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Bietigheim-Bremerhaven: Die DEL2 macht einen Raketenstart in die Saison
11.09.2015Bild: Timo Raiser

Bietigheim-Bremerhaven: Die DEL2 macht einen Raketenstart in die Saison

Die dritte Saison in der DEL2 könnte nicht spektakulärer aus den Startlöchern kommen. Meister Bietigheim Steelers empfängt Vize Fischtown Pinguins. Das erste Wiedersehen der Liga-Taktgeber seit der umkämpften Finalserie im April ist bei Sprade TV live zu

Bietigheim Steelers - Fischtown Pinguins (19.30 Uhr/Live bei Sprade TV)

Beide Trainer wählten vor dem Ligastart die leisen Töne. Bei Bietigheims Coach Kevin Gaudet ist das kein Wunder. Schließlich ist der Kanadier, der mit den Steelers in seine fünf Spielzeit geht, ein durch und durch fairer Sportsmann. „Bremerhaven und Frankfurt sind die Topfavoriten“, sagte Gaudet. Aber sein neuer Gegenüber Ben Doucet, der im Sommer die Nachfolge von Erfolgscoach Mike Stewart antrat, ließ sich nicht zu unvorsichtigen Äußerungen hinreißen. „Bietigheim ist eine Klasse für sich und nicht umsonst seit Jahren eine Topmannschaft in der Liga. Wenn man hier gewinnen will, muss alles passen“, sagte der frühere Düsseldorfer Meister-Stürmer.  In sechs Finalspielen, von denen zwei in die Overtime gingen und fünf 4:3 endeten, hatten die Steelers die Nase leicht vorn, während der Hauptrunde war die Bilanz ausgeglichen. Es dürfte also erneut spannend werden. Beide Clubs müssen allerdings auch wichtige Kärfte verzichten: Die Steelers  auf Frederik Cabana und Max Prommersberger, die Pinguins gar auf Jan Kopecky, Benjamin Zientek, Max Schaludek und Dominik Tiffels.

Vergangene Saison:

12.10.2014:  Pinguins – Bietigheim 0:5
02.11.2014: Bietigheim – Pinguins 3:4
23.12.2014: Pinguins – Bietigheim 3:2
25.01.2015: Bietigheim – Pinguins 4:2

Kassel Huskies - Löwen Frankfurt (19.30 Uhr)

Kassel und Frankfurt waren die Überraschungen der vergangenen Saison. Die Huskies liefen auf Rang drei ein unverpassten den Platz hinter Hauptrundenmeister Bietigheim nur knapp. Die Löwen kamen auf Rang vier, drehten dann aber in den Playoffs mächtig auf. Während Kassel im Viertelfinale gegen Landshut überraschend die Luft ausging, zog Frankfurt mit einem Sweep über Ravensburg ins Halbfinale. Dort lieferte man Titelverteidiger Fischtown Pinguins eine denkwürdige Serie über sechs Spiele. Den Löwen wird angesichts der Transferaktivitäten mit Cracks wie Kris Sparre oder Brett Breitkreutz eine Favoritenrolle zugesprochen. Bei den Huskies muss sich zeigen, wie man die prominenten Abgänge verkraftet. So wechselte Scorerkönig Mike Collins in die DEL, Verteidiger Matt Tomassoni ging nach Frankfurt. „Ich finde es großartig, mit dem Derby zu starten. Zudem ist es sicher kein Nachteil, erstmal auswärts zu starten. Wir sind jedenfalls heiß und freuen uns auf ein emotionalen Spiel in Kassel“, sagte Löwen-Coach Tim Kehler. Ihm fehlen fünf Stammkräfte. In David Cespiva, Felix Thomas und Patrik Vogl fallen gleich drei Verteidiger aus, dazu die Stürmer Brett Brettkreuz und Sparre. Kassels Coach Rico Rossi stehen alle Mann zur Verfügung, auch die zuletzt geschonten Jean-Michel Daoust und Manuel Klinge.

