Unglaublicher Einstand für Popiesch in Bremerhaven
5:4-Sieger im ersten Spiel mit den Pinguins nach 0:3-Rückstand gegen Ravensburg. Dresden bezwingt Bietigheim, Bad Nauheim die Kassel Huskies. Kaufbeuren gewinnt wieder.
Spektakulärer hatte der Einstand für Thomas Popiesch im ersten Spiel als Trainer der Fischtown Pinguins nicht sein können. Der langjährige sportliche Leiter in Dresden feierte mit dem Vizemeister am Freitagabend nach einem 0:3-Rückstand ein 5:4 gegen die Ravensburg Towerstars. Damit verkürzte Bremerhaven den Rückstand auf Spitzenreiter Bietigheim Steelers auf zwei Punkte. Der erneut personell geschwächte Meister unterlag bei den Dresdner Eislöwen mit 2:3. Hinter dem Spitzenduo herrscht nach dem 41. Spieltag Hochspannung. Der EC Bad Nauheim gewann das Derby gegen die Kassel Huskies 5:2 und zog mit dem Tabellendritten nach Punkten gleich. Auf Rang fünf liegen nun die Löwen Frankfurt durch das 5:2 gegen die Eispiraten Crimmitschau. Bis auf drei Punkte an den Sechsten Ravensburg heran rückten die Starbulls Rosenheim dank des 3:1 gegen die Lausitzer Füchse. Mit einem 4:3 gegen die Heilbronner Falken beendete der ESV Kaufbeuren die Niederlagenserie und bleibt weiter im Rennen um die Playoffs. Den Platz unter den ersten zehn der Tabelle festigte der SC Riessersee mit einem 4:3 nach Shootout bei Aufsteiger EHC Freiburg.
EC Bad Nauheim - EC Kassel Huskies 5:2 (1:0, 2:2, 2:0)
Bad Nauheims Coach Petri Kujala musste auf die erkrankten Eugen Alanov und Marc Kohl verzichten. Kollege Rico Rossi kann in dieser Saison nicht mehr auf Justin Kirsch zurückgreifen, der sich im Training eine Schulterverletzung zugezogen hatte. Unabhängig von den personellen Aderlässen entwickelte sich vor einer prächtigen Kulisse im Colonel-Knight-Stadion wie schon in den drei Duellen zuvor eine packende Auseinandersetzung, in der die Gastgeber immer ein wenig die Nase vorne hatten. Das Selbstvertrauen aus dem bisherigen Saisonverlauf war den Gastgebern anzusehen. Bei den Nordhessen hatte Coach Rossi zuletzt auch die Einstellung seiner Spieler kritisiert. Die stimmte im Derby. Doch die Roten Teufel ließen sich den dritten Sieg im vierten Hauptrunden-Duell mit Kassel nicht nehmen und zogen nach Punkten gleich. Die Huskies hingegen müssen nun nach der vierten Niederlage in Folge am Sonntag versuchen, die Talsohle zu verlassen.
Tore: 1:0 Dustin Cameron (15:11), 1:1 Sören Sturm (27:53), 2:1 Henri Laurila (29:13/PP1), 3:1 Henri Laurila (35:03), 3:2 Jamie MacQueen (39:23/PP2), 4:2 Kyle Helms (43:59), 5:2 Diego Hofland (58:32)
Zuschauer: 3.530
Starbulls Rosenheim - Lausitzer Füchse 3:1 (2:0, 0:1, 1:0)
Zwischen beiden Mannschaften entwickelte sich von Beginn an im Kathrein-Stadion eine interessante Begegnung. Chancen gab es reichlich auf beiden Seiten, die Gastgeber waren aber in der Ausnutzung der Möglichkeiten etwas besser. Sowohl Timo Herden auf Rosenheimer Seite als auch Joe Fallon auf Seiten der Gäste boten gute Leistungen im Tor. Die Lausitzer waren im Mittelabschnitt zwingender und kamen durch den gerade erst verpflichteten tschechischen Stürmer Milan Kostourek zum Anschlusstreffer. Für die Erlösung bei den Rosenheimern sorgte dann aber CJ Stretch, der bei doppelter Überzahl vorentscheidend traf. Der Aufwärtstrend der Starbulls setzte sich mit dem neunten Sieg in den vergangenen elf Spielen fort, die ersten sechs Plätze sein weiter in Sichtweite. Die Füchse haben weiter vier Punkte Rückstand auf den ersten Pre-Playoff-Platz.
