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Englische Woche zur Hauptrunden-Halbzeit
18.10.2013Bild: DEL2

Englische Woche zur Hauptrunden-Halbzeit

Ravensburg will Bietigheim überraschen / Heilbronn hofft auf den „Wittmann-Effekt“ / Rosenheimer Lazarett lichtet sich

Start in die erste englische Woche der neuen DEL2-Saison: Innerhalb von fünf Tagen müssen die DEL2-Clubs gleich drei Mal ran. Den Auftakt in eine strapaziöse Woche macht der heutige 11. Spieltag, zugleich Halbzeit der ersten Hauptrunde. Dabei unternehmen die Ravensburg Towerstars als sechstes Team den Versuch, Tabellenführer Bietigheim in der Fremde erstmals alle drei Punkte abzuluchsen. Gelingt dies, könnte die Stunde der Starbulls Rosenheim schlagen, die beim auferstandenen Neuling Bad Nauheim ran müssen. Scheinbar etwas einfacher stellt sich die Situation für Verfolger Landshut dar, der Crimmitschaus angezählte Eispiraten erwartet. Derweil Schlusslicht Heilbronn nach dem Abgang von Trainer Ken Latta gegen Weißwasser auf einen Motivationsschub hofft, empfängt der ESV Kaufbeuren die Dresdner Eislöwen. In Bremerhaven kommt es zum Nord-Süd-Duell mit dem SC Riessersee und zum Treffen zweier Teams, die am vergangenen Wochenende gänzlich leer ausgegangen sind.


EC Bad Nauheim - Starbulls Rosenheim (19.30 Uhr)

Für die Starbulls aus Rosenheim ist der Auftritt bei Neuling Bad Nauheim keinesfalls ein Selbstläufer, schließlich haben sich die Hessen beachtlich in der 2. Liga zurückgemeldet. Wie sich die „Roten Teufel“ bislang präsentierten, darf getrost als kleine Sensation bezeichnet werden. Erst vor Wochenfrist nahm der Traditionsclub aus der Wetterau Tabellenführer Bietigheim in dessen Stadion zwei Zähler ab. Für die Starbulls spricht, dass sich die Verletztenliste langsam lichtet. Wieder an Bord sind Kapitän Stephan Gottwald, Maximilian Hofbauer und Benjamin Zientek. Beim Tabellensiebten Bad Nauheim erwartet die Mannschaft von Franz Steer dennoch ein heißer Tanz, denn nach wie vor herrscht in der Wetterau Eishockey-Euphorie. Steer: „Da gilt es kühlen Kopf zu bewahren, um auch weiterhin vorn ein Wörtchen mitreden zu können.“

Lausitzer Füchse - Heilbronner Falken (19.30)

Angstgegner im Anmarsch: Wenn die Falken bei den Füchsen zu Gast sind, ist in Weißwasser Nervenflattern angesagt. Schließlich datiert der letzten Heimsieg gegen die Schwaben vom 29. März 2009 – und auch der gelang erst in der Verlängerung. Danach setzte es acht Heimniederlagen in Folge! Die Lage wird in der Lausitz durch zumindest vier Verletzte nicht leichter. Zumal die Falken nach der Beurlaubung von Trainer Ken Latta auf einen Motivationsschub hofft: Mit Gerd Wittmann erklärte sich ein alter Bekannter sofort bereit, das schwierige Latta-Erbe anzutreten. In der Lausitz muss er jedoch auf Mike Card verzichten. Dieser zog sich eine Fraktur des linken Daumens zu und muss für die nächsten Spiele passen.

ESV Kaufbeuren - Dresdner Eislöwen (19.30)

Zwar trennen elf Zähler die Eislöwen von Kaufbeuren, dennoch sind für Eislöwen-Dompteur Thomas Popiesch die Unterschiede gar nicht so groß. „Die Ausgangssituation des ESVK kann mit unserer Lage durchaus verglichen werden", sagt Popiesch und fügt an: „Vielleicht wurde das Team zunächst ein wenig unterschätzt, aber Kaufbeuren spielt sehr gutes Eishockey. Die Mannschaft besteht aus starken Ausländern sowie jungen, hungrigen Spielern und Profis mit DEL-Erfahrung. Wir stellen uns auf eine emotionale Partie ein und müssen schauen, wie groß der Druck auf Kaufbeuren im eigenen Stadion sein wird." Weiter verzichten müssen die Sachsen auf Feodor Boiarchinov (Innenbandverletzung) und David Hájek (Kompartmentsyndrom). Was den Heilungsverlauf angeht, zeigen sich allerdings auch bei den beiden Langzeitverletzten der Eislöwen Fortschritte. Grünes Licht für einen Einsatz gab auch Petr Macholda, der nach der Partie gegen Heilbronn Beschwerden im Leistenbereich hatte.

