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Favoriten Rosenheim und Dresden die Sieger in Runde 1
04.03.2016Bild: Ludwig Schirmer

Favoriten Rosenheim und Dresden die Sieger in Runde 1

Starbulls siegen im Derby gegen Riessersee mit 5:3. Eislöwen 2:1 nach Verlängerung gegen Crimmitschau

Die schönste Jahreszeit im deutschen Eishockey hat begonnen. Und schon in Runde eins der Pre-Playoffs in der DEL2 war die Spannung kaum zu überbieten. Die Starbulls Rosenheim setzten sich im Gipfeltreffen der Altmeister am Freitagabend mit 5:3 gegen den SC Riessersee durch und können am Sonntag im Olympia-Eissport-Zentrum in Garmisch mit dem zweiten Sieg in der „Best-of-Three“-Serie den Einzug in das Playoff-Viertelfinale perfekt machen. Gleiches gilt für die Dresdner Eislöwen, die sich mit 2:1 nach Verlängerung im sächsischen Derby gegen die Eispiraten Crimmitschau durchsetzten. 7.077 Zuschauer verfolgten die beiden Derbys und sorgten für prächtige Stimmung.

Starbulls Rosenheim - SC Riessersee 5:3 (1:2, 2:0, 2:1)

Beide Trainer konnten 20 Feldspieler aufbieten und setzten auf vier Sturmreihen. Die Starbulls suchten vom ersten Bully an die Offensive und überraschten damit die Gäste augenscheinlich, die in den Anfangsmomenten nur hinterher fuhren. Nach konsequenter Vorarbeit von David Vallorani tunnelte Maximilian Vollmayer SCR-Keeper Jochen Vollmer, dem die Sicht versperrt war, aus fünf Metern. Doch die Starbulls-Führung nach 105 Sekunden hatte nur zwei Minuten Bestand. Tobias Thalhammer konnte Jesse Schultz nicht halten, und Topscorer Mattias Beck hatte keine Mühe, den Querpass seines Sturmpartners zum 1:1 zu verwerten. Die Gäste von der Zugspitze präsentierten sich danach als das abgeklärtere Team, das Defensiv gut arbeitete und schnell umschaltete. Die Gastgeber kamen erst bei der ersten und einzigen Überzahlsituation im ersten Speilabschnitt wieder zu Chancen. Wade MacLeod scheiterte aus Nahdistanz an Gästekeeper Jochen Vollmer, Peter Lindlbauers Schuss von der blauen Linie touchierte den Pfosten. Dann ging Riessersee aber doch noch in Führung, als Louke Oakley nach einem Pass von Mark Heatley freie Schussbahn hatte und die Scheibe im linken Eck versenkte. In den verbleibenden sieben Spielminuten bis zur ersten Pausensirene ging es in dem intensiven Duell hin und her.  Auch den zweiten Spielabschnitt begannen die Starbulls sehr offensiv. Die Gäste waren darauf aber nun besser eingestellt und störten von Beginn an konsequent. Der SC Riessersee schien dank konzentriertem Defensivverhalten und schnellem Umschaltspiel die Dominanz an sich zu ziehen, brachte sich aber durch einige Strafzeiten aus dem Konzept – und hatte mächtig Glück, dass Josef Staltmayr nach einem regelwidrigen Zweikampf mit Tyler McNeely in der 31. Minute nur eine kleine Strafe erhielt. McNeely verletzte sich, musste in die Kabine und kam im zweiten Spielabschnitt nicht mehr zurück. Die Gastgeber gingen dann im Powerplay in Führung, als Josef Frank die Scheibe an der blauen Linie auf das Tor schlenzte und  Torwart Vollmer überwand. Einer technisch sehenswerten Vorarbeit von MacLeod entsprang schließlich der Rosenheimer Führungstreffer zum 3:2. Stefan Loibl versenkte ohne Gegenwehr den finalen Querpass reaktionsschnell. Vor einer prächtigen Kulisse von über 3000 Zuschauern ging es im Schlussabschnitt hochspannend weiter. Zunächst glich Brendan Connolly für Riessersee aus. Aber die Gastgeber konterten wenig später durch den überragenden Mac Leod zur erneuten Führung. Das Tor sollte die Grundlage zum Sieg in Spiel 1 sein, den Michel Rohner dann sicherstellte. Für Rosenheim war es der fünfte Sieg im fünften Saisonduell mit Riessersee.

Tore: 1:0 Tobias Thalhammer (1:45), 1:1 Mattias Beck  (3:18), 1:2 Louke Oakley (14:37), 2:2 Beppo Frank (32:12/PP1), 3:2 Stefan Loibl (35:52), 3:3 Brendan Connolly (42:08/PP1), 4:3 Wade Mac Leod (43:35), 5:3 Michael Rohner (59:17/EN)
Zuschauer: 3.345

Dresdner Eislöwen - Eispiraten Crimmitschau 2:1 (1:1, 0:0, 0:0, 0:0, 1:0) 2OT

Das Derby zog die Fans in den Bann. Die EnergieVerbund Arena in Dresden war sehr gut gefüllt. Die sächsischen Kontrahenten lieferten sich vor der stimmungsvollen Kulisse ein sehr intensives Duell. Dresdens Trainer Bill Stewart konnte aus dem Vollen schöpfen, beste Voraussetzungen also. „Jetzt geht es nicht mehr um einen, zwei oder drei Punkte, jetzt geht es um alles. Unsere Mannschaft hat in den letzten Wochen hart gearbeitet, sie weiß mit der Situation umzugehen. Wir werden gerade über die läuferische Komponente  konstant Druck aufbauen und den Gegner zwingen, viel zu investieren. Die Schnelligkeit ist unsere Stärke“, sagte Stewart vor dem ersten Duell. Die Qualitäten der Gastgeber zahlten sich aus, Dominik Grafenthin traf zur frühen Führung. Aber die Eispiraten ließen sich dadurch nicht entmutigen. Mit dem Selbstbewusstsein und der Begeisterung aus der Hauptrunde, in der man drei der vier Duelle mit Dresden gewann, ging die Mannschaft von Trainer  Chris Lee zu Werke und hatte kurz vor Ende des ersten Abschnitts durch Christoph Kabitzky Erfolg. Crimmitschau agierte auf Augenhöhe mit Dresden, auffällig war das gute Penaltykilling. Verbissen kämpften beide Teams um jeden Zentimeter, die guten Goalies Brett Jaeger auf Dresdner und Ryan Nie auf Crimmitschauer Seite ließen bis zum Ende der regulären Spielzeit nichts mehr zu. In der ersten Verlängerung erhöhten die Gastgeber das Tempo, Ryan Nie stand mehrmals im Brennpunkt. Doch es sollte trotzdem beim 1:1 bleiben. Zu Beginn der zweiten Overtime saß Crimmitschaus Topscorer Eric Lampe seine Zeitstrafe ab. Das nutzten die Gastgeber eiskalt aus. Jeffrey Szwez traf zum umjubelten 2:1.

Tore: 1:0 Dominik Grafenthin (4:11), 1:1 Valeriy Guts (18:25), 2:1 Jeffrey Szwez (81:00/PP1)
Zuschauer: 3.732

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