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Marian Dejdar rettet Bremerhaven die Tabellenspitze
13.11.2015Bild: Ronny Krause

Marian Dejdar rettet Bremerhaven die Tabellenspitze

Pinguins gewinnen kurz vor Schluss 3:2 gegen Rosenheim. Bietigheim triumphiert 6:2 im Spitzenspiel in Dresden. Kassel gewinnt Derby gegen Frankfurt nach 0:3-Rückstand.

Am Abend der Aufholjagden in der DEL2 verteidigten die Fischtown Pinguins mit einem starken Schlussspurt die Tabellenspitze. Die Mannschaft von Trainer Ben Doucet gewann durch zwei Tore in den letzten fünf Minuten mit 3:2 gegen die Starbulls Rosenheim und hat weiter zwei Punkte Vorsprung auf die Bietigheim Steelers. Der Meister feierte mit dem 6:2 im Spitzenspiel bei den Dresdner Eislöwen den neunten Sieg in Folge. Im zweiten Spitzenduell des Tages stoppten die Kassel Huskies den Lauf des hessischen Rivalen Löwen Frankfurt und feierten trotz eines 0:3-Rückstands einen 4:3-Sieg nach Shootout. Dreimal lief der SC Riessersee einem Rückstand hinterher, gewann aber 4:3 nach Verlängerung gegen Aufsteiger EHC Freiburg. Nicht belohnt wurden die sächsischen Clubs aus Crimmitschau und Weißwasser. Die Eispiraten glichen ein 1:4 aus, verloren aber 4:5 gegen den EC Bad Nauheim. Die Lausitzer Füchse machten aus einem 0:2 ein 2:2 gegen Kaufbeuren, unterlagen jedoch 2:3. Am Ende deutlich machten es die Ravensburg Towerstars trotz eines frühen Rückstands beim 5:1 in Heilbronn.

Dresdner Eislöwen - Bietigheim Steelers 2:6 (0:1, 1:3, 1:2)

Die Steelers machten da weiter, womit sie vor der Länderspielpause aufgehört hatten. Trotz eines übersichtlichen Kaders mit lediglich 15 Feldspielern nutzte die Mannschaft von Trainer Kevin Gaudet die sich bietenden Möglichkeiten eiskalt aus. Vor allem das Unterzahlspiel des Meisters war exzellent. Das zeigten nicht zuletzt die zwei Unterzahltore von René Schoofs und Shawn Weller. Torjäger David Wrigley wurde rechtzeitig fit und traf auch. Verzichten musste Gaudet unter anderem auf Matt McKnight. Der neunte Erfolg in Serie war frühzeitig unter Dach und Fach. „Bietigheim zieht mit einer starken Offensive sein Spiel stets mit hoher Qualität auf, ist schwer zu beherrschen“, hatte Dresdens Trainer Thomas Popiesch vor dem Spiel gesagt. Seine Mannschaft bekam kaum richtigen Zugriff auf den Gegner. Für den aus Berlin zurückgekehrten Goalie Marvin Cüpper war es ein ernüchternder Abend. Er konnte die sechste Niederlage gegen Bietigheim in Serie nicht verhindern.

Tore: 0:1 Justin Kelly (17:32), 0:2 René Schoofs (24:00/SH1), 1:2 Petr Macholda (31:50/PP1), 1:3 David Wrigley (37:35), 1:4 Shawn Weller (38:49/SH1), 1:5 Robin Just (47:33), 2:5 Jonas Schlenker (51:00), 2:6 Robin Just (57:07)
Zuschauer: 2.384

Kassel Huskies - Löwen Frankfurt 4:3 (0:2, 1:1, 2:0, 0:0, 1:0) SO

Nach der Hälfte des Spiels hätte wohl keiner mehr einen Pfifferling auf die Kassel Huskies gesetzt. Zu klar erschien der Rückstand im Derby gegen den hessischen Rivalen aus Frankfurt. Doch die Hausherren wollten nicht auch das zweite Heimspiel vor der prächtigen Kulisse von über 5000 Zuschauern verlieren. Das Signal war der Anschlusstreffer von Braden Pimm kurz vor der zweiten Pause. Und feierte der erst am Freitag verpflichtete Mike Little einen Einstand nach Maß und gab mit seinem 2:3 das Signal. Am Ende entscheid das Derby der verwandelte Penalty von Taylor Carnevale. Nach zuletzt zwei Niederlagen sind die Huskies auf dramatische Weise wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Und auf Frankfurter Seite wird man sich gefragt haben, wie das passieren konnte. Trainer Tim Kehler hatte bis auf Kris Sparre alle Mann an Bord. Und die Löwen wurden dem auch gerecht. Aber sie gaben die Führung aus der Hand und mussten nach zuvor vier Siegen in Folge wieder mal als Verlierer das Eis verlassen.