Vergangene Saison:

12.10.2014: Kassel – Frankfurt 1:2 OT
05.12.2014: Frankfurt – Kassel 1:4
30.12.2014: Kassel – Frankfurt 2:5
25.01.2015: Frankfurt – Kassel 0:1

Starbulls Rosenheim - Ravensburg Towerstars (19.30 Uhr/Live bei Sprade TV)

Das Duell der beiden Playoff-Viertelfinalisten kann einen ersten Eindruck darüber geben, welche die Rolle sie in der kommenden Saison spielen. Bietigheims Meistercoach Kevin Gaudet zählte die Starbulls und die Towerstars zu den Teams, die oben mitspielen werden. Rosenheims Coach Franz Steer verpflichtete die Kontingentstürmer Wade MacLeod , CJ Stretch und David Vallorani. „Wir haben dieses Jahr eine starke Mannschaft, die jeden Gegner schlagen kann. Vorausgesetzt, wir spielen unsere läuferische Stärke aus“, sagte Steer und fügte an: „Was meine Jungs tatsächlich draufhaben, das wissen wir an Weihnachten.“ Ravensburgs Coach Daniel Naud, der in Rosenheim aus dem Vollen schöpfen kann, schlug kurz vor dem Saisonstart noch einmal zu und holte in Tyler Gron einen weiteren Stürmer. „Wir werden uns auf uns selbst konzentrieren und müssen solide und diszipliniert in allen Zonen stehen“, sagte Naud, der unbedingt die Auswärtsschwäche seiner  Mannschaft ausmerzen will. 18 der 26 Auswärtsspiele verloren die Towerstars in der vergangenen Hauptrunde:

Vergangene Saison:

19.09.2014: Ravensburg – Rosenheim 3:2 OT
23.11.2014: Rosenheim – Ravensburg 7:3
11.01.2015: Rosenheim – Ravensburg 1:2
13.02.2015: Ravensburg – Rosenheim 2:3 OT

ESV Kaufbeuren - Dresdner Eislöwen (19.30 Uhr)

Beide Teams starteten auch in der vergangenen Saison mit dem direkten Duell. Die Allgäuer behielten die Oberhand und ließen drei weitere Siege folgen, bevor der Absturz begann. Wenn man den Experten glauben darf, müssten die Eislöwen diesmal als Sieger vom Eis gehen. Die Transferaktivitäten  der Sachsen wurden von der Konkurrenz hoch bewertet. Vor allem die Verpflichtung der alten Weggefährten Max Campbell und Harrison Reed war bemerkenswert. In Kaufbeuren wird Goalie Marvin Cüpper starten, auf Tomas Schmidt in der Verteidigung und den neuen Kapitän Marcel Rodman muss Eislöwen-Trainer Thomas Popiesch verzichten. „Viele Teams haben sich verstärkt, um eine ordentliche Rolle zu spielen. Wir wollen auch dazugehören. Aber uns muss auch bewusst sein, dass die geänderten Strukturen Zeit zur Festigung brauchen“, sagte Popiesch. Beim ESVK kann der neue Coach Mike Muller zum Saisonstart aus dem Vollen schöpfen. Ihm gelang es zusammen mit dem neuen Sportdirektor Michael Kreitl, DEL2-Meister Chris St. Jacques für das Projekt Kaufbeuren zu begeistern. „In Kaufbeuren ist es für jeden Gegner schwer zu punkten. Wir werden kompakt stehen und wollen gewinnen", sagte Kapitän Daniel Menge.

Vergangene Saison:

12.09.2014: Kaufbeuren – Dresden 4:2
23.11.2014: Dresden – Kaufbeuren 5:0
11.01.2015: Dresden – Kaufbeuren 9:0
01.03.2015: Kaufbeuren – Dresden 2:5

EHC Freiburg - Heilbronner Falken (19.30 Uhr)

