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Der Tag von John Tripp – drei Tore für die Eispiraten
31.01.2016Bild: Alexander Grimm

Der Tag von John Tripp – drei Tore für die Eispiraten

Crimmitschau bezwingt Rosenheim 5:1. Siege für Bietigheim und die Pinguins vor dem Showdown am Dienstag. Kassel stoppt die Eislöwen, Bad Nauheim bleibt Vierter.

John Tripp drückte dem 42. Spieltag in der DEL2 seinen Stempel auf. Der ehemalige Nationalstürmer war am Sonntag mit drei Toren Matchwinner beim 5:1 der Eispiraten Crimmitschau gegen die Starbulls Rosenheim. Damit verteidigten die Westsachsen den zehnten Rang erfolgreich und konnten den Vorsprung auf Verfolger ESV Kaufbeuren wieder auf drei Punkte ausdehnen. Die Allgäuer verloren trotz einer 2:0-Führung 2:3 nach Verlängerung bei den Ravensburg Towerstars. An der Spitze feierten Meister Bietigheim Steelers und Vize Fischtown Pinguins erfolgreiche Generalproben für das letzte direkte Duell der Hauptrunde am Dienstag in Bremerhaven. Die Steelers setzten sich trotz Personalnot 6:3 gegen die Löwen Frankfurt durch, die Pinguins gewannen 7:1 in Heilbronn und auch das zweite Spiel unter dem neuen Trainer Thomas Popiesch. Hinter dem Spitzenduo ist der Kampf um die besten Platzierungen in vollem Gange. Die Kassel Huskies stoppten mit einem 3:2 den Lauf der Dresdner Eislöwen und verteidigten Rang drei, der EC Bad Nauheim liegt nach dem 2:1 beim SC Riessersee weiter punktgleich auf Rang vier. Die Lausitzer Füchse verloren 0:2 gegen Aufsteiger EHC Freiburg.  

EC Kassel Huskies - Dresdner Eislöwen  3:2 (1:1, 2:0, 0:1)

Nach dem frühen Huskies-Führungstreffer durch Jamie MacQueen übernahmen die Gäste das Kommando und kamen durch Jeff Szwez zum verdienten Ausgleich. Nachdem die Huskies kurz darauf eine starke Überzahlphase der Dresdner überstanden, befreiten sie sich vom Druck der Dresdner, verpassten durch Thomas Merl, der bei seinem Rebound nur das Außennetz traf, und Braden Pimm mit einem abgefälschten Schuss aber die erneute Führung. Im Mitteldrittel hatten die Huskies zunächst Glück, dass Hauptschiedsrichter Klein einem Tor der Eislöwen die Anerkennung verweigerte. Wohl zu Recht, da Marius Garten den Puck aus der Luft mit zu hohem Stock mitnahm. Kassel schlug kurz darauf zurück. Zunächst ging ein Flachschuss von Mike Little an Freund und Feind vorbei zum 2:1 ins Tor, kurz darauf fälschte Manuel Klinge einen Schlagschuss von Sören Sturm zum 3:1 ab. Die Dresdner schalteten im Schlussabschnitt nochmal einen Gang hoch – auch Ausdruck der Erfolgsserie von zuletzt sechs Siegen in Serie mit dem 3:2 gegen Bietigheim am Freitag. Aber Kassels starker Goalie Markus Keller hielt den ersten Sieg nach zuvor vier Niederlagen fest, womit die Nordhessen auch den dritten Rang erfolgreich verteidigten.

Tore: 1:0 Jamie MacQueen (2:48). 1:1 Jeffrey Szwez (12:15), 2:1 Mike Little (23:45), 3:1 Manuel Klinge (28:17), 3:2 Arturs Kruminsch (52:47/PP1)
Zuschauer: 3.037

Eispiraten Crimmitschau - Starbulls Rosenheim 5:1 (1:0, 3:0, 1:1)

