
Führungsquartett mit unangenehmen Aufgaben
Spitzenreiter Bremerhaven trifft auf Ravensburg und gibt Favoritenrolle ab. Meister Bietigheim und Riessersee streben vierten Sieg in Folge an. Frankfurt empfängt Lieblingsgegner Weißwasser.
Die ersten zwei Wochenenden in der neuen DEL2-Saison scheinen die Prognosen zu bestätigen. Die Fans erwartet erneut ein spannender Kampf um den Titel, die Playoff-Plätze und den Klassenerhalt. Dem Führungsquartett stehen am Freitag zum Teil höchst unangenehme Aufgaben bevor. Spitzenreiter Fischtown Pinguins, den weiter größere Personalprobleme plagen, trifft auf die bisher unbeständigen Ravensburg Towerstars. Meister Bietigheim strebt beim scheinbaren Underdog ESV Kaufbeuren ebenso den vierten Sieg in Folge an wie der viertplatzierte SC Riessersee, der die Eispiraten Crimmitschau empfängt. Die Löwen Frankfurt treffen hingegen auf die Lausitzer Füchse, gegen die man in der Hauptrunde der vergangenen Saison alle vier Spiele gewann. Die große Live-Dröhnung gibt es von Sprade TV, das aus Dresden, Frankfurt, Rosenheim und Bremerhaven berichtet.
EC Bad Nauheim - Heilbronner Falken (19:30 Uhr)
Bad Nauheims Trainer Petri Kujala muss fünf Tage nach dem ersten Saisonsieg auf Daniel Ketter (Aufbautraining) und Leon Niederberger (Fingerverletzung) verzichten. Fraglich ist bei den Roten Teufeln zumindest am Freitag gegen die Heilbronner Falken der Einsatz von Goran Pantic (Rückenprobleme). Gegen Heilbronn holten die Hessen in der vergangenen Hauptrunde zwölf Punkte. Die Falken befinden sich nach den ersten beiden Wochenenden auf dem letzten Tabellenplatz. Die gegenüber der vergangenen Saison stark veränderte Mannschaft von Trainer Mannix Wolf hat durchaus ihre Qualitäten gezeigt. Dennoch ist vor allem in der Defensive noch Luft nach oben.
Vergangene Saison
17.10.2014: Bad Nauheim - Heilbronn 4:2
30.11.2014: Heilbronn - Bad Nauheim 2:4
28.12.2014: Bad Nauheim - Heilbronn 5:2
03.02.2015: Heilbronn- Bad Nauheim 2:4
ESV Kaufbeuren - Bietigheim Steelers (19:30 Uhr)
In drei von vier Spielen gab es für den ESVK in dieser Saison Zählbares. Aber nach dem Auftaktsieg gegen Dresden blieb Kaufbeuren in den folgenden drei Spielen ein Erfolgserlebnis verwehrt. Dem Team von Trainer Mike Muller steht nun am Freitag mit dem Spiel gegen Bietigheim eine Herkulesaufgabe bevor. Max Schmidle droht mit einer Fußverletzung für das Wochenende auszufallen. Seinen Platz in der ersten Sturmreihe neben Chris St. Jacques und Josh Burnell wird dann Daniel Oppolzer einnehmen. Kapitän Matthias Bergmann kehrt dagegen in den Kader zurück. „Damit wir gegen die Steelers punkten können, muss bei uns alles perfekt laufen. Bietigheim hat eine sehr erfahrene und sehr clevere Mannschaft, die jeden Fehler des Gegners eiskalt ausnutzen kann. Wir müssen also vor allem unsere eigene Fehlerquote weiter minimieren und unsere Chancen besser verwerten. Dann kann uns vielleicht eine Überraschung gelingen“, sagte Kaufbeurens Geschäftsführer Michael Kreitl. Der Meister feierte nach der Auftaktniederlage gegen Bremerhaven drei Siege in Folge. Goalie Sinisa Martinovic ist leicht angeschlagen, steht aber zur Verfügung. Möglicherweise bringt Trainer Kevin Gaudet auch Andreas Mechel, der am vergangenen Wochenende einen starken Eindruck hinterließ. Markus Gleich fehlt aufgrund Oberkörperverletzung. Max Prommersberger ist nach seiner Blinddarmoperation wieder fit und wird voraussichtlich spielen.
