Cherno feiert mit Frankfurt – Favoriten siegen
Löwen gewinnen erstmals unter Sportdirektor Chernomaz. Erfolge für Bremerhaven, Bietigheim und Kassel.
Im letzten Spiel des Jahres haben die Löwen Frankfurt die Kurve in der DEL2 gekriegt und Sportdirektor Rich Chernomaz den ersten Sieg beschert. Die Hessen gewannen am 32. Spieltag 6:1 gegen die Heilbronner Falken. Für Chernomaz war es im vierten Spiel nach der Trennung von Tim Kehler das erste Erfolgserlebnis. Die Löwen sind aber noch weit entfernt von der absoluten Spitze. Tabellenführer Fischtown Pinguins demonstrierte mit dem 7:3 gegen den ESV Kaufbeuren die derzeitige Dominanz und geht mit einem Vorsprung von acht Punkten auf die Bietigheim Steelers ins neue Jahr. Der Meister kam am Mittwochabend zu einem 5:2 gegen die Lausitzer Füchse. Dritter sind wieder die Kassel Huskies nach einem 9:0 bei Aufsteiger EHC Freiburg. Denn die Ravensburg Towerstars leisteten sich eine unerwartete 3:5-Heimniederlage gegen die Starbulls Rosenheim. Der EC Bad Nauheim kam zu einem klaren 6:1 gegen den SC Riessersee und festigte den Platz in der erweiterten Spitzengruppe. Einen Prestigeerfolg feierten die Eispiraten Crimmitschau mit dem 4:2 im Derby bei den Dresdner Eislöwen. Und das Jahr wurde noch mit einem Bestwert beendet. 26.797 Zuschauer in sieben Spielen sind bisheriger Spieltags-Rekord in dieser Saison.
Bietigheim Steelers - Lausitzer Füchse 5:2 (1:1, 2:1, 2:0)
Für den Meister gab es zum Abschluss eines tollen Eishockey-Jahres noch einmal ordentlich was zu tun. Die Lausitzer Füchse machten mit dem Erfolgsduo Peter Ihnacak/Robert Hoffmann im Rücken auch dem Titelverteidiger das Leben schwer. Doch am Ende machte die große Klasse der Einzelspieler den Unterschied aus. Stürmer David Wrigley glänzte mit drei Toren und darf genauso wie seine Kollegen und Trainer Kevin Gaudet mit Stolz auf die Rückkehr auf den DEL2-Thron im April zurückblicken. Und auch der Ausblick auf den Rest der Saison ist nicht so schlecht. Bietigheim ist der erste Verfolger des Finalserien-Rivalen und Spitzenreiters Bremerhaven. Der Meister eröffnet das neue Jahr am 1. Januar mit dem Auftritt in Garmisch gegen den SC Riessersee. Auch die Lausitzer Füchse haben sich nach der Trennung von Trainer Dirk Rohrbach gemausert. Vier Siege in Serie, ein Punkt zuletzt gegen Rosenheim und eine gute Leistung in Bietigheim können sich sehen lassen. Die Frage ist nun: Bleibt Peter Ihnacak auch im neuen Jahr in der Lausitz? Der ehemalige NHL-Profi war zunächst bis zum Jahresende als Interimscoach verpflichtet worden.
Tore: 0:1 André Mücke (1:24/PP1), 1:1 David Wrigley (7:04/PP1), 1:2 André Mücke (20:36), 2:2 Dominic Auger ( 21:35), 3:2 David Wrigley (26:48), 4:2 David Wrigley (53:16), 5:2 Justin Kelly (19:15)
Zuschauer: 2.699
EC Bad Nauheim - SC Riessersee 6:1 (2:0, 2:0, 2:1)
Der EC Bad Nauheim kann mit Stolz auf die zweite Jahreshälfte 2015 blicken. Trainer Petri Kujala hat in der laufenden Saison offenbar ein Team geformt, das bei der Vergabe der Playoff-Plätze ein gewichtiges Wörtchen mitredet. Neun Siege in den letzten zehn Spielen bis zum Jahreswechsel sprechen eine deutliche Sprache. Waren die ersten beiden Spiele gegen den SC Riessersee noch enge Angelegenheiten, sorgten die Roten Teufel am Mittwochabend schnell für klare Verhältnisse. Das erste Duell in dieser Saison im Colonel-Knight-Stadion war an Dramatik nicht zu überbieten. Das 5:4 durch Andreas Pauli war seinerzeit zwei Sekunden vor dem Abpfiff der regulären Spielzeit gefallen. Bis zur 59. Minute hatten die Garmischer noch den Sieg vor Augen. Trainer Tim Regan hat allerdings seit Wochen mit großen Personalproblemen zu kämpfen. In Bad Nauheim standen fünf Verteidiger und zehn Stürmer zur Verfügung. Da heißt es Mund abputzen und im neuen Jahr angreifen. Gelegenheit dazu hat der SCR gleich am Neujahrstag, wenn das vom 28. Spieltag verlegte Heimspiel gegen Meister Bietigheim Steelers ansteht.
