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Prominente Verlierer wollen zurückschlagen
13.09.2015Bild: Thomas Heide, Ziegler

Prominente Verlierer wollen zurückschlagen

Meister Bietigheim kam beim Wiedersehen mit Vize Bremerhaven erst im Schlussabschnitt ins Rollen. Diesen Faden wollen die Steelers am zweiten Spieltag in der Lausitz aufnehmen.

Der Alltag hat den DEL2-Meister recht schnell eingeholt. Aber zum Saisonauftakt kamen die Bietigheim Steelers schwer in die Gänge und kassierten beim Wiedersehen ein 2:3 gegen Vize Fischtown Pinguins. An das gute Schlussdrittel will die Mannschaft von Coach Kevin Gaudet nun bei den Lausitzer Füchsen anknüpfen. Die Pinguins empfangen unterdessen die Eispiraten Crimmitschau, die auch dank Ex-Nationalstürmer John Tripp mit dem 4:2 gegen den EC Bad Nauheim einen Start nach Maß hatten.

Dresdner Eislöwen - Starbulls Rosenheim (17.00 Uhr/Live bei Sprade TV)

ZieglerEislöwen-Trainer Thomas Popiesch konnte dem deftigen Fehlstart in die neue Saison auch positive Aspekte abgewinnen. "Wir haben uns von Beginn an gute Chancen erarbeitet, die Räume eng gemacht und wenig zugelassen“, sagte der Coach zur Anfangsphase der Sachsen in Kaufbeuren, doch dann „kommen wir aus der Kabine und machen an der blauen Linie einen kapitalen Fehler. Mit dem Wechsel kommt Kaufbeuren zum Alleingang und macht das Tor.“ Am Ende stand ein 1:5. Nun geht es für die vor der Saison hocheingeschätzten Dresdner gegen die Starbulls Rosenheim. Die Mannschaft von Trainer Franz Steer lieferte gegen Ravensburg das, was viele erwartet hatten: Ein Klassespiel. „Auch Rosenheim hat sich auf den Importstellen verstärkt, um noch mehr Durchschlagskraft zu erzielen. Wir werden uns zunächst darauf fokussieren, uns nicht zu stark ins eigene Drittel drücken zu lassen“, sagte Popiesch. Die Kontingentspieler scheinen Volltreffer zu sein, David Vallorani war mit drei Toren beim 4:1 gegen die Towerstars Matchwinner. „David Vallorani hat bewiesen, dass er die richtige Wahl war. Eine wirklich starke Leistung der Mannschaft“, sagte Steer.

Vergangene Saison:
21.09.2014: Rosenheim – Dresden 4:1
16.11.2014: Dresden – Rosenheim 1:3
04.01.2015: Dresden – Rosenheim 1:5
01.02.2015: Rosenheim – Dresden 3:1

Fischtown Pinguins - Eispiraten Crimmitschau (17.00 Uhr/Live bei Sprade TV)

Für DEL2-Novize Benoit Doucet war das 3:2 der Fischtown Pinguins beim Meister aus Bietigheim ein Start nach Maß. "In Bietigheim werden nicht viele Mannschaften gewinnen. Gut. dass wir dazu gehören", sagte Doucet, der sich vor allem für die Mannschaft freute: „Der Sieg in Bietigheim war Balsam auf die Seelen unserer Spieler. Nach einem verlorenen Finale in der Halle des letztjährigen Meisters zu gewinnen, ist schon etwas Besonderes und doppelt schön, wenn der Sieg auch noch mehr als verdient war.“ Doucets Kader hat offenbar die nötige Breite, um oben mitzuspielen. Denn in Bietigheim fehlten Jan Kopecky, Benjamin Zientek, Max Schaludek und Dominik Tiffels. Gegen die Eispiraten Crimmitschau soll nun am Wilhelm-Kaisen-Platz nachgelegt werden. „Da müssen wir gegen ein starkes Team der Eispiraten sechzig Minuten voll konzentriert zu Werke gehen. Die Westsachsen haben mich in der Partie gegen Bad Nauheim beeindruckt. Mit Kristek, Tripp, Lampe, Heinisch und Foy haben sie zudem Topspieler in ihren Reihen, die jeder Mannschaft der Liga gut zu Gesicht stehen würden. Das wird eine ganz schwere Aufgabe für uns!“, sagte Doucet. Crimmitschau kommt nach dem 4:2 gegen den EC Bad Nauheim mit einem breiten Kreuz an die Nordsee. Die Verpflichtung von Ex-Nationalstürmer John Tripp, der das wichtige 3:1 erzielte, scheint ein richtiges Signal gewesen zu sein.

