Bietigheim feiert Hauptrundentitel – Freiburgs Bräuner den Rekord
Steelers liegen trotz des 0:4 in Garmisch vor den Pinguins. Tobias Bräuner macht 849. Zweitliga-Spiel und zieht mit Markus Welz gleich. Ravensburg Dritter! Nun gegen Bad Nauheim.
Am Dienstagabend war es dann amtlich. Meister Bietigheim Steelers steht nach dem Ende der Hauptrunde in der DEL2 wie im Vorjahr ganz oben. Daran änderten die 0:4-Niederlage am 52. Spieltag beim SC Riessersee und der 5:4-Erfolg des Zweiten Fischtown Pinguins gegen die Starbulls Rosenheim nichts. Die bessere Tordifferenz entschied das Rennen zugunsten der Steelers, die im vergangenen Jahr noch 15 Punkte vor Bremerhaven lagen. Im direkten Duell um Platz drei siegten die Ravensburg Towerstars 4:3 nach Verlängerung bei den Kassel Huskies, die mit der um zwei Treffer schlechteren Tordifferenz auf Rang vier abrutschten. Dahinter hielten die Löwen Frankfurt durch das 7:0 gegen die Heilbronner Falken und der EC Bad Nauheim durch das 3:2 in der Lausitz die Ränge fünf beziehungsweise sechs. Damit stehen die Viertelfinals zwischen Ravensburg und Bad Nauheim sowie Kassel und Frankfurt bereits fest. In den Pre-Playoffs kommt es zum sächsischen Derby zwischen Dresden und Crimmitschau sowie zum bayrischen Klassiker zwischen Rosenheim und Riessersee. Die Eislöwen siegten zum Abschluss 5:3 gegen den ESV Kaufbeuren, Crimmitschau unterlag dezimierten Freiburgern 0:1. Bei den Breisgauern schrieb Tobias Bräuner Geschichte, der Stürmer stellte mit seinem 849. Zweitliga-Einsatz den Rekord von Markus Welz ein.
EC Kassel Huskies - Ravensburg Towerstars 3:4 (1:1, 1:1, 1:1, 0:1) OT
Die frühe Führung durch Jamie MacQueen nach drei Minuten glichen die Gäste durch Brian Roloff gut zehn Minuten später aus. Die Huskies hatten mehr Spielanteile und Torchancen, aber zumeist stand der starke Towerstars-Torhüter Matthias Nemec im Weg. Auch im zweiten Abschnitt ging das Duell der Huskies mit Nemec weiter, bis Jamie MacQueen mit seinem Heber unters „Dach“ zum 2:1 die Fans erlöste. Die eiskalte Antwort der Gäste ließ aber nicht lange auf sich warten. In Towerstars-Unterzahl konterten Roloff und Austin Smith sehenswert und glichen zum 2:2 aus. Kurz vor Ende des Mittelabschnitts hatten die Huskies Glück, dass die Towerstars nach Littles Scheibenverlust am Aluminium scheiterten. Im Schlussabschnitt lieferten sich beide Teams weiter ein intensives Duell – und es kam, wie es kommen musste: Die Begegnung wurde in der Verlängerung entschieden. Brandon MacLean schoss die Huskies mit seinem zweiten Tor auf den dritten Rang der Hauptrunde. Zwei Tore in der Differenz gaben in der Endabrechnung den Ausschlag. Verdient für Ravensburg, das die Saisonserie gegen Kassel mit 4:0 für sich entschied. Während Ravensburg im Viertelfinale Heimrecht gegen den EC Bad Nauheim genießt, treffen die Huskies nun auf den hessischen Rivalen Löwen Frankfurt.
Tore: 1:0 Jamie MacQueen (2:48), 1:1 Brian Roloff (13:05), 2:1 Jamie MacQueen (33:49/PP1), 2:2 Austin Smith (34:29/SH1), 3:2 Thomas Merl (43:36), 3:3 Brandon MacLean (48:22), 3:4 Brandon MacLean (62:36/PP1)
Zuschauer: 2.741
SC Riessersee - Bietigheim Steelers 4:0 (1:0, 2:0, 1:0)
Knapp war es diesmal, dennoch hat es für den Meister gereicht: Die Bietigheim Steelers gehen wie im Vorjahr als Nummer eins in die Playoffs. Die bessere Tordifferenz gegenüber den punktgleichen Fischtown Pinguins gab am Ende den Ausschlag zugunsten der Mannschaft von Trainer Kevin Gaudet im Kampf um die Hauptrundenmeisterschaft. 15 Punkte betrug die Differenz in der Vorsaison zwischen den beiden Teams, die dann auch in der Finalserie gegenüberstanden. Am Dienstagsabend dominierten die Gastgeber vom SC Riessersee das Geschehen und machten sich Mut für das bayrische Duell in den Pre-Playoffs mit den Starbulls Rosenheim.
