Ein Kracher zum Schluss: Ex-Nationalspieler Vitalij Aab verstärkt Rote Teufel
Einen absoluten Hochkaräter haben sich die Verantwortlichen des EC Bad Nauheim zur Komplettierung des DEL2-Kaders Saison 2014/15 aufgehoben: kein geringerer als der langjährige DEL-Stürmer und Ex-Nationalspieler Vitalij Aab wechselt vom Meister der zweiten russischen Liga, dem HK Karaganda, zu den Roten Teufeln. Der Deutsch-Kasache wird - wie zu seinen Nürnberger Zeiten bei den Ice Tigers - demnach wieder mit Dusan Frosch gemeinsam für Treffer sorgen können. "Ich wollte unbedingt zurück nach Deutschland, es war aber für mich schwer, einen Platz in der DEL zu finden. Als Dusan dann beim EC unterschrieb, er mich daraufhin kontaktierte und von der tollen Stadt und dem Umfeld berichtete, kam die Geschichte so langsam ins Rollen", sagt der 34-Jährige, der zwölf Jahre lang am Stück in der DEL auf Torejagd ging und dort stets um die 30 Scorerpunkte im Schnitt verzeichnen konnte.
Vitalij Aab ist gebürtiger Kasache, besitzt aber seit Beginn seiner Profikarriere als 17-Jähriger beim damaligen Zweitligisten EC Wilhelmshaven die deutsche Staatsbürgerschaft. Bei seinem Debüt in der 1. Liga Nord - wo er die ersten Berührungspunkte mit dem EC Bad Nauheim hatte - markierte er auf Anhieb 16 Tore und 12 Assists in 54 Spielen. Aab blieb insgesamt vier Spielzeiten bei den "Jadehaien", ehe er dem Ruf der DEL folgte. Die Ice Tigers nahmen den Angreifer erstmals unter Vertrag, mit denen er drei Mal in Folge ins Playoff-Viertelfinale einzog und dabei mit 44 Treffern sowie 45 Vorlagen von sich hören ließ. Dies blieb natürlich auch dem damaligen Bundestrainer Hans Zach nicht verborgen, der den Stümer für 19 Spiele in die Nationalmannschaft berief. Der Zeit in der Lebkuchenstadt folgte ein Wechsel zu den Adlern Mannheim, wo er als linker Flügelstürmer in einem mehr als namhaften Team stolze elf Treffer und 13 Assists verbuchen konnte.
Nach nur einer Spielzeit in der Kurpfalz wechselte Aab nach Iserlohn, auch dort war er mit 33 Punkten unter den ersten sechs Scorern zu finden und war der beste deutsche Torschütze der Sauerländer, ehe es für vier Jahren in den hohen Norden zu den Hamburg Freezers ging. Drei Mal erreichten die Hansestädter die Playoffs - auch Dank 54 Toren von Aab - es folgte anschließend ein zweites Engagement bei den Nürnberg Ice Tigers, wo der Angreifer schließlich endgültig heimisch wurde. Dennoch wechselte der Bad Nauheimer Neuzugang nach drei Spielzeiten in Franken letzten Sommer nach Kasachstan in seine Geburtsstadt Karaganda, wo sein Team auch Dank seiner Treffer schließlich die Meisterschaft feierte.
"Vitalij wird mit seiner Erfahrung von fast 600 DEL-Spielen bei uns eine ganz wichtige Rolle übernehmen", sagt EC-Coach Petri Kujala. "In Nürnberg hat er bereits mit Dusan Frosch zusammen gespielt. Beide kennen sich sehr gut, was für uns von großem Vorteil sein kann", so der Finne. "Ich denke, dass wir mit Vitalij Aabs Verpflichtung nun gut gerüstet sind, um bei der Vergabe der Playoff-Plätze ein Wort mitreden zu können", freut sich EC-Geschäftsführer Andreas Ortwein über den Transfercoup. "Wir haben das Unsrige getan, nun ist es am Team, das Potenzial und den Charakter gemeinsam mit den Fans entsprechend umzusetzen. Mit Vitalij haben wir nochmal einen sehr erfahrenen Mann hinzugewonnen, der eine Führungsrolle in der Mannschaft übernehmen wird", so Ortwein weiter.
Der 1,89 Meter große und 96 Kilogramm schwere Vitalij Aab freut sich unterdessen auf sein Engagement beim EC Bad Nauheim: "Ich habe viel Positives gehört, vor allem Dusan Frosch hat mich natürlich informiert, nachdem ich außer den Spielen in den 90ern nicht viel von Bad Nauheim weiß. Er hat mir aber berichtet, dass es eine kleine, saubere Stadt mit einer netten Umgebung sei und dass der Verein alles daran setzt, dass es den Spielern an nichts mangelt. Interessant für mich ist auch, dass meine Eltern im nicht allzu weit entfernten Herborn wohnen, zudem ist es auch nicht so weit bis Nürnberg, wo meine Familie aufgrund der Schulpflicht meines Sohnes bleiben wird", so der 34-jährige Rechtsschütze. In Sachen sportlicher Perspektive sagt der sympathische Neuzugang: "Mir ist es nicht so wichtig, ob ich viele Punkte mache. An erster Stelle steht das Team und auch, wenn ich die meisten Spieler nur vom Namen her kenne, bin ich überzeugt, dass wir die Playoffs packen können. Dies sollte unser Ziel sein", so der Stürmer, der Anfang August in der Kurstadt erwartet wird.