Tore: 1:0 Stefan Loibl (8:19/PP1), 2:0 Tyler McNeely (19:53/PP1), 2:1 Milan Kostourek (20:29), 3:1 CJ Stretch (47:14/PP2)
Zuschauer: 2.252
ESV Kaufbeuren - Heilbronner Falken 4:3 (1:2, 3:0, 0:1)
Der ESV Kaufbeuren setzte nach zuletzt elf Niederlagen in Folge auf Symbolik. Die Spieler liefen im Spiel gegen den Tabellenletzten in Trikots mit dem „Buron Joker“-Emblem auf. Und die Mannschaft von Trainer Mike Muller, die ohne Michael Baindl und Max Lukes auskommen musste, übernahm von Beginn an das Kommando und erarbeitete sich eine Vielzahl an Chancen. Aber Gäste-Goalie erwischte einen tollen Abend, dazu scheiterten die Gastgeber gleich dreimal am Torgestänge. Die Falken hingegen nutzen im ersten Abschnitt ihre Chancen eiskalt. Im Mittelabschnitt bot sich ein ähnliches Bild, allerdings trafen die Gastgeber endlich und drehten den Rückstand in eine Führung, die durchaus höher hätte ausfallen können. Unter dem Strich waren die drei Punkte allerdings das Wichtigste für die Allgäuer im Kampf um die Pre-Playoffs.
Tore: 1:0 Marc Schmidpeter (3:40/PP1), 1:1 Adam Brace (5:24), 1:2 Carsten Gosdeck (16:17), 2:2 Josh Burnell (20:25), 3:2 Max Schmidle (21:05/PP1), 4:2 Marc Schmidpeter (36:28), 4:3 Brad Schell (56:40/PP1)
Zuschauer: 1.363
EHC Freiburg - SC Riessersee 3:4 (1:1, 0:1, 2:1, 0:0, 0:1) SO
Es war ein regelrechter Blitzstart des EHC in der Partie gegen den SC Riessersee: Ganze 29 Sekunden waren gespielt, als die Scheibe zum ersten Mal im Garmischer Netz zappelte. Beim schnellsten Freiburger Tor in dieser Saison hatte Niko Linsenmaier aber auch ein wenig das Glück auf seiner Seite: Die Scheibe senkte sich auf eine unangenehme Höhe für Gästekeeper Jochen Vollmer, der sich verschätzte. Die Gäste schienen durch den frühen Rückstand sichtlich angestachelt und drückten in der Folge aufs Tempo. Der Lohn war der Ausgleich durch SCR-Neuzugang Brendan Connolly. Im zweiten Abschnitt war die Freiburger Chancenverwertung mangelhaft. Der 17-jährige Tobias Eder hingegen besorgte in der 35. Spielminute die 2:1-Führung für den SC Riessersee. Es war ein enges, umkämpftes Spiel – mit dem glücklicheren Ende für die Garmischer. Die holten sich im Kampf um die Playoffs den wichtigen Zusatzpunkt.
Tore: 1:0 Nikolas Linsenmaier (0:29), 1:1 Brendan Connolly (19:36), 1:2 Tobias Eder (34:18), 2:2 Tobias Kunz (53:22), 3:2 Alexander Karachun (54:20), 3:3 Mattias Beck (57:17), 3:4 Mattias Beck (SO)
Zuschauer: 1.970
Löwen Frankfurt - Eispiraten Crimmitschau 5:2 (2:1, 0:0, 3:1)
Frankfurts Trainer und Sportdirektor Rich Chernomaz stand Stefan Chaput gegen die Eispiraten zur Verfügung, während Tyler Plante, Dennis Reimer und Patrik Vogl noch nicht dabei waren. Chernomaz forderte von seiner Mannschaft, wie zuletzt das einfache und intelligente Spiel fortzusetzen. Die Eispiraten erwiesen sich jedoch lange Zeit als harte Nuss. Nicht umsonst hatte die Mannschaft von Trainer Chris Lee das letzte Aufeinandertreffen mit den Hessen gewonnen. Bis in die Schlussphase waren die Gäste auch gut dabei, dann allerdings machten die Löwen mit drei Treffern innerhalb von sechs Minuten alles klar und feierten im Kampf um einen der ersten sechs Plätzen den vierten Sieg in Folge. Der Erfolg war die richtige Einstimmung auf das Gastspiel am Sonntag in Bietigheim. Crimmitschau hingegen hat im Kampf um die Pre-Playoffs nun wieder den ESV Kaufbeuren im Nacken.