Tore: 1:0 Louke Oakley (2:48), 2:0 Louke Oakley (29:17), 3:0 Tim Richter (36:39/PP1), 4:0 Florian Vollmer (44:29/PP1)
Zuschauer: 1.228
Lausitzer Füchse - EC Bad Nauheim 2:3 (1:3, 0:0, 1:0)
Im vergangenen Jahr waren es noch die Playdowns, am Dienstagabend machte der EC Bad Nauheim die direkte Teilnahme am Playoff-Viertelfinale perfekt. Von vorne weg ergriff die Mannschaft von Trainer Petri Kujala in der Lausitz die große Chance. Großen Anteil hatte Routinier Vitalij Aab mit seinen beiden Toren. Nun geht es gegen die Ravensburg Towerstars. Es dürfte eine spannende Auseinandersetzung zwischen der drittbesten Offensive der Liga und den unangenehm zu spielen Kurstädtern geben. Die Hauptrunden-Serie zwischen beiden Kontrahenten endete 2:2.
Tore: 0:1 Vitalij Aab (2:05), 0:2 Harry Lange (8:48/PP1), 0:3 Vitalij Aab (14:38/PP1), 1:3 Darren Haydar (15:56), 2:3 Ken Magowan (59:14/PP1)
Zuschauer: 1.309
Fischtown Pinguins - Starbulls Rosenheim 5:4 (2:2, 1:1, 2:1)
Wenn die Fischtown Pinguins und die Starbulls Rosenheim aufeinandertreffen, ist Hochspannung garantiert. So war es auch am Dienstagabend. Beide Mannschaften lieferten sich ein spannendes Duell bis in die letzten Sekunden. Zwischen den beiden Mannschaften hat sich in der Viertelfinal-Serie des vergangenen Jahres eine kleine sportliche Rivalität entwickelt. Bremerhaven hatte Rosenheim seinerzeit bekanntlich in vier sehr engen Spielen ausgeschaltet. Rosenheim muss wie im Vorjahr nun den Weg über die Pre-playoffs gehen, wo es ab Freitag zu einem reizvollen Duell der Altmeister gegen den SC Riessersee kommt. Die Pinguins gehen wieder als zweitbestes Hauptrundenteam in die Playoffs – diesmal entschied allerdings nur die Tordifferenz zugunsten des Finalrivalen Bietigheim.
Tore: 1:0 Björn Bombis (3:18), 1:1 Stefan Loibl (7:20), 1:2 Wade MacLeod (8:49), 2:2 Patrick Klöpper (15:25), 3:2 Tim Miller (20:25), 3:3 CJ Stretch (24:47/PP1), 4:3 Marian Dejdar (47:23/PP1), 5:3 David Stieler (50:28/PP1), 5:4 CJ Stretch (54:49)
Zuschauer: 3.923
Eispiraten Crimmitschau - EHC Freiburg 0:1 (0:0, 0:0, 0:1)
Mit dem letzten Aufgebot reisten die Freiburger nach Crimmitschau – aber Tobias Bräuner war natürlich dabei. Der 36 Jahre alte Stürmer stellte am Dienstagabend mit seinem 849. Einsatz in der 2. Liga die Bestmarke von Markus Welz ein und wird in den Playdowns alleiniger Rekordhalter werden – vorausgesetzt es kommt nichts dazwischen. Anders als der Ironman waren zahlreiche Spieler bei den Gästen aus dem Breisgau angeschlagen, sodass Trainer Leos Sulak gerade einmal zwölf Feldspieler zur Verfügung hatte. Die schlugen sich im Sahnpark aber mehr als achtbar. Die Eispiraten, bei denen wieder Niklas Deske zwischen den Posten stand, konzentrierten sich nach den zehn Gegentoren gegen Ravensburg auf die Defensive. Dennoch hatten die Hausherren im ersten Drittel die beste Chance durch Eric Lampe, der einen Alleingang ungenutzt ließ. Auch im zweiten Abschnitt hatten die Gastgeber mehr Spielanteile. John Tripp und Eric Lampe versuchten vergeblich, Gäste-Goalie Marco Wölfl per Bauerntrick zu überwinden. Im Schlussabschnitt dann schlugen die Gäste zu und krönten den Rekordtag von Tobias Bräuner. Die Eispiraten standen zuvor schon als Teilnehmer an den Pre-Playoffs fest – das erste Mal seit acht Jahren. Crimmitschau wird dort auf den sächsischen Rivalen aus Dresden treffen. Und die Mannschaft von Trainer Chris Lee gewann drei der vier Hauptrunden-Duelle gegen die Eislöwen – darunter beide in Dresden.