Tore: 0:1 Lukas Laub (8:45), 0:2 Justin Kirsch (10:25), 0:3 Nick Mazzolini (30:06), 1:3 Braden Pimm (39:01), 2:3 Mike Little (40:45), 3:3 Lennart Palausch (41:18), 4:3 Taylor Carnevale (SO)
Zuschauer: 5.076

Lausitzer Füchse - ESV Kaufbeuren 2:3 (0:1, 0:0, 2:2)

Kaufbeurens Trainer Mike Muller musste nur auf Verteidiger Mitch Versteeg verzichten. Stürmer Marc Schmidpeter und der am Montag 18 Jahre alt gewordene Verteidiger Simon Schütz kamen vom Kooperationspartner Ingolstadt. Die Gäste aus dem Allgäu waren über weite Strecken gehörig unter Druck und konnten sich beim überragenden Goalie Stefan Vajs bedanken, der die frühe Führung durch Max Schmidle mit seinen Paraden lange Zeit verteidigte. Das nutzte Kaufbeuren dann gleich zu Beginn des Schlussabschnitts durch Josh Burnell. Die Effektivität stimmte bis dahin beim ESVK. Doch dann wurde es doch noch dramatisch. Nach 36 Schüssen in den ersten beiden Dritteln kamen die Gastgeber endlich auf das Scoreboard und glichen innerhalb von knapp zwei Minuten aus. Doch die Freude darüber währte nur kurz. Florian Thomas rettete mit seinem Tor den dritten Sieg in Serie für Kaufbeuren. Den Füchsen blieb der Lohn verwehrt, sie kassierten die siebte Niederlage in Folge.

Tore: 0:1 Max Schmidle (5:42), 0:2 Josh Burnell  (41:01), 1:2 Greg Classen (54:32), 2:2 Lukas Koziol (56:30), 2:3 Florian Thomas (57:53)
Zuschauer: 1.656

Fischtown Pinguins - Starbulls Rosenheim 3:2 (1:0, 0:2, 2:0)

Ein Krimiautor hätte das Skript nicht besser schreiben können. Der Meister rettete in den letzten fünf Minuten die Tabellenführung. Und auch die Story gegen die Starbulls Rosenheim wurde weitergeschrieben. In der Viertelfinalserie setzten sich die Pinguins im März in vier Spielen hauchdünn gegen den bayrischen Traditionsclub durch. Damals hatte Bremerhaven immer die Nase ein Stück vorn. Dabei lieferten die Gäste am Freitagabend die vielleicht beste Auswärtsleistung in dieser Saison ab. Der Lohn blieb aber in der ausverkauften Eisarena Bremerhaven aus. Was blieb, war für die Mannschaft von Trainer Franz Steer die achte Niederlage im neunten Auswärtsspiel. Die Pinguins feierten dank ihres Kampfgeistes. Denn das Spiel lief nicht wie gewohnt für das Team von Trainer Ben Doucet. Die individuelle Klasse von Marian Dejdar brachte am Ende den Sieg und die drei Punkte.  

Tore: 1:0 David Zucker (4:27/PP1), 1:1 Christian Neuert (24:00), 1:2 CJ Stretch (32:08/PP1), 2:2 Radek Havel (55:02), 3:2 Marian Dejdar (58:11)
Zuschauer: 4.422

Eispiraten Crimmitschau - EC Bad Nauheim 4:5 (1:4, 2:0, 1:1)