Die Westsachsen hatten im ersten Drittel ein Chancenübergewicht. Bereits kurz nach Anpfiff stand Neuzugang Olli Julkunen direkt vor Gästekeeper Timo Herden frei, verpasste aber sein erstes Tor für seinen neuen Club. In der 14. Minute macht es John Tripp besser. Er arbeitete das Spielgerät förmlich über die Linie. Rosenheim wurde kurz vor der ersten Pause gefährlich. Einen Alleingang konnte Ryan Nie im Tor der Gastgeber aber stoppen. Der zweite Abschnitt stand dann  ganz im Zeichen der Eispiraten, die die Führung vorentscheidend ausbauten. Der Abend im Sahnpark stand ganz im Zeichen des ehemaligen Nationalstürmers Tripp, der mit drei Toren glänzte und seinem Club maßgeblich dabei half, im Kampf um die Playoffs wichtige drei Punkte einzufahren. Die Eispiraten verteidigten nach zuvor drei Niederlagen den zehnten Platz erfolgreich. Für die Rosenheimer war es nach neun Siegen in elf Spielen mal wieder ein Dämpfer. Aber die Mannschaft von Trainer Franz Steer ist weiter im Rennen um die ersten sechs Plätze.

Tore: 1:0 John Tripp (13:44), 2:0 Vincent Schlenker (23:18), 3:0 Alexander Höller (27:58), 4:0 John Tripp (39:42), 5:0 John Tripp (54:33), 5:1 David Vallorani (57:08)
Zuschauer: 1.707

Bietigheim Steelers - Löwen Frankfurt 6:3 (2:0, 1:1, 3:2)

Am Sonntag fehlte den Bietigheim Steelers auch noch David Wrigley. Es ist schon ein Kunststück, wie der Meister trotz der personellen Probleme immer wieder Ergebnisse produziert. Coach Kevin Gaudet hatte gegen die Löwen nur 14 Feldspieler zur Verfügung, Zu den ohnehin schon Langzeitverletzten Markus Gleich, Marcus Sommerfeld und Matt McKnight gesellten sich neben Sebastian Alt auch kurzfristig noch David Wrigley und Jason Pinizzotto hinzu – ein kompletter Block etablierter Spitzenspieler fehlte den Hausherren somit. Und nach der Hälfte des Spiels fehlte dann auch noch Routinier Adam Borzecki. Alles kein Problem. Die Steelers feierten den 15 Sieg in den vergangenen 17 Spielen und verteidigten vor dem vierten und letzten Showdown der Saison mit den Fischtown Pinguins am Dienstag in Bremerhaven erfolgreich die Tabellenspitze. Für die zuletzt starken Frankfurter gab es nach vier Siegen wieder einen Rückschlag im Kampf um die beste Platzierung für die Playoffs hinter dem Spitzenduo. Die Mannschaft von Trainer und Sportdirektor Rich Chernomaz verlor auch das vierte Hauptrundenspiel gegen Bietigheim.  

Tore: 1:0 Dominic Auger (9:26), 2:0 Shawn Weller (15:38), 2:1 Kris Sparre (22:08), 3:1 Frederik Cabana (32:05/SH1), 4:1 Frederik Cabana (42:33), 5:1 Robin Just (44:20/PP2), 5:2 Dennis Reimer (49:48), 5:3 Nils Liesegang (53:19), 6:3 Justin Kelly (58:03)
Zuschauer: 2.889

SC Riessersee - EC Bad Nauheim 1:2 (0:1, 0:1, 1:0)

Tore zum richtigen Zeitpunkt, eine sehr gute Defensivarbeit und ein starker Goalie Mikko Rämö waren in Garmisch der Schlüssel zum Erfolg des EC Bad Nauheim. Die Mannschaft von Trainer Petri Kujala nutzte zwei schnelle Tore im ersten und zweiten Drittel, um den fünften Sieg in den vergangenen sechs Spielen und den vierten in Folge zu feiern. Damit behaupteten die Roten Teufel den vierten Rang und sind weiter auf Augenhöhe mit dem Dritten Kassel. Die Gastgeber hatten an diesem Abend nur das Manko, aus den vielen Chancen mehr als nur ein Tor zu machen. Zurzeit ist der neunte Rang für den SCR in Stein gemeißelt.

Tore: 0:1 Eugen Alanov (3:48), 0:2 Dusan Frosch (21:27/PP1), 1:2 Jesse Schultz (51:33)
Zuschauer: 1.350

Lausitzer Füchse - EHC Freiburg 0:2 (0:1, 0:0, 0:1)

Jedes Spiel zählt für die beiden Kontrahenten, um auf der Zielgeraden der Hauptrunde doch noch ein wenig bei der Vergabe der Playoff-Plätze mitzureden. Entsprechend intensiv ging es zwischen den beiden Tabellennachbarn zu. Die Begegnung gestaltete sich im ersten Drittel zäh, was sich im weiteren Verlauf nicht großartig ändern sollte. Im Mittelpunkt standen die Goalies Joe Fallon auf Lausitzer und Jonathan Boutin auf Freiburger Seite. Und Boutin erwischte mit dem Shutout das bessere Ende für sich und den Aufsteiger. Die Distanz zu Rang zehn ist für die Gastgeber bei sieben und die Gäste bei acht Punkten groß, Erfolgsserien müssen her.