Tor: 0:1 Stefano Rupp (48:55)
Zuschauer: 1.404
Dresdner Eislöwen - ESV Kaufbeuren 5:3 (0:0, 3:1, 2:2)
Die Pflichtaufgabe erfüllten die Dresdner Eislöwen, um die letzten Chance auf die direkte Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale zu wahren. Doch die Konkurrenz schlief nicht. Daher wird der Sieger des ersten Winter Games in der DEL 2 nun wie im Vorjahr den Weg über die Pre-Playoffs gehen müssen. Und da kommt es zu einem reizvollen Derby gegen die Eispiraten Crimmitschau. Mit denen hatte die Mannschaft von Trainer Bill Stewart in der Hauptrunde große Mühe. Nur das erste der vier Spiele konnten die Eislöwen gewinnen. Der ESVK kämpft in der ersten Playdown-Runde gegen Aufsteiger EHC Freiburg um einen vorzeitigen Urlaub.
Tore: 1:0 Teemu Rinkinen (21:16). 2:0 Michael Endraß (2:23), 3:0 Mark Cullen (31:48/PP1), 3:1 Daniel Menge (36:28), 3:2 Chris St. Jacques (44:55/PP1), 4:2 Harrison Reed (46:13/PP2), 4:3 Maximilian Schäffler (48:47), 5:3 Marius Garten (59:29/EN)
Zuschauer: 2.120
Löwen Frankfurt - Heilbronner Falken 7:0 (2:0, 3:0, 2:0)
Zwei Tage nach der Heimniederlage gegen hessischen Rivalen Bad Nauheim und der vergebenen Chance auf Heimrecht im Playoff-Viertelfinale wollten sich die Löwen auf keinen Fall auch noch den fünften Rang nehmen lassen. Die Mannschaft von Trainer Rich Chernomaz trat entsprechend auf und ließ keinen Zweifel daran, wer als Sieger vom Eis geht. Damit erreichten die Löwen ein Ziel in einer Hauptrunde, die mit dem ehemaligen Coach Tim Kehler verheißungsvoll startete. Das alles gehört nun der Vergangenheit an. In den Playoffs werden die Karten neu gemischt. Der letzte Eindruck spielt da eine Rolle. Und der war nicht schlecht. Nun kommt es zum reizvollen Derby gegen den letztjährigen Mitaufsteiger aus Kassel.
Tore: 1:0 Nick Mazzolini (3:04), 2:0 Richard Mueller (8:14), 3:0 David Brine (21:16), 4:0 Richard Mueller (31:46), 5:0 Dennis Reimer (38:30), 6:0 Richard Mueller (51:32), 7:0 Clarke Breitkreuz (54:40/PP1)
Zuschauer: 3.604
Der 52. Spieltag (1. März 2016) im Überblick:
EC Kassel Huskies - Ravensburg Towerstars 3:4 (1:1, 1:1, 1:1, 0:1) OT
SC Riessersee - Bietigheim Steelers 4:0 (1:0, 2:0, 1:0)
Lausitzer Füchse - EC Bad Nauheim 2:3 (1:3, 0:0, 1:0)
Fischtown Pinguins - Starbulls Rosenheim 5:4 (2:2, 1:1, 2:1)
Eispiraten Crimmitschau - EHC Freiburg 0:1 (0:0, 0:0, 0:1)
Dresdner Eislöwen - ESV Kaufbeuren 5:3 (0:0, 3:1, 2:2)
Löwen Frankfurt - Heilbronner Falken 7:0 (2:0, 3:0, 2:0)