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Ein Penalty entscheidet das Spitzenduell Bremerhaven-Frankfurt
09.10.2015Bild: Sven Peter/Hansepixx

Ein Penalty entscheidet das Spitzenduell Bremerhaven-Frankfurt

65 Minuten hielten Gerald Kuhn und Antti Ore alles. 60 Tore in den anderen sechs Spielen. Dresden feiert 8:2 gegen Rosenheim und rückt auf Rang drei vor.

Zwei überragende Goalies dominierten das Spitzenduell in der DEL2 am Freitagabend. Gerald Kuhn von Vizemeister Fischtown Pinguins und Antti Ore von den Löwen Frankfurt ließen in 65 Minuten nichts durch. Schließlich bescherte David Zucker mit seinem verwandelten Penalty dem Tabellenzweiten aus Bremerhaven ein 1:0 beim ersten Wiedersehen mit Frankfurt seit dem umkämpften Playoff-Halbfinale Anfang April. Die Löwen bleiben Spitzenreiter, die Pinguins einen Punkt dahinter. Offensive pur mit 60 Toren gab es dagegen in den anderen sechs Spielen. Dabei rückten die Dresdner Eislöwen mit einem 8:2 auf Rang drei vor. Meister Bietigheim Steelers beendete die sportliche Misere mit einem 6:2 bei den Kassel Huskies. Der ESV Kaufbeuren bezwang im torreichsten Spiel Aufsteiger EHC Freiburg 10:5. Der EC Bad Nauheim gewann durch zwei Tore in den letzten 57 Sekunden 5:4 gegen den SC Riessersee, das Siegtor von Andreas Pauli fiel eine Sekunde vor dem Ende. Jeweils 5:4 nach Verlängerung siegten die Lausitzer Füchse gegen die Heilbronner Falken und die Ravensburg Towerstars gegen die Eispiraten Crimmitschau.

EC Bad Nauheim - SC Riessersee 5:4 (1:2, 2:2, 2:0)

57 Sekunden trennten den SC Riessersee vom fünften Sieg im fünften Auswärtsspiel der Saison. Doch dann schlug der EC Bad Nauheim in einem dramatischen Finish gnadenlos zu. Zunächst nutzte Routinier Dusan Frosch eine doppelte Überzahl zum 4:4-Ausgleich, dann erzielte Andreas Pauli eine Sekunde vor der Schlusssirene den umjubelten Siegtreffer für die Hessen, die damit den dritten Erfolg in den vergangenen vier Heimspielen verbuchten. Das Colonel-Knight-Stadion wird allmählich wieder zu einer Festung. Bad Nauheims Trainer Petri Kujala konnte aus dem Vollen schöpfen, aber sein Team hatte erhebliche Probleme mit dem Altmeister, der nach nicht einmal drei Minuten bereits mit 2:0 führte. Aber die Gastmannschaft von Tim Regan konnte daraus kein Kapital schlagen, obwohl sie nach dem 2:2 und 3:3 immer die direkte Antwort parat hatte. Obwohl sowohl Regan als auch Riessersees Geschäftsführer Ralph Bader betont hatten, dass man Außenseiter in diesem Spiel sei, dürfte der Ärger über die Art der Niederlage trotzdem groß gewesen sein. Überragend beim Altmeister der dreifache Torschütze Julian Eichlinger.

Tore: 0:1 Julian Eichinger (0:35/PP1), 0:2 Julian Eichinger (2:37), 1:2 Dustin Cameron (12:32),  2:2 Nick Dineen (30:15), 2:3 Julian Eichlinger (33:12), 3:3 Joel Keussen (33:48), 3:4 Matthias Beck (37:55/PP1), 4:4 Dusan Frosch (59:03/PP2), 5:4 Andreas Pauli (59:59)
Zuschauer: 2.048

Dresdner Eislöwen - Starbulls Rosenheim 8:2 (2:1, 5:0, 1:1)

Nichts kann die Eislöwen derzeit stoppen. „Die Trainingswoche war für uns nicht einfach. Alexander Seifert und Petr Macholda haben zeitweise ausgesetzt. Durch die Berufung von Wladislaw Filin und Marvin Cüpper nach Berlin war unsere Trainingsbeteiligung deshalb an manchen Tagen sehr übersichtlich“, erklärte Dresdens Trainer thomas Popiesch vor dem fünften Spielwochenende. Ein Doppelschlag innerhalb von 33 Sekunden im ersten Drittel durch David Rodman und Dominik Grafenthin stellte die Weichen auf den fünften Sieg in Folge. Auch Stefan Loibls Anschlusstor kurz vor dem Ende des ersten Drittels brachte die Gastgeber nicht aus dem Konzept. Sie schalteten einfach einen Gang hoch und nahmen die Rosenheimer mehr oder weniger auseinander. Für die Gastmannschaft von Trainer Franz Steer ging die Talfahrt damit weiter. Es war die dritte Niederlage in Folge und die zweite in Dresden, wo man am 2. Spieltag 2:5 verlor. Die Auswärtsmisere setzte sich mit der vierten Pleite im fünften Spiel fort.