Der DEL2-Premiere wird im Breisgau seit Wochen entgegengefiebert. Das badisch-schwäbische Derby gegen die Heilbronner Falken hätte als Saisonstart nicht besser gewählt sein können. Beim EHC sind sich alle Beteiligten allerdings bewusst, dass ein Berg Arbeit vor der Mannschaft steht. "Auf die Jungs warten nun jedes Wochenende zwei Spiele auf einem ganz anderen Niveau“, sagte Trainer Leos Sulak. Dem stehen drei wichtige Kräfte nicht zur Verfügung: Chris Billich (Kreuzbandriss), Vladimir Kames (Knieprobleme) und Quirin Stocker (Trainingsrückstand nach Viruserkrankung). Turbulent verlief der Sommer bei den eigentlich sportlich abgestiegenen Falken. Nachdem man dann aber für Landshut nachrücken durfte, wurde in Windeseile ein für die DEL2 tauglicher Kader zusammengestellt. Personell nachgelegen musste Trainer Mannix Wolf in der Defensive mit dem früheren französischen Nationalspieler Aziz Baazzi, weil Louis Heinis länger ausfällt.

Vergangene Saison:

Fehlanzeige

SC Riessersee - Lausitzer Füchse (20.00 Uhr)

Tim Regan gibt nach 560 Spielen für den SCR gegen die Lausitzer Füchse nun sein Debüt an der Bande. „Ich freue mich einfach auf das erste Punktspiel. Ich glaube unser Team außerhalb vom Eis hat alles getan, jetzt ist die Mannschaft gefragt. Unsere Zuschauer werden ein hoch motiviertes Team sehen, welches in den letzten Wochen sehr gut gearbeitet hat“,  sagte Regan, dem alle Spieler zur Verfügung stehen. 13 neue Spieler haben Regan und der sportliche Leiter Ralph Bader nach dem enttäuschenden Saisonende in den Pre-Playoffs eingebaut – unter anderem Meister-Spieler Mark Heatley. Aber auch viele U23-Talente werden traditionell unter der Zugspitze ihre Chance erhalten. Einen großen Umbruch gab es bei den Lausitzer Füchsen. Topscorer Jonas Johansson oder Goalie Jonathan Boutin verließen den Verein, zwölf neue Spieler kamen. Trainer Dirk Rohrbach muss mit einem kleineren Kader umgehen. „Ich glaube, wir werden auch noch ein paar Saisonspiele brauchen, um komplett als Einheit zu funktionieren. Zum Auftakt in eine Saison weiß man nie genau, wo man steht. Vielleicht ist das ja auch eine Chance, um eine Überraschung zu landen“, sagte Rohrbach.

Vergangene Saison:

21.09.2014: Füchse – Riessersee 2:6
05.12.2014: Riessersee – Füchse 4:2
18.01.2015: Füchse –Riessersee 1:2 SO
08.02.2015: Riessersee – Füchse 3:2

Eispiraten Crimmitschau - EC Bad Nauheim (20.00 Uhr/Live bei Sprade TV)

Für einen Paukenschlag sorgten die Eispiraten Crimmitschau kurz vor dem Saisonstart. Der frühere Nationalstürmer John Tripp verständigte sich mit den Westsachsen auf einen Wechsel. Der 38-Jährige wird auch gegen den EC Bad Nauheim im Sahnpark sein Debüt geben. „John wird sich in den Dienst der Mannschaft stellen und uns mit seiner Erfahrung weiterhelfen“, sagte Eispiraten-Trainer Chris Lee. Somit wurde für das Duell der beiden Playdown-Sieger der vergangenen Saison gleich ein Signal gesetzt. Sowohl die Eispiraten als auch die Roten Teufel wollen einen Schritt nach vorne machen und peilen die Pre-Playoffs an. "Wir hatten eine gute Trainingswoche und wir freuen uns, dass es jetzt wieder so richtig losgeht", sagtê Bad Nauheims Coach Petri Kujala, der auf die zuletzt angeschlagenen neuen Verteidiger Joel Keussen und Joel Johansson zurückgreifen kann.

Vergangene Saison:

24.10.2014: Crimmitschau – Bad Nauheim 4:1
05.12.2014: Crimmitschau – Bad Nauheim 2:3
16.01.2015: Bad Nauheim – Crimmitschau 3:1
08.02.2015: Bad Nauheim – Crimmitschau 6:5 OT

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