Vergangene Saison:

02.10.2014: Crimmitschau – Pinguins 4:2
14.11.2014: Pinguins – Crimmitschau 6:4
21.01.2015: Pinguins – Crimmitschau 8:5
01.03.2015: Crimmitschau – Pinguins 1:3

Lausitzer Füchse - Bietigheim Steelers (17.00 Uhr/Live bei Sprade TV)

Manchmal tut es ganz gut, wenn man die Erwartungen nicht allzu hochschraubt. Angesichts dessen war der Auftakt für die Lausitzer Füchse mit dem 2:1 beim SC Riessersee umso schöner. „Der Sieg beim SCR war so nicht zu erwarten. So müssen wir auch gegen Bietigheim auftreten, dann haben wir eine Chance gegen den Meister", sagte Füchse-Trainer Dirk Rohrbach. Die Abgänge der Offensivstars Jonas Johansson und Scott King sowie Goalie Jonathan Boutin wiegen schwer. Dazu muss man im sportlichen Bereich mit weniger  Geld auskommen. Insofern ist man froh, dass derzeit alle Mann zur Verfügung stehen. Bietigheims Coach Kevin Gaudet machte aus seiner Verärgerung über das erste Drittel beim 2:3 gegen Meister Bremerhaven keinen Hehl. "Ich habe selten so schlechte Pässe von meinem Team gesehen", sagte er. Immerhin machte das letzte Drittel Mut. Aber im Powerplay war an diesem Abend noch viel Luft nach oben, das Anschluss-Tor von David Wrigley wurde zu schnell von den Pinguins beantwortet. Durch die Abwesenheit von Frederik Cabana und Max Prommersberger fehlten Trainer Kevin Gaudet zusätzliche Möglichkeiten. Aber der Kanadier hatte im Vorfeld schon gesagt, dass das Spiel gegen Bremerhaven noch kein Gradmesser sei.

Vergangene Saison:

19.10.2014: Füchse – Bietigheim 7:6 SO
07.12.2014: Füchse – Bietigheim 4:7
02.01.2015: Bietigheim – Füchse 6:2
01.02.2015: Bietigheim – Füchse 3:4 OT

Ravensburg Towerstars - Kassel Huskies (18.30 Uhr)

Mike Collins, Matt Tomassoni, Mika Järvinen, Jeff Frazee – vier Eckpfeiler einer tollen Saison hatten die Kassel Huskies im Sommer verlassen. Das war für Trainer Ricco Rossi eine Zäsur im sportlichen Bereich. Immerhin funktionierte die neue Einheit im Auftaktderby gegen die Löwen Frankfurt recht gut. Aber das 1:0 durch Neuzugang Jamie McQueen konnten die Nordhessen nicht halten. Aber Playoff-Halbfinalist Löwen Frankfurt machte Druck und drehte im Schlussabschnitt das Spiel. Nun geht es für die Huskies nach Ravensburg. Dort hingen für die Gastteams in der vergangenen Saison die Trauben hoch. Von 26 Spielen in der Eissporthalle gewann die Mannschaft von Trainer Daniel Naud sagenhafte 21. Das Stand in Kontrast zu den Auswärtsleistungen. Am Freitag hieß es in Rosenheim 1:4. „Wir hatten durchaus unsere Chancen und wir haben wahrlich nicht schlecht gespielt, doch Rosenheim stand sehr gut und hatte einen Torhüter mit sehr guter Leistung zwischen den Pfosten”, sagte Naud.