Vergangene Saison
17.10.2014: Bietigheim - Kaufbeuren 7:3
05.12.2014: Bietigheim - Kaufbeuren 6:3
04.01.2015: Kaufbeuren - Bietigheim 5:8
20.02.2015: Kaufbeuren - Bietigheim 3:5
Dresdner Eislöwen - Kassel Huskies (19:30 Uhr/Live bei Sprade TV)
Dresdens Kapitän Marcel Rodman muss sich auch in den nächsten Tagen in neurochirurgische Behandlung begeben. Ein operativer Eingriff, der eine Ausfallzeit von mehreren Monaten mit sich ziehen kann, kann derzeit nicht ausgeschlossen werden. „Es ist eine schwierige Situation für mich. Ich werde alles daran setzen, weiter Eishockey spielen zu können“, sagte Rodman. Mit der Verpflichtung des US-Amerikaners Mark Cullen haben die Eislöwen auf den Ausfall reagiert. Der 36 Jahre alte Stürmer war zuletzt für den HC Bolzano und Red Bull Salzburg in der EBEL aktiv. Zudem konnte Dominik Grafenthin nach seiner Operation am Zehennagel wieder in das Mannschaftstraining einsteigen, und auch Tomas Schmidt könnte bereits gegen Kassel ein Comeback feiern. „Kassel ist eine laufstarke Mannschaft mit einer hohen Qualität und viel Erfahrung. Die von Rico Rossi trainierten Teams sind für ihren aggressiven Spielstil bekannt“, erklärte Eislöwen-Trainer Thomas Popiesch. Die Leistungen der Eislöwen in den ersten vier Spielen waren durchwachsen, wie auch beim Dritten der vergangenen Saison aus Kassel. Den Huskies konnte Dresden mit drei Siegen in vier Hauptrundenspielen seinerzeit durchaus das Leben schwer machen. Daran kann sich vor allem Hugo Boisvert gut erinnern, damals noch in Dresden. Nun ist er in Nordhessen Co-Trainer von Rossi. „Es wird ein schweres Spiel, Dresden hat sich im Sommer gut verstärkt, und jeder erwartet sie in diesem Jahr in der Spitzengruppe. Für uns ist jedes Auswärtsspiel schwer, aber wir müssen einen Weg finden, die Spiele zu gewinnen - egal, wer der Gegner ist“, sagte Boisvert. Bei den Huskies stehen alle Mann zur Verfügung.
Vergangene Saison
28.09.2014: Kassel - Dresden 4:3 SO
12.12.2014: Dresden Kassel 3:2 OT
16.01.2015: Kassel - Dresden 1:2
30.01.2015: Dresden - Kassel 4:3
Löwen Frankfurt - Lausitzer Füchse (19:30 Uhr/Live bei Sprade TV)
Die Löwen wollen in der Erfolgsspur bleiben und weiter an der Spitze mitmischen. Am Freitag geht es gegen die Lausitzer Füchse, am Sonntag gegen die Heilbronner Falken. Gegen diese Teams gab es in der vergangenen Hauptrunde in insgesamt acht Spielen acht Siege. „Wir wollen unseren guten Start in die Saison ausbauen. Das Sechs-Punkte-Wochenende hat uns Rückenwind gegeben, den wir nun nutzen wollen, um weitere wichtige Zähler einzufahren. Zudem kehren zwei wichtige Verteidiger in unser Aufgebot zurück, was uns gut tun wird“, sagte Trainer Tim Kehler. David Cespiva und Patrik Vogl werden nach überstandener Verletzungspause in das Aufgebot zurückkehren. Hingegen ist der Einsatz von Stürmer Nils Liesegang weiter fraglich. Offensivspieler Kris Sparre wird voraussichtlich bis Ende November fehlen. Der Stürmer wird aufgrund seiner Thrombose weiter medikamentös behandelt, so dass ein Einsatz derzeit nicht möglich ist. Füchse-Trainer Dirk Rohrbach standen am Mittwochabend nach einigen grippebedingten Ausfällen zu Wochenbeginn wieder alle Spieler zur Verfügung. „Es gibt zwar ein paar Jungs, die noch nicht wieder hundertprozentig fit sind, aber sie haben das Training voll durchgezogen“, sagte Rohrbach. Unter anderem Marvin Tepper und Dennis Swinnen waren nach dem 1:3 in Bad Nauheim angeschlagen.
Vergangene Saison
26.09.2014: Frankfurt - Füchse 5:4
02.11.2014: Füchse - Frankfurt 3:6
19.12.2014: Füchse - Frankfurt 5:7
22.02.2015: Frankfurt - Füchse 5:1
Starbulls Rosenheim - EHC Freiburg (19:30 Uhr/Live bei Sprade TV)
Gegen Freiburg muss Starbulls-Trainer Franz Steer auf Peter Lindlbauer (Oberkörper), Tobias Thalhammer (Gehirnerschütterung) und Simon Fischhaber (Knie) verzichten. Starken Heimvorstellungen folgten für Rosenheim in der Fremde immer wieder Rückschläge. Im Kathrein-Stadion feierten die Starbulls klare Siege gegen Ravensburg (4:1) und Crimmitschau (6:2). Das Spiel gegen Freiburg ist für Steer allerdings kein Selbstläufer. „Das ist ein homogenes, diszipliniertes Team, das von seiner mannschaftlichen Geschlossenheit lebt. Die dürfen wir keinesfalls unterschätzen, gerade weil sie keinen Superstar haben, sondern so ausgeglichen besetzt sind“, sagte Steer. Tatsächlich starteten die Breisgauer sehr gut in die neue Saison. Dem Auftaktwochenende mit zwei Siegen folgten zwei Niederlagen in Frankfurt (2:5) und gegen Riessersee (2:3). Der Aufsteiger zeigte in allen Spielen, dass er schnell in der Liga angekommen ist.
