Kassel wird unterdessen die Frage beantwortet, ob Meister Bietigheim nach den jüngsten 13 Gegentoren in zwei Spielen die richtigen Antworten gibt. Und in Ravensburg wird erstmals via Sprade TV live aus der Eissporthalle übertragen, wenn die Towerstars gegen Crimmitschau ihre Heimmisere beenden wollen.

EC Bad Nauheim - SC Riessersee (19.30 Uhr/Live bei Sprade TV)

Der SC Riessersee musste seinem tollen Lauf zu Saisonbeginn ein wenig Tribut zollen. „Wir müssen schauen, dass wir nach unseren Ausfällen überhaupt drei vernünftige Reihen zusammenstellen
können da dürfte klar sein, wer Favorit ist", sagte Trainer Tim Regan. Bei der jüngsten 2:5-Niederlage gegen die Kassel Huskies musste Benedikt Kastner bereits nach zwölf Minuten vom Eis. Der Verteidiger und „Leader“ (Regan) wird den Garmischern wohl länger fehlen. Noch außer Gefecht ist Stürmer Valentin Gschmeißner, Michael Rimbecks Einsatz am Wochenende fraglich. Beim SC Riessersee lief noch bis zum Sonntag alles wie im Traum. Der Auftaktniederlage gegen die Lausitzer Füchse (1:2)  folgten sechs Siege in Folge, darunter ein 6:5 bei Meister Bietigheim. Nun aber sind die ersten Widerstände zu überwinden. "Die Mannschaft muss auf die Stimmung eingestellt sein, aber das haben wir auswärts bis jetzt sehr gut hinbekommen. Die Gegner haben inzwischen vor uns großen Respekt und sehen uns als Topteam, was wir allerdings nicht so sehen", sagte Geschäftsführer Ralph Bader zur Aufgabe in Bad Nauheim. Alle vier Spiele der vergangenen Saison gingen in die Overtime oder darüber hinaus. Die Roten Teufel verloren bei Ihrer TV-Premiere bei Sprade 4:5 nach Penaltyschießen gegen Ravensburg. Nun will man den Garmischern aber die ersten Auswärtsniederlage zufügen. Trainer Petri Kujala muss lange auf Diego Hofland verzichten, der sich einen Bruch an der Hand zuzog. Mit von der Partie sind Verteidiger Daniel Ketter und Leon Niederberger. Auch im Kader sind Hagen Kaisler, Eugen Alanov und Goalie Felix Bick.

Vergangene Saison

19.10.2014: Riessersee - Bad Nauheim 4:3 OT
23.11.2014: Bad Nauheim - Riessersee 2:1 OT
09.01.2015: Riessersee - Bad Nauheim 3:4 OT
13.02.2015: Bad Nauheim - Riessersee 4:3 SO

Dresdner Eislöwen - Starbulls Rosenheim (19.30 Uhr/Live bei Sprade TV)

Mit vier Siegen in Folge arbeiteten sich die Eislöwen an den vergangenen beiden Spielwochenenden auf den vierten Tabellenplattz vor und stehen nun in der Region, wo die Experten die Sachsen in dieser Saison auch erwarten. "Unser Erfolgsgarant ist derzeit unsere mannschaftliche Geschlossenheit und Ausgeglichenheit. Auch am letzten Wochenende hat man wieder gesehen, dass jeder Spieler derzeit entscheidende Tore für uns schießen kann. Wir haben zügig unsere Stabilität gefunden“, sagte Eislöwen-Trainer Thomas Popiesch. Jeweils 5:2 gewannen die Eislöwen gegen Aufsteiger Freiburg und beim sächsischen Rivalen Crimmitschau. Die Tore wurden von sieben verschiedenen Schützen erzielte. Damit sind die Dresdner sehr schwer auszurechnen. Popiesch lobte zudem seine Goalies Marvin Cüpper und Brett Jaeger. Aber Popiesch warnte auch vor Selbstzufriedenheit. „Auf dem jetzigen Stand dürfen wir uns nicht ausruhen. Wir haben genug Bereiche, in denen wir noch Luft nach oben haben. Unser Powerplay sah am Wochenende gut aus, aber wir haben wieder verpasst, die Gelegenheiten in Tore umzumünzen. Hier müssen wir eindeutig effektiver werden", sagte Popiesch. Hinter den Starbulls liegt ein Wochenende mit nur einem Punkt. Das Problem sieht Trainer Franz Steer unter anderem auch in der abfallenden Konzentration mit zunehmender Spieldauer. „Wir waren in den drei Auswärtsspielen in Dresden, Bietigheim und Frankfurt auch nicht so weit weg davon, zu Punkten, wie es die klaren Endresultate vermuten lassen“, sagte Steer. „Allerdings fehlt uns im bisherigen Saisonverlauf einfach die Konstanz, unser Spiel über drei Drittel durchzuziehen.“ Am Sonntag hatte Rosenheim 4:5 nach Penaltyschießen gegen Bad Nauheim verloren, zwei Tage zuvor lange Zeit beim Spitzenreiter aus Frankfurt (2:5) mitgehalten, aber das Spiel am Ende des zweiten Abschnitts vorentscheidend abgegeben.