Tore: 1:0 David Rodman (6:02), 2:0 Dominik Grafenthin (6:34), 2:1 Stefan Loibl (18:18/PP1), 3:1 Mirko Sacher (23:47/PP1), 4:1 Harrison Reed (29:54/PP1), 5:1 Harrison Reed (30:53), 6:1 Can Matthäs (36:18), 7:1 Feodor Boiarchinow (39:06), 7:2 CJ Stretch (49:27), 8:2 Patrick Baum (51:54/PP1)
Zuschauer: 2.013

Kassel Huskies - Bietigheim Steelers 2:6 (0:2, 2:2, 0:2)

Der Meister kann es doch noch. Nach drei Niederlagen in Folge, 13 Gegentoren in den vergangenen beiden Spielen mit dem 3:7 bei Aufsteiger Freiburg kehrten die Steelers wieder in die Erfolgsspur zurück. Und das bei der Mannschaft, die gerade stark aufsteigende Tendenz zeigte. Die Kassel Huskies stellten offenbar für die Spieler von Trainer Kevin Gaudet wieder die richtige Herausforderung dar. Der Bietigheimer Trainer hatte nach dem Spiel in Freiburg zwischen den Zeilen kritisch angemerkt, dass die Motivation der entscheidende Faktor für erfolgreiches Eishockey sei. Marcus Sommerfeld gehörte mit drei Toren zu den herausragenden Akteuren auf Seiten der Gäste, die sich mit einer 3:0-Führung im Rücken nicht mehr die Butter vom Brot nehmen ließen. Auch dem Druck der Huskies in der zweiten Hälfte des Spiels widerstand der Meister.  "Nach drei Niederlagen in Serie ist Bietigheim gefährlicher denn je. Das ist sicherlich nicht die beste Zeit, um gegen sie zu spielen“, hatte Kassels Coach Rico Rossi vor dem Spiel gesagt. Dennoch gab er sich optimistisch, dass sein Team gegen die Steelers den vierten Sieg in Folge einfahren könne. An diesem Abend allerdings nicht.

Tore: 0:1 Marcus Sommerfeld (12:44), 0:2 Frederik Cabana (16:55), 0:3 Marcus Sommerfeld (20:58), 1:3 Taylor Carnevale (30 :38), 1:4 Dominic Auger (34:54), 2:4 Sören Sturm (37:47), 2:5 Shawn Weller (51:49), 2:6 Marcus Sommerfeld (58:03)
Zuschauer: 2.896

ESV Kaufbeuren - EHC Freiburg 10:5 (5:1, 3:1, 2:3)

Nach nicht einmal fünf Minuten hatten die Gastgeber den dritten Heimsieg unter Dach und Fach. Da stand es in der Arena am Berliner Platz zur Begeisterung der Heim-Fans bereits 3:0 für die Hausherren. Und es sollte ein denkwürdiger Abend werden. Ein derartiges Offensivfeuerwerk hatten die Joker-Fans von ihrem Team in der vergangenen Saison nicht einmal gesehen. Herausragend an diesem Abend waren DEL2-Meister und Neuzugang Chris St. Jacques mit einem Tor und vier Assists sowie Mitch Versteeg mit drei Treffern und einen Assist. Die Mannschaft von Mike Muller knüpfte an die letzten beiden Drittel beim 3:6 am vergangenen Sonntag in Bremerhaven an, wo sie mit dem Vizemeister auf Augenhöhe agierte. Das Gegenteil war bei den Freiburgern zu sehen. Nichts von dem, was die Mannschaft von Trainer Leos Sulak beim 7:3 gegen Bietigheim ausmachte, war an diesem schlimmen Abend zu erkennen. Nach dem dritten Gegentor nahm Sulak Starting-Goalie Christoph Mathis  raus und brachte Marco Wölfl. Dem erging es nicht wesentlich besser – im Gegenteil.

