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Bietigheim hat nach „Mannheimer Comeback“ die Hand am Pott
24.04.2015Bild: Sven Peter/Hansepixx

Bietigheim hat nach „Mannheimer Comeback“ die Hand am Pott

Steelers machen 0:3 wett und gewinnen 4:3 nach Verlängerung / Matchwinner Dominic Auger / Meistertitel am Sonntag möglich

Die Bietigheim Steelers haben nach einem „Mannheimer Comeback“ die DEL2-Meisterschaft vor Augen. Der Hauptrundenprimus gewann am Freitagabend nach einem frühen 0:3-Rückstand mit 4:3 nach Verlängerung bei Titelverteidiger Fischtown Pinguins und kann am Sonntag vor eigenem Publikum (17.00 Uhr/live bei Sprade TV) DEL2-Meister werden. Auch das vierte Spiel dieser Finalserie endete 4:3, die Steelers führen in der Serie mit 3:1.

Fischtown Pinguins – Bietigheim Steelers 3:4 (3:2, 0:1, 0:0, 0:1) OT – Serie: 1:3

Der Meister ging im ersten Drittel wie die Feuerwehr ans Werk und erwischte die Steelers eiskalt. Nach nicht einmal fünf Minuten nahm Brendan Cook den Puck in der linken Ecke des Angriffsdrittels auf, zog nach innen und spielte mit Übersicht auf den langen Pfosten, wo Brock Hooton überlegt gegen Steelers-Goalie Sinisa Martinovic vollstreckte. Die Halle stand erstmals Kopf. In der Folge spielten sich die Gastgeber in einen Rausch. Zwei Minuten nach der Führung musste Bietigheims Marcus Sommerfeld auf die Strafbank. Sechs Sekunden später stand es 2:0. Nach dem Bully-Gewinn nahm Andrej Teljukin die Scheibe auf und brachte sie von der blauen Linie auf das Tor, wo Tim Miller das Spielgerät über die Linie stocherte. Endgültig aus dem Häuschen waren die Fans, als Marian Dejdar wenig später per Onetimer nach herrlichem Rückhandpass von Sam Verelst vollendete.

Die Gäste hatten die schlechteste Phase in den diesjährigen Playoffs – und zeigten eine Reaktion wie der frischgebackene DEL-Meister Adler Mannheim in der Halbfinalserie gegen die Grizzly Adams Wolfsburg. Beim ersten Powerplay nutzte der Hauptrunden-Champion einen schweren Fehler des Gegners, Jason Pinizzotto stand plötzlich alleine vor Bremerhavens Goalie Jonas Langmann und schob die Scheibe nach einer Finte überlegt ins Tor. Das zeigte Wirkung bei den Gastgebern, die sich im Powerplay den nächsten Fehler leisteten. Plötzlich lief Chris St. Jacques alleine aufs Tor und erzielte überlegt den Anschlusstreffer. In der Halle wurde es stiller. Zu Beginn des Mittelabschnitts blieb der Vizemeister dran und hatte Erfolg. Pinizzotto erzielte den Ausgleich.  Danach war die Mannschaft von Trainer Kevin Gaudet spielbestimmend. Erst nach 30 Minuten kamen die Pinguins wieder besser in die Partie, insbesondere dank einiger Powerplay-Situationen. Der gewünschte Erfolg blieb aber trotz guter Möglichkeiten aus.

Meistercoach Mike Stewart stellte seine Spieler in der zweiten Pause nochmals intensiv auf die entscheidende Phase ein. Und seine Spieler kamen mit Selbstvertrauen aus der Kabine und erarbeiten sich gute Chancen. Doch auch zwei weitere Überzahlspiele konnte das Heimteam nicht nutzen. Danach wurde es dramatisch. Die Steelers machten mächtig Dampf, aber Langmann partierte mehrfach in Klassemanier. Der Goalie hatte zudem Glück, als ein Schuss von David Wrigley am Pfosten landete. Bietigheim brachte die Pinguins ein ums andere Mal in größte Schwierigkeiten, aber die Chancen wurden wie von Mark Heatley teilweise leichtfertig vergeben.

So wurde die Spannung mit der folgenden Overtime auf die Spitze getrieben. Die begann aus Sicht der Steelers ideal. Aber das Gaudet-Team konnte zwei Powerplays nicht zum Siegtor nutzen, weil auch Bremerhavens Goalie Langmann weiter überragend hielt. Schließlich machte dann aber bei einem Konter Dominic Auger alles klar. Der Verteidiger fuhr ins Angriffsdrittel und wurde sträflich alleingelassen. Sein Schlagschuss zischte an Langmann vorbei ins Tor.

Tore: 1:0 Brock Hooton (4:50), 2:0 Tim Miller (6:56/PP1), 3:0 Marian Dejdar (9:25), 3:1 Jason Pinizzotto (10:56/PP1), 3:2 Chris St. Jacques (12:57/SH1), 3:3 Jason Pinizzotto (23:13), 3:4 Dominic Auger (71:19)
Zuschauer: 4.422

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