Tore: 1:0 Joel Keussen (4:46), 2:0 Maximilian Kammerer (16:20), 3:0 Daniel Ketter (26:30), 4:0 Jonas Gerstung (27:02), 4:1 Mark Heatley (44:01), 5:1 Maximilian Spöttel (53:40), 6:1 Nick Dineen (57:46)
Zuschauer: 3.813
EHC Freiburg - EC Kassel Huskies 0:9 (0:2, 0:3, 0:4)
Zum Jahresabschluss brannten die Kassel Huskies in einer der stimmungsvollsten Arenen in der DEL2 nochmals ein Feuerwerk ab und können auf eine bislang gelungene Spielzeit zurückblicken. Die Mannschaft von Trainer Rico Rossi hat sich wie schon im Vorjahr unter den Top Vier etabliert. Die Unterschiede zwischen den Nordhessen und dem Aufsteiger waren in diesem Spiel überdeutlich. Die Schwankungen bei den Freiburgern sind zuweilen groß, was Trainer Leos Sulak nicht anders erwartet hatte. Er spricht gerne von einem Lernprozess, den seine Spieler durchmachen. Auch dieses Spiel wird die Breisgauer weiterbringen – wie das 7:3 gegen die Bietigheim Steelers oder das 4:2 gegen die Löwen Frankfurt.
Tore: 0:1 Manuel Klinge (0:19), 0:2 Justin Kirsch (18:54), 0:3 Jens Meilleur (28:52), 0:4 Eric Stephan (37:42), 0:5 Carter Proft (41:51), 0:6 Adriano Carciola (47:28), 0:7 Braden Pimm (50:13/SH1), 0:8 Michael Christ (54:14), 0:9 Justin Kirsch (57:41/PP1)
Zuschauer: 3.031
Löwen Frankfurt - Heilbronner Falken 6:1 (3:0, 1:1, 2:0)
Dass bei den Löwen Frankfurt irgendwann der Knoten platzen würde, war bei dieser Qualität des Kaders nicht anders zu erwarten. Im vierten Spiel nach der Trennung von Trainer Tim Kehler feierte am Mittwochabend nun auch Rich Chernomaz seinen ersten Sieg nach seiner Rückkehr an die Bande. Ob das der erste Schritt zu einer Wende zum Besseren war, wird das neue Jahr zeigen. Gegen die Falken schossen sich die Löwen ein wenig den Frust von der Seele. Bei den Falken war die Euphorie nach dem Last-Minute-Sieg gegen den ESV Kaufbeuren schnell wieder verflogen. Aber nach einer sehr schweren Anlaufphase haben Trainer Manfred Wolf und sein Team in die Saison hineingefunden und können jedem Gegner gefährlich werden. Nur den Schlüssel zum Erfolg gegen die Löwen hat man in den ersten drei Spielen dieser Saison nicht gefunden.
Tore: 1:0 Kris Sparre (1:50), 2:0 Clarke Breitkreuz (2:33), 3:0 Matthew Tomassoni (11:02/PP1), 4:0 Clarke Breitkreuz (20:26), 4:1 Markus Eberhardt (32:35), 5:1 Stefan Chaput (42:06), 6:1 Richard Mueller (46:44/PP1)
Zuschauer: 5.002
Dresdner Eislöwen - Eispiraten Crimmitschau 2:4 (1:3, 0:1, 1:0)
Für die Eispiraten Crimmitschau war das 4:2 in Dresden nicht nur ein Prestigeerfolg. Die Mannschaft von Trainer Chris Lee wollte den zehnten Platz im Blick behalten. Das gelang am Mittwochabend, der Rückstand auf den ESV Kaufbeuren beträgt nur noch acht Punkte. Wichtig wäre es nun, mal wieder eine Serie zu starten. Aber dazu muss die Personaldecke bei den Westsachsen wieder ein wenig besser werden. In Dresden standen nur sechs Verteidiger und zehn Stürmer zur Verfügung. Mit Verletzungen hatten die Eislöwen zwar auch zu kämpfen, aber dennoch müsste die Qualität im Kader zu mehr imstande sein. Die Bilanz ist bis dato nicht befriedigend für die Sachsen.