Tore: 0:1 Alexander Karachun (14:42), 0:2 Jannik Herm (49:05/PP1)
Zuschauer: 2.046

Ravensburg Towerstars - ESV Kaufbeuren 3:2 (0:0, 1:2, 1:0, 1:0) OT

Leichte Entspannung im personellen Bereich gab es für Ravensburgs Trainer Daniel Naud. Gegenüber dem schmerzhaften 4:5 am Freitag in Bremerhaven standen Simon Sezemsky und Stephan Vogt wieder zur Verfügung. Es fehlten allerdings weiterhin Brandon MacLean und Goalie Matthias Nemec. Die Psychologie des Sports ist in vielen Bereichen bemerkenswert. Auch im vierten Hauptrunden-Aufeinandertreffen mit Kaufbeuren hatten die Towerstars ihre Probleme. Nach dem 0:2-Rückstand retteten sich die Gastgeber, die die ersten drei Begegnungen verloren und 20 Gegentore kassiert hatten, in die Verlängerung. Dort brach Fabio Carciola drei Sekunden vor der Schlusssirene den Bann. Damit rückte Ravensburg wieder auf Platz fünf vor. Für den ESVK war es eine schmerzhafte Niederlage, der Rückstand auf den Zehnten Crimmitschau beträgt wieder drei Punkte.

Tore: 0:1 Daniel Oppolzer (32:31), 0:2 Max Schmidle (35:29/PP1), 1:2 Simon Sezemsky (38:00/PP1), 2:2 Austin Smith (51:19), 3:2 Fabio Carciola (64:57/PP1)
Zuschauer: 2.331

Heilbronner Falken - Fischtown Pinguins 1:7 (0:3, 0:1, 1:3)

In seinem ersten Auswärtsspiel mit den Fischtown Pinguins musste der neue Trainer Thomas Popiesch auf den gesperrten Tim Miller verzichten. Im Tor erhielt Gerald Kuhn eine Pause, für ihn spielte Jonas Langmann. Und der durfte sich über den Blitzstart seiner Kollegen freuen, die  innerhalb von 142 Sekunden in den ersten gut fünf Minuten dreimal trafen. Mit der beruhigenden Führung konnte der Vizemeister und Tabellenzweite das Spiel in der Kolbenschmidt-Arena in Heilbronn kontrollieren. In den beiden Spielen zuvor in Kaufbeuren und gegen Ravensburg mussten die Pinguins jeweils 0:3-Rückständen hinterherlaufen – letztendlich erfolgreich. Nun steht für Thomas Popiesch am Dienstag in seinem dritten Spiel gleich das Highlight mit Meister und Spitzenreiter Bietigheim an. Bei einem Sieg in regulärer Spielzeit winkt die Tabellenführung. Den letzten Heilbronn trennen von der Spitze 69 Punkte.

Tore: 0:1 Marian Dejdar (2:40/PP1), 0:2 Jordan Owens (4:27), 0:3 Marian Dejdar (5:01), 0:4 David Stieler (23:41), 0:5 Benjamin Zientek (50:47), 0:6 Björn Bombis (55:03), 1:6 Tom Fiedler (55:41), 1:7 David Zucker (58:03)
Zuschauer: 1.182

Der 42. Spieltag im Überblick:

EC Kassel Huskies - Dresdner Eislöwen  3:2 (1:1, 2:0, 0:1)
Eispiraten Crimmitschau - Starbulls Rosenheim 5:1 (1:0, 3:0, 1:1)
Bietigheim Steelers - Löwen Frankfurt 6:3 (2:0, 1:1, 3:2)
SC Riessersee - EC Bad Nauheim 1:2 (0:1, 0:1, 1:0)
Lausitzer Füchse - EHC Freiburg 0:2 (0:1, 0:0, 0:1)
Ravensburg Towerstars - ESV Kaufbeuren 3:2 (0:0, 1:2, 1:0, 1:0) OT
Heilbronner Falken - Fischtown Pinguins 1:7 (0:3, 0:1, 1:3)

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