Tore: 0:1 John Tripp (0:42), 1:1 Kris Sparre (8:21), 2:1 Kris Sparre (19:39/PP1), 2:2 Daniel Bucheli (45:03), 3:2 Richard Mueller (49:20/PP1), 4:2 Nils Liesegang (51:47), 5:2 Richard Mueller (55:07)
Zuschauer: 4.756
Dresdner Eislöwen - Bietigheim Steelers 3:2 (1:0, 1:1, 1:1)
Einmal mehr konnte Meistertrainer Kevin Gaudet nur mit drei Reihen spielen lassen. Das war über weite Strecken dieser Hauptrunde nicht selten der Fall. Umso erstaunlicher, dass die Steelers eine bislang so phantastische Saison spielen. Doch am Freitag nun bekam es der Meister mit einem Dresdner Team zu tun, das seit der Ankunft von Trainer Bill Stewart von Spiel zu Spiel an Selbstvertrauen gewinnt. Das war gegen Bietigheim deutlich zu sehen, obwohl Mark Cullen nicht dabei war. Seinen Einstand gab der gerade verpflichtete Finne Teemu Rinkinen. Den Unterschied an diesem Abend machte aber Harrison Reed, seine zwei Tore bescherten den Eislöwen den siebten Sieg im achten Spiel unter Stewart und den sechsten in Folge. Damit hat man die ersten sechs Plätze noch im Visier. Nun allerdings folgen vier Auswärtsspiele in Serie. Der Titelverteidiger blieb erstmals nach 14 Siegen in 15 Spielen ohne Punkt und hat nur noch zwei Zähler Vorsprung auf die Fischtown Pinguins.
Tore: 1:0 Vladislav Filin (15:45), 1:1 Frederik Cabana (27:29/PP1), 2:1 Harrison Reed (38:08), 3:1 Harrison Reed (44:22), 3:2 Justin Kelly (46:28)
Zuschauer: 2.426
Fischtown Pinguins - Ravensburg Towerstars 5:4 (1:3, 3:0, 1:1)
Die Unruhe war in Bremerhaven nach dem plötzlichen Trainerwechsel von Ben Doucet hin zu Thomas Popiesch nicht wegzudiskutieren. Popiesch wirkte dem mit einer konzentrierten Vorbereitung auf das schwierige Spiel gegen Ravensburg entgegen. Aber der Start am Freitagabend war ernüchternd. Nach einem Doppelschlag und einem weiteren Gegentreffer lagen die Norddeutschen wie schon in Kaufbeuren mit 0:3 zurück. Und wieder kämpfte sich der Vizemeister zurück – gegen einen Gegner, der in der Spitzengruppe der DEL2 rangiert. Die Zuschauer in der Halle standen in der Eisarena Kopf, die Spieler genossen die Atmosphäre auf einer Ehrenrunde. Der Rückstand auf Spitzenreiter Bietigheim im Kampf um die Hauptrundenmeisterschaft beträgt nur noch zwei Punkte. Ravensburg rutschte auf den sechsten Rang ab und hat nur drei Zähler Vorsprung auf den Siebten Rosenheim.
Tore: 0:1 Patrick Kurz (7:41), 0:2 Austin Smith (8:22), 0:3 Konstantin Schmidt (13:56), 1:3 David Stieler (17:45), 2:3 David Zucker (23:27), 3:3 Andrew McPherson (24:14), 4:3 Tim Miller (34:32), 5:3 Marian Dejdar (41:21), 5:4 Austin Smith (51:56)
Zuschauer: 4.422
Der 41. Spieltag im Überblick:
EC Bad Nauheim - EC Kassel Huskies 5:2 (1:0, 2:2, 2:0)
Starbulls Rosenheim - Lausitzer Füchse 3:1 (2:0, 0:1, 1:0)
ESV Kaufbeuren - Heilbronner Falken 4:3 (1:2, 3:0, 0:1)
EHC Freiburg - SC Riessersee 3:4 (1:1, 0:1, 2:1, 0:0, 0:1) SO
Löwen Frankfurt - Eispiraten Crimmitschau 5:2 (2:1, 0:0, 3:1)
Dresdner Eislöwen - Bietigheim Steelers 3:2 (1:0, 1:1, 1:1)
Fischtown Pinguins - Ravensburg Towerstars 5:4 (1:3, 3:0, 1:1)