Vergangene Saison
Fehlanzeige
Fischtown Pinguins - Ravensburg Towerstars (20.00 Uhr/Live bei Sprade TV)
Bei den Fischtown Pinguins hat sich die angespannte Personalsituation noch nicht entschärft. Mit Marian Dejdar, Jan Kopecky, Jordan Owens und Cody Lampl fehlen den Seestädtern weiterhin vier Leistungsträger. Auch der Einsatz von Dominik Tiffels und Benjamin Zientek ist fraglich. Die Pinguine haben kurzfristig gehandelt und in Radek Havel einen Ergänzungsspieler gefunden. Trainer Ben Doucet hofft darauf, dass der Tscheche im Abwehrbereich für ein wenig Entlastung sorgen kann. Angesichts der personellen Probleme sieht sich der Spitzenreiter gegen Ravensburg in der Rolle des Außenseiters. Bei den Towerstars hat Trainer Daniel Naud mit einer anfänglichen Unbeständigkeit seines Teams zu kämpfen. Sieg und Niederlage wechselten sich ab. Vor allem defensiv läuft es noch gar nicht, 17 Gegentore in vier Spielen ist der bislang zweitschlechteste Wert der Liga. Nicht zur Verfügung stehen neben Austin Smith Stürmer Philipp dePaly (Sehnenscheiden-Entzündung) und Patrick Kurz (Gehirnerschütterung). Matthias Nemec wird wieder im Tor stehen. Trainer Daniel Naud stellt für das Spiel an der Nordsee das mentale Problem in den Mittelpunkt. "Die Spieler dürfen da nicht ständig daran denken, wir müssen in Bremerhaven von Beginn an hellwach sein und konzentriert ins Spiel gehen". Allzu oft lag man in Bremerhaven schon im ersten Drittel deutlich zurück. In den zwei Spielen der vergangenen Hauptrunde am Wilhelm-Kaisen-Platz gab es 14 Gegentore.
Vergangene Saison
28.09.2014: Pinguins - Ravensburg 6:4
30.11.2014: Ravensburg Pinguins 6:3
06.01.2015: Pinguins - Ravensburg 8:1
20.02.2015: Ravensburg - Pinguins 2:3
SC Riessersee - Eispiraten Crimmitschau (20.00 Uhr)
Die Mannschaft Trainer Tim Regan will ihre Serie von zuletzt drei Siegen in Folge ausbauen. Bis auf Valentin Gschmeißner, der unter der Woche operiert wurde, steht der komplette Kader zur Verfügung. Wieder einsatzbereit ist nach seiner Pause in Freiburg Sean Fischer, der wahrscheinlich im Sturm zum Einsatz kommt. „Crimmitschau ist eine gefährliche Mannschaft. Hier können einzelne Spieler und der Torhüter jedes Spiel entscheiden. Die Saison ist noch jung, da kann alles passieren. Wir wollen uns mit einem Sieg weiter im oberen Drittel der Tabelle festsetzten. Wenn wir so konzentriert zu Werke gehen wie in Freiburg bleiben die Punkte im eigenen Stadion“, sagte Trainer Tim Regan. Das war in der jüngeren Vergangenheit gegen die Eispiraten regelmäßig der Fall. Die Westsachsen wollen die Durststrecke nach 1.266 Tagen beenden. Der letzte Erfolg unter der Zugspitze datiert vom 7. April 2012, als man in der Abstiegsrunde 3:2 gewann. Die Mannschaft von Trainer Chris Lee muss nach zuletzt drei Niederlagen in Folge auf den gesperrten Eric Lampe und den verletzten Neuzugang Matt Foy verzichten. Getestet wird der 34 Jahre alte Verteidiger Richard Jares.
Vergangene Saison
04.10.2014: Riessersee - Crimmitschau 5:1
31.10.2014: Crimmitschau - Riessersee 2:1
21.12.2014: Crimmitschau - Riessersee 4:6
01.02.2015: Riessersee - Crimmitschau 4:3 SO