Vergangene Saison:

21.09.2014: Kassel – Ravensburg 7:2
02.11.2014: Ravensburg – Kassel 4:1
26.12.2014: Kassel – Ravensburg 4:0
01.02.2015: Ravensburg – Kassel 5:3

EC Bad Nauheim - EHC Freiburg (18.30 Uhr)

Die Roten Teufel waren drauf und dran, aus dem Sahnpark in Crimmitschau etwas Zähbares zu entführen. Dennoch sollte es beim 2:4 nicht ganz reichen. "Bei zwei Gegentoren war es unser eigenes Verschulden, so dass es eine schmerzhafte Niederlage für uns ist", sagte EC-Coach Petri Kujala. „Das müssen wir besser machen. Wir hatten genug Chancen vor allem gegen Ende des Spiels in einem von hohem Tempo geprägten Match." Die Besserung soll nun gegen den EHC Freiburg erfolgen, der mit dem 3:2 gegen die Heilbronner Falken einen Traumstart in die DEL2 hatte. Die Breisgauer sind zu Beginn einer Saison für jeden Gegner unangenehm und eine Unbekannte. Dieser Überraschungseffekt kann sich für die Mannschaft von Trainer Leos Sulak bezahlt machen.

Vergangene Saison:
Fehlanzeige

Löwen Frankfurt - SC Riessersee (18.30 Uhr/Live bei Sprade TV)

Neuer Trainer und viele neue Gesichter – die Hoffnungen unter der Zugspitze waren sehr groß. Das 1:2 gegen die Lausitzer Füchse war dann für den Trainer-Novizen Tim Regan doch eine Ernüchterung. Nun geht es gleich im zweiten Spiel zu den Löwen Frankfurt. „Wir sind krasser Außenseiter und können nur überraschen“, sagte SCR-Geschäftsführer Ralph Bader. „Frankfurt ist ein Titelkandidat, der es auch wegstecken kann, wenn es viele Verletzte gibt. Die Qualität im Kader ist enorm, dazu die Euphorie im Hexenkessel  am Bornheimer Hang.“ Dort waren die Löwen einsame Spitze in der vergangenen Saison – mit 4.426 Zuschauern im Durchschnitt. Die trieben den Aufsteiger der vergangenen Saison zu Höchstleistungen und bis in das Playoff-Halbfinale. Und das Team von Trainer Tim Kehler scheint auch in dieser Saison nicht viel schlechter besetzt, das deutete das 3:1 in Kassel an. Dort fehlten sogar die Stammkräfte David Cespiva, Felix Thomas, Patrik Vogl, Brett Brettkreuz und Kris Sparre.

Vergangene Saison:

12.09.2014: Frankfurt – Riessersee 2:4
26.10.2014: Frankfurt – Riessersee 3:2
26.12.2014: Riessersee – Frankfurt 2:4
27.02.2015: Riessersee – Frankfurt 2:3 OT

Heilbronner Falken - ESV Kaufbeuren (18.30 Uhr)

Dass man nach einem unerwarteten 5:1 gegen Dresden als Tabellenführer zum ersten Gastspiel nach Heilbronn fährt, hätte man in Kaufbeuren so nicht erwartet. Aber auch in der vergangenen Saison stand man ganz früh ganz oben – und stürzte bekanntlich mächtig ab. Aber der Auftakt nach Maß passte so recht in die derzeitige Euphorie im Allgäu. "Ich bin sehr froh darüber, dass wir nach dem ersten Drittel in dem wir nur sehr schwer in das Spiel gekommen sind, so stark zurückgekommen sind und das Spiel noch gedreht haben. Das stimmt mich sehr positiv für den weiteren Saisonverlauf“, sagte der neue Geschäftsführer Michael Kreitl. Die Falken hatten den undankbaren Start bei der Unbekannten aus Freiburg und verloren denkbar knapp. Der neue Coach Mannix Wolf sah aber auch positive Dinge und setzt nach einer schwierigen Vorbereitung auf ein Zusammenwachsen eines mehr oder weniger neuen Kaders. Schließlich musste man als Nachrücker in die DEL2 personell noch nachjustieren.

Vergangene Saison:

12.10.2014: Kaufbeuren – Heilbronn 2:3
02.11.2014: Heilbronn – Kaufbeuren 5:4
16.01.2015: Heilbronn – Kaufbeuren 8:2
13.02.2015: Kaufbeuren – Heilbronn 3:2 OT

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