EVL Landshut Eishockey - Eispiraten Crimmitschau (19.30)

Nach dem Befreiungsschlag und dem Ende der Niederlagenserie mit einem Sieg am vergangenen Sonntag in Bad Nauheim, wollen die Eispiraten weiter punkten. Dafür haben sich die Westsachsen allerdings keinen geringeren als den Tabellendritten EV Landshut ausgesucht. Optimismus schöpfen die Eispiraten aus der Verpflichtung des DEL-erfahrenen Verteidigers Robin Thomson, der die zuletzt anfällige Sachsen-Defensive deutlich aufwerten soll. Mit dem neuem Selbstvertrauen geht es nun nach Niederbayern, wo der gastgebende EVL dennoch als klarer Favorit gilt. Landshuts Sturm-Zugang Riley Armstrong ist nahezu ein Torgarant bei den Bayern – allein er dürfte die Eispiraten-Abwehr vor eine schwere Aufgabe stellen. Für den EVL gilt es, auch im siebten Heim-Auftritt die weiße Weste zu wahren. Trainer Jiri Ehrenberger: "Wir dürfen die Eispiraten dennoch auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen. Aktuell nehmen sie zwar den vorletzten Platz ein, aber das darf uns nicht leichtsinnig werden lassen.“

Ravensburg Towerstars - Bietigheim Steelers (20.00)

Beste Defensive trifft erfolgreichsten Sturm: Auf diesen Nenner kann man die Partie in der Puzzlestadt bringen. Während die Towerstars bis dato nur 23 Treffer zuließen, hämmerte der Tabellenführer den Puck schon 42 mal in die gegnerischen Maschen! Kein Wunder, dass die Fans beider Lager dem „BaWü“-Derby schon heftig entgegenfiebern. Die Steelers empfehlen sich zudem mit dem effektivsten Powerplay, im Gegenzug warten die Ravensburg Towerstars mit der besten Defensive samt Torhütern auf und haben vier ihrer bislang fünf Heimspiele ohne Verlustpunkt über die Bühne gebracht. "Das wird ein attraktives Spiel, in dem wir uns möglichst von der Strafbank fernhalten müssen", sagt Towerstars Coach Petri Kujala. Die Gastgeber mussten allerdings ihre zweite Sturmformation umstellen, da Christopher Oravec an einer Armverletzung laboriert. Für ihn rückt Tobias Bräuner aus der vierten Formation nach. In Bestformation kann der Spitzenreiter antreten, der in der Fremde bislang eine glatte Niederlage zu vermeiden wusste. Gutes Omen für Ravensburg: Bei den Vergleichen der letzten Saison hat immer die Heim-Mannschaft gewonnen. Entsprechend gibt Trainer Kevin Gaudet hat für morgen Abend klar die drei Punkte im Auge. Den Trend will Gäste-Coach Kevin Gaudet umkehren: „Die Mannschaft darf ihre Konzentration nicht verlieren und muss bei der Sache bleiben, dann können wir gewinnen.“

Fischtown Pinguins - SC Riessersee (20.00)

Nach einem ernüchternden Null-Punkte-Wochenende wollen die Fischtown Pinguins Wiedergutmachung bei ihren Fans betreiben. Gegen den SC Riessersee, der in der Fremde bis dato noch Anlaufschwierigkeiten hatte, scheinen die Voraussetzungen dafür gut. Zusätzlichen Mut macht den Pinguinen die Rückkehr von Brett Jäger zwischen die Pfosten. Obwohl Trainer Mike Stewart auch weiterhin auf seine Stammspieler Bombis, Rinke und Verelst verzichten muss, hofft man am Wilhelm-Kaisen-Platz auf einen Sieg, zumal den Pinguinen wieder die komplette Abwehr zur Verfügung steht. Ein „schwarzes Wochenende“ mit 2:13 Treffern gilt es auch in Riessersee zu verarbeiten. Dafür muss vor allem das Defensiv-Verhalten deutlich verbessert werden. Verletzungsbedingt fehlen werden an der Waterkant Stürmer Marcus Eberhart und Verteidiger Sepp Staltmayer. Schon vor der Partie gibt es in der Seestadt indes einen guten Grund zur Freude: Die Besucherzahl wird die 2.000er-Marke wieder deutlich überschreiten.

Der 11. DEL2-Spieltag im Überblick:
EC Bad Nauheim - Starbulls Rosenheim (19.30 Uhr)
Lausitzer Füchse - Heilbronner Falken (19.30)
ESV Kaufbeuren - Dresdner Eislöwen (19.30)
EVL Landshut Eishockey - Eispiraten Crimmitschau (19.30)
Ravensburg Towerstars - Bietigheim Steelers (20.00)
Fischtown Pinguins - SC Riessersee (20.00)

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