
Dramatik pur: Bremerhaven gewinnt Thriller gegen Frankfurt
Ausgleich durch Marian Dejdar zwei Sekunden vor der Schlusssirene – dann trifft Pawel Dronia zum 5:4 / Der Meister führt in der Serie mit 3:2
Die Dramatik im Kampf um den Einzug in die DEL2-Finalserie gegen die Bietigheim Steelers nimmt zwischen Meister Fischtown Pinguins und Aufsteiger Löwen Frankfurt zu. In einem spektakulären Duell am Freitagabend holten sich die Pinguins die 3:2-Führung in der Serie durch ein 5:4 nach Verlängerung und können am Sonntag alles klarmachen. Für den Sudden Death in einer packenden Auseinandersetzung in der vollbesetzten Arena am Wilhelm-Kaisen-Platz sorgte Pawel Dronia in der achten Minute der Verlängerung. Im Kampf um den Klassenerhalt kann der ESV Kaufbeuren am Sonntag in eigener Halle den Sack zumachen. Die Mannschaft von Trainer Juha Nokelainen feierte mit dem 4:0 bei den Heilbronner Falken den ersten Auswärtssieg und ging in der Playdown-Serie mit 3:2 in Führung.
Fischtown Pinguins - Löwen Frankfurt 5:4 (2:3, 1:0, 1:1, 1:0) OT - Serie: 3:2
Den Zuschauern wurde in der Arena am Wilhelm-Kaisen-Platz am Freitagabend alles geboten, was das Eishockey-Herz begehrt. Schöne Spielzüge, Kampf auf Biegen und Brechen und Tore. Allein fünf gab es bereits im ersten Drittel. Dabei nutzten die Hessen die Fehler der Gastgeber gnadenlos aus. Der Meister machte zwar über die gesamte Spieldauer Druck, leistete sich zum Verdruss von Trainer Mike Stewart aber immer wieder leichte Scheibenverluste. Dazu kamen Patzer vor allem im Slot, wo die Löwen dann eiskalt zuschlugen. Stewart konnte wieder auf die zuletzt gesperrten Tim Miller und Jaroslav Hafenrichter zurückgreifen, was sich auch bemerkbar machte. Bei den Frankfurtern wirkte wieder Nick Mazzolini mit, der das 2:2 herrlich auflegte. Nils Liesegang war im Slot völlig frei und konnte sich gegen Goalie Benjamin Meisner die Ecke aussuchen. Überhaupt knüpfte Frankfurt an das Schlussdrittel beim 4:6 am Mittwoch an und blieb den Pinguins nichts schuldig. Die Mannschaft von Trainer Tim Kehler hatte auch die besseren Chancen, aber Meisner hielt Bremerhaven immer wieder im Spiel. Knapp zwei Minuten vor dem Ende parierte er sogar einen Penalty von Nick Mazzolini. Zwei Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit brachte dann Marian Dejdar die Arena mit dem Ausgleich erstmals zum Wackeln. Die Dramatik setzte sich in der Overtime fort. Der Frankfurter Marcus Weber behinderte Tim Miller auf dem Weg zum Tor – und es gab Penalty. Aber Miller scheiterte an Frankfurts Goalie Antti Ore, der seinem Gegenüber Meisner in nichts nachstand. Wenig später musste Meisner von Sanitätern vom Eis gebracht werden. Er war nach einem harten Einsteigen von Liesegang benommen liegengeblieben. Jonas Langmann rückte ins Bremerhavener Tor. Nils Liesegang erhielt fünf Minuten und eine Matchstrafe. Wenig später folgte ihm Nick Mazzolini in die Kühlbox – und das 5:3-Powerplay nutzten die Gastgeber zum Sieg. Nun kann Bremerhaven die Neuauflage der letztjährigen Finalserie gegen Bietigheim am Sonntag perfekt machen.
Tore: 0:1 Marc Schaub (2:45), 1:1 Jan Kopecky (10:36/PP1)m 2:1 Gabe Guentzel (15:07), 2:2 Nils Liesegang (16:17), 2:3 Marc Schaub (19:16), 3:3 Brendan Cook (22:32), 3:4 Marco Pfleger (47:49), 4:4 Marian Dejdar (59:58), 5:4 Pawel Dronia (67:52)
Zuschauer: 4.422
Heilbronner Falken - ESV Kaufbeuren 0:4 (0:1, 0:2, 0:1) – Serie: 2:3
Tim Richters Tor im Spiel 4 am Mittwoch in der dritten Verlängerung zum umjubelten 5:4 für Kaufbeuren war für die Heilbronner Falken offensichtlich ein Wirkungstreffer. Der nächste folgte am Freitagabend in der Kolbenschmidt-Arena bereits nach 18 Sekunden durch Michael Fröhlich. Erstmals gingen die Joker im Kampf um den Klassenerhalt auswärts in Führung. Und die Mannschaft von Trainer Juha Nokelainen beflügelte dieses Tor. Die Gäste machten einen sehr kompakten Eindruck und erhielten durch Goalie Stefan Vajs tolle Rückendeckung. Die Falken taten sich auf der anderen Seite entsprechend schwer. In den ersten beiden Heimspielen trumpfte die Mannschaft von Trainer Gerd Wittmann noch souverän auf und ließ nie etwas abbrennen. Doch am Freitagabend lief das Heimspiel nicht wie gewohnt. Nun steht Heilbronn unter Zugzwang. Die Vorzeichen stehen nicht gut. Die Hauptrunde eingerechnet, verloren die Falken 26 Auswärtsspiele in Folge. Am Sonntag muss nun ein Erfolg in der Sparkassen-Arena in Kaufbeuren her, um ein siebtes Spiel zu erzwingen.
Tore: 0:1 Michael Fröhlich (0:18), 0:2 Max Schmidle (24:36/SH1), 0:3 Daniel Menge (36:15/PP2), 0:4 Tim Richter (59:55)
Zuschauer: 1.842