Bisher

13.09.2015: Dresden – Rosenheim 5:2

Kassel Huskies - Bietigheim Steelers (19.30 Uhr)

Die Kassel Huskies kommen so allmählich wieder ins Rollen. Klares Indiz dafür war das erste Sechs-Punkte-Wochenende mit dem Arbeitssieg gegen Heilbronn (6:4) und dem überzeugenden 5:2 beim SC Riessersee. Unter der Zugspitze sah Trainer Rico Rossi von seinem Team wieder das Eishockey, das die Nordhessen in der vergangenen Saison auszeichnete. Vor allem die Kompaktheit war im Vergleich zum Spiel gegen Heilbronn sehr gut. Vor Bietigheim zeigte Kassels Coach Respekt, aber auch das jüngst wiedergewonnene Selbstvertrauen. "Nach drei Niederlagen in Serie ist Bietigheim gefährlicher denn je. Das ist sicherlich nicht die beste Zeit, um gegen sie zu spielen. Dennoch bin ich optimistisch, dass wir gewinnen können. Meine Jungs haben in Garmisch einen hervorragenden Job gemacht", sagte Rossi. An 13 Gegentore in zwei Spielen hatte sich Kollege Kevin Gaudet in seinen über vier Jahren in Bietigheim nicht erinnern können. Das 5:6 gegen Riessersee und 3:7 gegen Freiburg sind angesichts der vergangenen Saison, in der alles nahezu perfekt lief, kaum zu glauben. Aber Gaudet, der erstmals in seiner Europa-Karriere als Trainer nach einer Meisterschaft mit einer nahezu identischen Mannschaft in die neue Saison ging, ist von einer Reaktion seines Teams überzeugt.

Vergangene Saison

14.09.2014: Bietigheim - Kassel 5:3
26.10.2014: Kassel - Bietigheim 2:5
21.12.2014: Bietigheim - Kassel 2:3
23.01.2015: Kassel - Bietigheim 3:2

ESV Kaufbeuren - EHC Freiburg (19.30 Uhr/Live bei Sprade TV)

In Kaufbeuren wird weiter hart an einer Weiterentwicklung in allen Bereichen gearbeitet. Die Verbesserungen werden derzeit am deutlichsten im sportlichen Bereich sichtbar. Der neue Sportdirektor Michael Kreitl und der neue Trainer Mike Muller hatten bei der Auswahl der neuen Spieler offenbar ein gutes Händchen. Als Beispiel sei nur der derzeitige Goldhelm Michael Baindl genannt. Dennoch springen noch zu wenige Ergebnisse dabei heraus. „40 Minuten gutes Eishockey reichen eben nicht“, sagte Muller nach dem 3:6 bei Vizemeister Bremerhaven. Dort lagen die Gäste bereits nach zwölf Minuten mit 0:3 hinten, die Aufholjagd bis hin zum 3:4 kostete dann zu viel Kraft. Aber die Begeisterung im Team ist da, die „Reaktion“ auf die schwache Anfangsphase an der Nordsee gefiel Mike Muller, der am Wochenende auch auf Stefan Vajs setzten kann. Fehlen wird aber vermutlich weiter Kapitän Matthias Bergmann. "Die Wölfe hatten einen perfekten Start in die Saison und haben am Sonntag mit dem 7:3 Heimsieg gegen den Meister aus Bietigheim aufhorchen lassen. Freiburg wird daher mit viel Selbstvertrauen nach Kaufbeuren kommen. Wie immer erwartet uns eine schwere Aufgabe, die wir nur lösen können, wenn wir über die volle Spielzeit konzentriert, mit hundert Prozent Einsatz und voller Leidenschaft zu Werke gehen,", sagte Muller zum nächsten Gegner. Für Freiburgs Trainer Leos Sulak war der Sieg gegen Bietigheim willkommener Anschauungsunterricht, der gezeigt habe, dass ein solcher Gegner auch zu schlagen ist.

