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Michael Bitzer verlässt Selb
26.04.2024Bild: Selber Wölfe

Michael Bitzer verlässt Selb

Goalie wechselt zu den Schwenninger Wild Wings

Dreimal war Michael Bitzer einer der Garanten für den Klassenerhalt der Selber Wölfe in der DEL2. Eine vierte Saison im Trikot der Selber Wölfe wird es für den Deutsch-Amerikaner zunächst einmal nicht geben. Die Verantwortlichen der Porzellanstädter wären sehr gerne eine weitere Spielzeit mit dem hervorragenden Torhüterduo Bitzer/Weidekamp angetreten, doch der 30-Jährige lehnte das vorliegende Angebot ab und wird sich einem Club außerhalb der DEL2 anschließen.

Bevor die Selber Wölfe Michael Bitzer im Dezember 2021 als Ersatz für Evan Weninger in die Porzellanstadt lotsten, hatte der heute 30-jährige Goalie seine Ausrüstung eigentlich schon an den Nagel gehängt. In Nordamerika wollte er die Trainerlaufbahn einschlagen, um sich mehr auf seine noch junge Familie fokussieren zu können. Doch die Dinge entwickelten sich anders als geplant, und so kam dann das Angebot der Selber Wölfe Ende 2021 gerade recht. Der Linksfänger kannte die DEL2 bereits, hatte er die beiden vorangegangenen Spielzeiten doch schon bei den Eispiraten Crimmitschau zwischen den Pfosten gestanden. Für Selb sollte sich die Verpflichtung des Deutsch-Amerikaners indes als Glücksfall erweisen: Das Torhüterduo Bitzer/Weidekamp entpuppte sich in den kommenden drei Saisons zu einem der besten der Liga. Die beiden Goalies pflegen ein freundschaftliches Verhältnis und pushten sich gegenseitig zu Höchstleistungen. Letzteres kann man unter anderem auch an Michael Bitzers Statistiken ablesen: Jahr für Jahr konnte er seine Fangquote steigern, in den letzten Playdowns entschärfte er im Schnitt 94,4 Prozent der auf seinen Kasten abgefeuerten Schüsse. Darüber hinaus wurde er in seiner Zeit in Selb mehrfach als Spieler des Monats in der DEL2 ausgezeichnet. 116 Spiele absolvierte der gebürtige Amerikaner im Dress der Selber Wölfe. Rechnet man die Einsätze bei den Eispiraten Crimmitschau hinzu, so kommt er auf 188 Partien in der DEL2. Ein Highlight seiner Europa-Karriere war bislang – neben dem dreimaligen Klassenerhalt mit den Selber Wölfen – ein Einsatz in der DEL mit den Bietigheim Steelers. Hierfür wurde er in der Saison 2021/2022 für einen Tag an den damaligen Kooperationspartner „ausgeliehen“.

„Wir hätten Michael Bitzer sehr gerne gehalten und haben ihm auch zwei Vertragsangebote vorgelegt. Es war unser Wunsch, auch in der kommenden Saison wieder mit dem Torhüter-Duo Bitzer/Weidekamp anzutreten. Leider hat sich Michael letztendlich entschieden, unsere Angebote nicht anzunehmen. Michael hat sich hier in Selb pudelwohl gefühlt, weshalb er uns auch mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlässt. Michael war es wohl auch wichtig, dass – wenn er wechselt – dieser Wechsel nicht innerhalb der DEL2 erfolgt. Deshalb gehen wir davon aus, dass er es eine Liga höher oder im Ausland versuchen wird. Und diese Entscheidung respektieren wir natürlich. Wir bedanken uns bei Michael für alles, was er in den vergangenen Jahren für unsere Organisation geleistet hat“, erklärt Wölfe-Geschäftsführer Sven Gerike.

Dass Michael Bitzer sich die Entscheidung nicht leicht gemacht hat, geht deutlich aus seinen Abschiedsworten hervor: „Meine Familie und ich haben uns hier wirklich sehr wohl und als Teil der Gemeinschaft gefühlt. Wir haben die Zeit in Selb sehr genossen. Es ist alles klein und heimelig. Die Leute sind sehr nett und wir haben uns immer willkommen und als Teil der Stadt gefühlt. Schon allein deshalb, weil unsere beiden Jungs hier ihre ersten Lebensjahre verbracht haben, wird Selb für uns immer ein besonderer Ort sein. Wir waren zweieinhalb Saisons hier. Das ist eine lange Zeit im Leben unserer Kinder. Sie hier aufwachsen zu sehen und die gemeinsame Zeit zu genießen war einfach toll! Wir durften viele wunderbare Menschen kennenlernen und haben Freunde gefunden. Unser Dank gilt der ganzen Stadt Selb, allen Selbern und den Leuten aus der Umgebung, allen Fans der Selber Wölfe, allen Mitarbeitern in der Organisation und einfach allen, die wir getroffen haben, die uns unterstützt haben und mit denen wir zu tun hatten. Wir hätten uns nichts Besseres wünschen können und es gibt wirklich nur Gutes über Selb zu sagen.“

„Die Entscheidung von Michael hat uns nicht aus heiterem Himmel getroffen. Deshalb laufen aktuell schon Gespräche mit möglichen Kandidaten, die die vakante Torhüterposition ausfüllen könnten“, gibt Wölfe-Geschäftsführer einen Einblick in die laufenden Kaderplanungen.

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