Nach dem ersten Drittel hätte kaum jemand im Sahnpark noch Dramatik erwartet. Zu effektiv nutzte Bad Nauheim die Nachlässigkeiten der Gastgeber und die sich bietenden Torchancen aus. Doch die Leidenschaft und Einsatzbereitschaft ist in den vergangenen Wochen bei den Westsachsen in Fleisch und Blut übergegangen. Als Jakub Körner tatsächlich zum 4:4 ausgleichen konnte, kannte der Jubel kaum Grenzen. Doch eine derartige Aufholjagd mit einem immer noch arg dezimierten Kader kostet Kraft. Das nutzten die Gäste, die in dieser Saison für jedes Team ein unangenehmer Gegner sind. Petri Kujala konnte sich am Freitagabend bei seinem Routinier Dusan Frosch bedanken. Bad Nauheim hat sich vorerst auf den Playoff-Plätzen festgesetzt. Auf die haben die Eispiraten nach der dritten Niederlage in Folge nun vier Punkte Rückstand.

Tore: 1:0 Bernhard Keil (5:52), 1:1 Daniel Ketter (7:21), 1:2 Dustin Cameron (9:03/PP1). 1:3 Dustin Cameron (11:05), 1:4 Andreas Pauli (15:54), 2:4 Bernhard Keil (25:37/PP1), 3:4 Martin Heinisch (33:27), 4:4 Jakub Körner (46:07), 4:5 Dusan Frosch (50:05)
Zuschauer: 1.903

Heilbronner Falken - Ravensburg Towerstars 1:5 (1:0, 0:4, 0:1)

Für den hohen Favoriten war es am Freitagabend zu Beginn ein hartes Stück Arbeit. Ravensburg kam erst im zweiten Abschnitt auf Touren. Das dann aber richtig. Nach dem Ausgleich durch Simon Sezemsky sorgten die offensivstarken Gäste mit drei Toren innerhalb von 114 Sekunden für eine Vorentscheidung und verbuchten den vierten Sieg in den vergangenen fünf Spielen. Die Falken zeigten in den ersten 20 Minuten ihre Qualitäten. Doch die Partie kippte, als man in doppelter Unterzahl agieren musste. Ravensburg ist sicherlich nicht der Maßstab für die Mannschaft von Trainer Mannix Wolf, dessen Team die dritte Niederlage in Folge hinnehmen musste.

Tore: 1:0 Brad Schell (2:16/PP1), 1:1 Simon Sezemsky (24:56/PP2), 1:2 Fabio Carciola (35:20), 1:3 Austin Smith (36:25), 1:4 Maximilian Brandl (37:14), 1:5 Simon Sezemsky (56:28/PP1)
Zuschauer: 1.149

SC Riessersee - EHC Freiburg 4:3 (0:1, 1:1, 2:1, 1:0) OT

Was für eine Geschichte. Christian Hummer kehrte wieder in den durch Ausfälle ausgedünnten Kader des SC Riessersee zurück und krönte die One-Man-Show von Louke Oakley mit dem Overtime-Tor gegen Freiburg zum zweiten Sieg in Folge. Dreimal gerieten die Gastgeber gegen den starken Aufsteiger in Rückstand, jedes Mal glich Oakley  aus. Für die Freiburger blieb hingegen nach einem guten Auftritt unter der Zugspitze Ernüchterung. Das Team von Trainer Leos Sulak wartet nunmehr seit neun Spielen auf ein Erfolgserlebnis.

Tore: 0:1 Tobias Bräuner (16:37), 1:1 Louke Oakley (23:47), 1:2 Alexander Karachun (27:20), 2:2 Louke Oakley (45:42), 2:3 Jannik Herm (46:57), 3:3 Louke Oakley (49:25), 4:3 Christian Hummer (64:35)
Zuschauer: 1.476

Der 17. Spieltag im Überblick:

Dresdner Eislöwen - Bietigheim Steelers 2:6 (0:1, 1:3, 1:2)
Kassel Huskies - Löwen Frankfurt 4:3 (0:2, 1:1, 2:0, 0:0, 1:0) SO
Lausitzer Füchse - ESV Kaufbeuren 2:3 (0:1, 0:0, 2:2)
Fischtown Pinguins - Starbulls Rosenheim 3:2 (1:0, 0:2, 2:0)      
Eispiraten Crimmitschau - EC Bad Nauheim 4:5 (1:4, 2:0, 1:1)
Heilbronner Falken - Ravensburg Towerstars 1:5 (1:0, 0:4, 0:1)
SC Riessersee - EHC Freiburg 4:3 (0:1, 1:1, 2:1, 1:0) OT

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