Tore: 0:1 Eric Lampe (1:44), 1:1 Vladislav Filin (5:38), 1:2 Eric Lampe (7:42), 1:3 John Tripp (18:17), 1:4 Alexander Höller (27:24), 2:4 Steven Rupprich (45:01)
Zuschauer: 4.412
Ravensburg Towerstars - Starbulls Rosenheim 3:5 (2:1, 1:3, 0:1)
Auf der Zielgeraden haben die Starbulls Rosenheim offenbar Geschmack an Auswärtsspielen gefunden. Die Mannschaft von Trainer Franz Steer war zumeist gern gesehener Gast, wie im Übrigen in der vergangenen Saison die Ravensburg Towerstars. Nun aber beendete Rosenheim das Jahr mit zwei Auswärtssiegen und bewegte sich damit ein wenig wieder in Richtung der ersten sechs Plätze. Der Weg dorthin ist aber noch steinig, sechs Punkte beträgt der Rückstand zu den Löwen Frankfurt. Bei den Towerstars hieß es am Mittwochabend: Wie gewonnen, so zerronnen. Den gerade erst eroberten dritten Tabellenplatz musste das Team von Trainer Daniel Naud wieder an die Kassel Huskies abgeben.
Tore: 0:1 Stefan Loibl (7:46), 1:1 Austin Smith (16:35), 2:1 Austin Smith (18:56), 2:2 Peter Lindlbauer (27:26), 3:2 Andreas Farny (29:16), 3:3 Max Renner (35:39/PP1), 3:4 Simon Fischhaber (39:11), 3:5 David Vallorani (58:31/EN)
Zuschauer: 3.418
Fischtown Pinguins - ESV Kaufbeuren 7:3 (2:0, 5:1, 0:2)
Am Mittwochabend zeigten die Fischtown Pinguins noch einmal, warum sie seit Wochen souverän an der Tabellenspitze stehen. Die Seestädter wurden nach der verlorenen Finalserie gegen Bietigheim im April sinnvoll und vor allem in der Breite verstärkt. Momentan scheint es so, als ob die Titelvergabe nur über die Mannschaft des neuen Trainers Ben Doucet laufen wird. 17 der vergangenen 18 Spiele gewann Bremerhaven, insgesamt 27 der bisher 32 Spiele. Das ist eine deutliche Sprache. Darauf ist man zu Recht stolz an der Nordsee, wo Eishockey gerade richtig zieht. Gegen Kaufbeuren war die Eisarena erneut ausverkauft. Für Kaufbeuren lief es in dieser Spielzeit insgesamt wesentlich besser als in der vergangenen. Aber am Jahresende ging den Spielern ein wenig die Luft aus.
Tore: 1:0 Gabe Guentzel (8:17), 2:0 Jordan Owens (15:46), 3:0 Jan Kopecky (21:17), 4:0 Cody Lampl (25:57), 5:0 Patrick Klöpper (29:15), 6:0 Steve Slaton (33:50), 6:1 Josh Burnell (34:21), 7:1 David Stieler (39:13), 7:2 Daniel Menge (47:31), 7:3 Marc Schmidpeter (48:36)
Zuschauer: 4.422
Der 32. Spieltag im Überblick:
Bietigheim Steelers - Lausitzer Füchse 5:2 (1:1, 2:1, 2:0)
EC Bad Nauheim - SC Riessersee 6:1 (2:0, 2:0, 2:1)
EHC Freiburg - EC Kassel Huskies 0:9 (0:2, 0:3, 0:4)
Löwen Frankfurt - Heilbronner Falken 6:1 (3:0, 1:1, 2:0)
Dresdner Eislöwen - Eispiraten Crimmitschau 2:4 (1:3, 0:1, 1:0)
Ravensburg Towerstars - Starbulls Rosenheim 3:5 (2:1, 1:3, 0:1)
Fischtown Pinguins - ESV Kaufbeuren 7:3 (2:0, 5:1, 0:2)