Tore: 1:0 Max Schmidle (0:22), 2:0 Mitch Versteeg (3:04), 3:0 Josh Burnell (4:35), 4:0 Daniel Menge (11:18), 5:0 Mitch Versteeg (14:10/PP1), 5:1 Nikolas Linsenmaier (17:42), 6:1 Michael Fröhlich (27:59), 7:1 Chris St. Jacques (31:06), 7:2 Petr Haluza (33:18), 8:2 Mitch Versteeg (39:59), 8:3 Marc Wittfoth (45:12), 9:3 Martin Heider (45:33), 9:4 Tobias Kunz (51:35/PP1), 10:4 Jannik Woidtke (55:48), 10:5 Nikolas Linsenmaier (59:39)
Zuschauer: 1.545

Lausitzer Füchse - Heilbronner Falken 5:4 (1:3, 2:0, 1:1, 1:0) OT


Ein wichtiges Wochenende begann für die Lausitzer Füchse mit einem harten Stück Arbeit. Und wie schon so häufig in dieser Saison musste die Mannschaft von Trainer Dirk Rohrbach einem Rückstand hinterherlaufen. Doch anders als gegen Rosenheim und Bremerhaven, als die Füchse schon nach dem ersten Drittel aussichtslos hinten lagen, gelang diesmal gegen die Heilbronner Falken ein erfolgreiches Comeback. Und Neuzugang Darren Haydar hätte gleich in seinem ersten Spiel zum Helden werden können. Diesen Coup verdarb ihm Brad Schell, der Heilbronn mit einem Unterzahltor in die Verlängerung rettete. Dort ließ Dominik Bohac aber die Heim-Fans über den zweiten Sieg gegen die Falken innerhalb von sechs Tagen jubeln. Nach zuvor sechs Niederlagen innerhalb der regulären Spielzeit nahm der Tabellenletzte Heilbronn immerhin mal wieder etwas Zählbares mit nach Hause.  

Tore: 0:1 Patrick Schmid (13:36/PP1), 0:2 Mattihas Forster (16:00/SH1), 1:2 Elia Ostwald (17:09/PP1), 1:3 Fabian Krull (17:41), 2:3 Elia Ostwald (36:50), 3:3 Kevin Lavallée (38:23), 4:3 Darren Haydar (49:10), 4:4 Brad Schell (55:06/SH1), 5:4 Dominik Bohac (61:06)
Zuschauer: 1.849

Fischtown Pinguins - Löwen Frankfurt 1:0 (0:0, 0:0, 0:0, 0:0, 1:0) SO

Sagenhaft! Das Duell zwischen dem Tabellenzweiten und dem Spitzenreiter wurde das Duell zwischen den Super-Goalies Gerald Kuhn auf Bremerhavener und Antti Ore auf Frankfurter Seite. Die beiden Torhüter entschärften beim ersten Wiedersehen nach das umkämpften Halbfinalserie Anfang April über 65 Minuten alles, was auf ihr Tor kam. Eine absolute Seltenheit im Eishockey. So musste schließlich an einem Abend mit toller Atmosphäre in der ausverkauften Arena am Wilhelm-Kaisen-Platz der Shootout entscheiden. Und hier hatte auch nur David Zucker das richtige Händchen und bescherte dem Vizemeister den vierten Sieg in Folge.  Die bislang so überragenden Gäste, die zuvor sechsmal in Folge gewonnen hatten, hatten sich den einen Zähler und die Verteidigung der Tabellenspitze aber redlich verdient.

Tor: 1:0 David Zucker (SO)
Zuschauer: 4.422

Ravensburg Towerstars - Eispiraten Crimmitschau 5:4 (2:1, 0:2, 2:1, 1:0) OT

Tyler Gron bescherte den Ravensburg Towerstars gleich zwei Highlights an einem Abend. Mit seinem zweiten Tor nach 29 Sekunden der Verlängerung sorgte der Neuzugang für einen perfekten Auftritt bei der ersten Live-Übertragung von Sprade TV aus der Eissporthalle und zudem für das Ende der Heimmisere in der Festung der vergangenen Saison. Drei Niederlagen hatte die Mannschaft von Trainer Daniel Naud zuvor in eigener Halle hinnehmen müssen, dort, wo das Team in der Hauptrunde der vergangenen Saison 21 der 26 Heimspiele gewonnen hatte. Auch gegen die Eispiraten Crimmitschau war es wieder ein hartes Stück Arbeit. Die sollte sich aber endlich einmal wieder lohnen. Die Eispiraten kassierten trotz einer guten Leistung und zweimaliger Führung die dritte Niederlage seit dem 2:1 gegen Meister Bietigheim und die fünfte Niederlage im fünften Auswärtsspiel. Immerhin sprang dabei für die Mannschaft von Trainer Chris Lee der erste Punkt auf fremden Eis heraus.

Tore: 0:1 Alexander Höller (3:59), 1:1 Alexander Dück (9:25/PP1), 2:1 Tyler Gron (10:13), 2:2 John Tripp (20:27), 2:3 Eric Lampe (25:51), 3:3 Alexander Dück (40:52/PP2),  4:3 Konstantin Schmidt (45:23/SH1), 4:4 Matt Foy (50:01/PP1), 5:4 Tyler Gron (60:29)
Zuschauer: 2.194

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