Neue Regeln im Überblick
Regelerklärung in Zusammenarbeit mit der Eishockey NEWS
Das Regelwerk ändert sich zu Beginn der neuen Saison. Damit alle sich einen Überblick verschaffen können, hat die Eishockey NEWS in Zusammenarbeit mit Stefan Vogl eine Übersicht erstellt. Diese ist auch im DEL2-Sonderheft der EHN zu finden.
Handschuhregel: In der vergangenen Saison erhielt jeder Spieler automatisch eine Spieldauer-Disziplinarstrafe, wenn er bei einer Auseinandersetzung einen oder beide Handschuhe auszog. Diese Bestrafung gibt es nicht mehr. Auch müssen die vier Unparteiischen keine Handschuhe mehr tragen.
Tor trotz Pfiff: Ein Tor kann nun auch anerkannt werden, wenn der Puck im Moment des Pfiffs noch nicht die Linie überschritten hat. Beispiel: Der Torhüter hält vermeintlich den Puck, der Schiedsrichter pfeift ab, aber in diesem Moment rutscht die Scheibe doch noch über die Linie. Das ist nun ein Tor. Das gilt aber nur für den Originalschuss, nicht für einen Nachschuss nach dem Pfiff.
Abseits: Ein Spieler muss nicht mehr mit beiden Schlittschuhen das Eis berühren, um nicht im Abseits zu stehen. Die blaue Linie wird ab sofort als dreidimensional angesehen, ein Schlittschuh darüber ohne Eiskontakt gilt auch als die Linie berührend. Beim Zurückfahren zur Aufhebung einer Abseitsposition muss ein Schlittschuh allerdings die blaue Linie berühren.
Trapez: Torhüter dürfen den Puck hinter der verlängerten Torlinie nur noch in einem durch Linien markierten Bereich spielen. Spielen sie die Scheibe außerhalb dieses Bereichs, erhalten sie eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Spielverzögerung, außer der Torhüter hält noch Kontakt zu seinem Torraum. Diese Regel gibt es in der NHL schon seit Jahren.
Unabsichtliches Torverschieben: Für den Fall, eine verteidigende Mannschaft verschiebt unabsichtlich das eigene Tor, ist es ihr nicht mehr erlaubt, die Reihe zu wechseln oder in dieser Unterbrechung eine Auszeit zu nehmen. Zudem darf das angreifende Team die Seite des nächsten Anspiels wählen.
Festhalten des Pucks: Torhüter dürfen nur noch dann den Puck festhalten, wenn sie unter Druck des Angreifers sind, ansonsten sind sie angehalten, den Puck zu spielen oder es droht eine Zwei-Minuten-Strafe. Gleiches gilt, wenn sie den Puck außerhalb ihres Torraumes blockieren, wobei sie weiterhin den Winkel bei einem Schuss verkürzen dürfen.
Faustkämpfe: Bislang wurden Schlägereien meistens mit zwei plus zwei plus zehn Strafminuten geahndet. Hier ändert sich das Strafmaß auf mindestens fünf Strafminuten – der aus Nordamerika bekannte „fighting major“, welcher bei IIHF-Turnieren mindestens zu einer Fünf-Minuten- mit automatischer Spieldauerstrafe führen wird. Die Liga wird zudem eine Liste für Faustkämpfe führen. Bei drei derartigen Fünf-Minuten-Strafen (in den Playoffs zwei) wird der betroffene Spieler automatisch für ein Spiel gesperrt. Eine weitere automatische Sperre gibt es im Anschluss bei jeder zweiten Strafe. Bei Duellen, wo die Spieler vorher die Helme abziehen, beteiligte Spieler nicht voneinander lassen oder ein Spieler auf dem Eis liegt, der andere aber weiter Fausthiebe verteilt, soll zusätzlich eine Spieldauer-Disziplinarstrafe ausgesprochen werden.
Hoher Stock: Aushol- und Durchschwungbewegungen bei Schüssen, bei denen ein gegnerischer Spieler getroffen oder sogar verletzt wird, führen nicht mehr automatisch zu einer Strafe. Zudem kann ein Schiedsrichter bei einer Strafe von zwei plus zwei Minuten wegen Hohen Stocks per Videobeweis überprüfen, ob ein Spieler nicht vom eigenen Mitspieler oder dem Puck getroffen wurde und die Strafe gegebenenfalls wieder zurücknehmen.
Videobeweis: Jede große Strafe (außer der wegen eines Faustkampfs) müssen die Referees noch einmal per Video überprüfen. Reduziert werden kann das Strafmaß aber höchstens auf eine Zwei-Minuten-Strafe. Zudem kann der Schiedsrichter nun auch Situationen überprüfen, die in direktem Zusammenhang mit einem Torerfolg stehen – zum Beispiel einen eventuellen Handpass als Vorlage für den Torschützen.
Check gegen den Kopf: Das Strafmaß von zwei plus zehn Minuten gibt es nicht mehr. Der Schiedsrichter kann nur noch eine Zwei-Minuten- oder Matchstrafe aussprechen.
Check gegen die Bande: Auch hier gibt es das Strafmaß von zwei plus zehn Minuten nicht mehr. Der Strafrahmen liegt nun bei zwei, fünf, fünf Minuten plus Spieldauer-Disziplinarstrafe und Matchstrafe.
Check von hinten: Das Strafmaß zwei plus zehn Minuten wurde ebenfalls gestrichen. Der Referee hat nur noch die Wahl zwischen fünf Minuten plus Spieldauer-Disziplinarstrafe oder Matchstrafe.
Powerplay: Werden in den letzten fünf Minuten der regulären Spielzeit oder in der Verlängerung gegen Team A fünf Minuten und gegen Team B zwei Strafminuten verhängt, spielt Team B sofort drei Minuten in Überzahl. Bislang begann das Powerplay erst, nachdem Team B die zwei Minuten verbüßt hatte. Bei fünf Strafminuten auf der einen und zwei plus zwei Minuten auf der anderen Seite gibt es sofort ein einminütiges Powerplay.
Regelübersicht von Eishockey NEWS/Torsten Weiß