Vergangene Saison

Fehlanzeige

Lausitzer Füchse - Heilbronner Falken (19.30 Uhr/Live bei Sprade TV)


Vor den Füchsen liegt mit den Spielen gegen Heilbronn und in Freiburg ein eminent wichtiges Wochenende, will man sich im Bereich der Playoff-Plätze etablieren. Das erste von zwei Duellen mit dem Tabellenletzten aus Heilbronn innerhalb von sechs Tagen hatten die Füchse mit 3:1 gewonnen. Der im Gesicht verletzte Roberto Geiseler wird Trainer Dirk Rohrbach vorerst nicht zur Verfügung stehen. Dafür könnte es das Debüt von Neuzugang Darren Haydar geben. Die Falken müssen nun langsam anfangen, zu punkten. Denn der Abstand zu Rang zehn beträgt nach acht Spieltagen bereits acht Punkte. Großes Problem der Mannschaft von Trainer Mannix Wolf ist die Defensive mit 35 Gegentreffern, bislang also durchschnittlich mehr als vier pro Spiel.

Bisher

04.10.2015: Heilbronn - Füchse 1:3

Fischtown Pinguins - Löwen Frankfurt (20.00 Uhr/Live bei Sprade TV)

Reizvoller geht es kaum: Zweiter gegen erster, Halbfinal-Sieger gegen Halbfinal-Verlierer: Das erste Duell zwischen Vizemeister Fischtown Pinguins und dem derzeitigen Spitzenreiter Löwen Frankfurt ist ein Leckerbissen. Vor allem deswegen, weil sich beide Clubs Anfang April eine leidenschaftliche und manchmal auch hemdsärmelige Playoff-Halbfinalserie lieferten. Damals setzte sich Bremerhaven mit 4:2 durch. „Das letztjährige Halbfinale gehört der Vergangenheit an“, sagte der neue Pinguins-Trainer Benoit Doucet. „Wir konzentrieren uns auf das Hier und Heute - auch wenn aufgrund unserer noch immer Verletzten der Kader ziemlich überschaubar bleibt, wollen wir gewinnen. Die Favoritenrolle liegt am Freitag klar beim Tabellenführer. Aber für uns spricht, dass wir vor großer Kulisse spielen werden.“ Doucet muss auf Jan Kopecky, Marian Dejdar und Neuzugang Jordan Owens sowie auf den gesperrten Max Schaludek verzichten. Die Löwen Frankfurt wurden für die neue Saison sinnvoll ergänzt, und es lief von Beginn an. Sechs Siege in Folge gab es zuletzt. „Unser Kader ist ausgeglichen aufgestellt. Alle Angriffsreihen geben Vollgas und haben nahezu dieselbe Eiszeit. Im Vergleich zur Vorbereitung arbeiten alle viel besser defensiv. Und wir haben Antti Ore im Tor“, sagte Neuzugang Nico Oprée der Frankfurter Rundschau nach dem 3:1 in Ravensburg. Frankfurt hat bisher alle vier Auswärtsspiele in regulärer Spielzeit gewonnen. Trainer Tim Kehler wird die Favoritenrolle in dieser Saison selten loswerden.

Vergangene Saison

10.10.2014: Pinguins - Frankfurt 2:1 OT
18.01.2015: Frankfurt - Pinguins 2:1
23.01.2015: Frankfurt - Pinguins 2:3
24.02.2015. Pinguins - Frankfurt 3:5

Ravensburg Towerstars - Eispiraten Crimmitschau (20.00 Uhr/Live bei Sprade TV)

Es gibt wohl kaum einen besseren Zeitpunkt, den Bock umzustoßen. Erstmals wird aus der Eissporthalle Ravensburg live via Sprade TV übertragen. Bisher lief es in der Festung der vergangenen Saison, in der man 21 der 26 Heimspiele gewann, alles andere als optimal. Zuletzt gab es für die Mannschaft von Trainer Daniel Naud drei Heimpleiten in Folge. Gegen den nächsten Gegner aus Crimmitschau gewann man in der vergangenen Spielzeit drei von vier Spielen. Weiterhin fraglich sind Philipp de Paly (Handverletzung) und Patrick Kurz (Gehirnerschütterung). Zudem stehen Naud zwei gute Goalies zur Verfügung. Somit ist offen, ob wie beim 1:3 gegen Spitzenreiter Frankfurt Christian Rohde oder Matthias Nemec spielt. Hinter den Eispiraten Crimmitschau liegt ein Wochenende ohne Punkte. Die große Schwäche sind nach wie vor die Auswärtsspiele. Die Westsachsen verloren bisher alle vier Aufgaben in der Fremde. „Wir müssen lernen, hart arbeiten und nach vorne schauen“, sagte Trainer Chris Lee nach dem 2:5 im Derby gegen die Eislöwen Dresden.

Vergangene Saison

12.10.2014: Crimmitschau - Ravensburg 2:1
14.12.2014: Ravensburg - Crimmitschau 3:2
18.01.2015: Crimmitschau - Ravensburg 2:5
27.02.2015: Ravensburg - Crimmitschau 9:2

Link teilen: