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2015 ist Bremerhaven für die Steelers der siebte Himmel
29.04.2015Bild: Sven Peter/Hansepixx

2015 ist Bremerhaven für die Steelers der siebte Himmel

Meistertitel ein Jahr nach Final-Enttäuschung / Gaudet „stolz auf die Moral“ / Wilde Party auf dem Eis

 Sekt- und Bierfontänen ergossen sich über Spieler und Verantwortliche, die Begeisterung kannte keine Grenzen: Als Kapitän Adam Borzecki den riesigen silbernen Meisterpokal aus den Händen von DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch empfing, waren alle Schmerzen der vergangenen zwölf Monate vergessen. Vor allem die seelischen. Der Ort, der für eine der größten Enttäuschungen in der Clubhistorie steht, wurde am Dienstagabend zum siebten Himmel. „Ich freue mich riesig. Für mich ist es die zweite Meisterschaft in drei Jahren. Ich bin stolz auf dieses Team, auf die Moral, die es gezeigt hat“, sagte Meistercoach Kevin Gaudet.

Vergangenes Jahr waren die Steelers in fünf Spielen an den Pinguins gescheitert, nach dem Spiel 5 gingen die Steelers-Spieler noch in der  Party Zone am Wilhelm-Kaisen-Platz in Bremerhaven unter. Dienstag nun hatten sie die Seebühne fest im Griff. Adam Borzecki ließ den Cup kreisen, die Mannschaftskollegen die Bier- und Sektpullen. Als eher stiller Genießer gab sich Playoff MVP David Wrigley. Auf den Titel, die zwei Tore in Spiel 6 sowie die 13 Treffer und 11 Assists in den Playoffs genehmigte sich der Stürmer genüsslich eine gute Zigarre.

Die Bietigheim Steelers sind der logische Meister. Kevin Gaudet verstärkte das Team punktuell, im Winter unter anderem mit Frederik Cabana. 15 Punkte Vorsprung auf die Pinguins hatte der Club aus dem Ellental nach Abschluss der Hauptrunde, die ersten beiden Playoff-Runden beendeten die Steelers im Eiltempo mit Sweeps gegen die Dresdner Eislöwen und den EV Landshut. In den 14 Playoff-Spielen sah Bietigheim lediglich einmal richtig schlecht aus. Aber im Spiel 5, in dem man eigentlich den Titel in der heimischen EgeTrans Arena perfekt machen wollte, ging man beim 1:6 gegen die Pinguins regelrecht unter.

Es war eine heilsame Lektion, am Dienstagabend war Bietigheim wieder das bessere Team. „Letztlich waren wir den entscheidenden Tick bissiger. Das war der Unterschied“, sagte Gaudet. Matchwinner war auch beim zweiten 4:3 nach Verlängerung in Bremerhaven Dominic Auger. Mike Stewart wollte seinem Kollegen Gaudet nicht wiedersprechen. „Bietigheim hat vom Start weg Qualität gezeigt und sich sofort an der Tabellenspitze festgesetzt. Die Jungs haben sich im Vergleich zur letzten Saison wirklich verbessert und zu Recht den Hauptrundensieg geholt. Auch in den Playoffs waren die Steelers das Maß der Dinge. Am Ende waren wir das einzige Team, das Bietigheim Paroli bieten konnte. Ich gratuliere den Steelers zum Titel“, sagte Stewart. Und Pinguins-Geschäftsführer Haucke Hasselbring entließ die Steelers mit einem Kompliment: „Bietigheim ist ein würdiger Meister. Ihnen gilt mein Respekt.“

In Bietigheim wurde selbstverständlich auch kräftig gefeiert. Beim Public Viewing in der EgeTrans Arena war beste Stimmung. Am Mittwochmorgen gegen 09.00 Uhr erreichte der Meistertross nach einer langen Jubeltour endlich wieder die heimische Spielstätte. Dort wurden die Helden von rund 250 Fans in Empfang genommen.

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