Frank Hördler kehrt nach Selb zurück
Er unterschreibt einen Zweijahresvertrag bei den Selber Wölfen
Frank Hördler kehrt nach 20 Jahren von den Eisbären Berlin zurück zu den Selber Wölfen. Mit dem 38-jährigen Linksschützen holen sich die Porzellanstädter geballte Defensiverfahrung, eine absolute Führungspersönlichkeit und Identifikationsfigur in den Kader. Auch nach seiner aktiven Zeit soll Hördler eine tragende Funktion im sportlichen Bereich innerhalb der Wölfe-Organisation einnehmen.
Der in Bad Muskau geborene Hördler kam als Sechsjähriger mit seiner Familie nach Selb. Grund: Vater Jochen heuerte beim damaligen ERC Selb an. Die Hördlers wurden in Selb sesshaft und so durchlief Frank sämtliche Nachwuchsmannschaften der Selber Wölfe und kam als 16-Jähriger zu seinen ersten Einsätzen im Seniorenbereich. Bereits ein Jahr später war er fester Bestandteil der 1. Mannschaft des ERC Selb. Mit 18 Jahren folgte dann der Wechsel zu den Eisbären Berlin, wo der Verteidiger 20 überaus erfolgreiche Jahre verbrachte: 1026 Partien in der höchsten deutschen Spielklasse, neun Meistertitel, Gewinn der European Trophy, 123 A-Länderspiele, viele individuelle Auszeichnungen auf Club- sowie internationaler Ebene und
nicht zu vergessen die olympische Silbermedaille 2018 in Pyeongchang mit der deutschen Nationalmannschaft. Frank Hördler reifte in Berlin vom Jungspund zu einem absoluten Führungsspieler und Vorzeigeathleten. Nun kehrt er zu seinem Jugendclub zurück und will dort mit all seiner Erfahrung und seinem Können vorangehen und dabei helfen, den Standort langfristig in der DEL2 zu stabilisieren.
Geschäftsführer Jürgen Golly ist gleichermaßen stolz als auch glücklich darüber, Hördler für ein Engagement bei den Selber Wölfen gewinnen zu können: „Frank Hördler hat einen Zweijahresvertrag als Spieler bei uns unterzeichnet. Darüber hinaus wird er aber auch zusammen mit seiner Familie seinen Lebensmittelpunkt nach Selb verlegen und anschließend an seine aktive Karriere im sportlichen Bereich in der Gesamtorganisation der Selber Wölfe tätig werden. Hördler wird in den kommenden beiden Jahren ein stabilisierender Faktor in unserer Mannschaft sein. Er ist einer der ganz großen Namen im deutschen Eishockey und wir freuen uns natürlich riesig, dass es uns gelungen ist, ihn von einem Wechsel zu uns nach Selb zu überzeugen.“ Doch auch über den reinen sportlichen Aspekt hinaus, erwartet sich Jürgen Golly von der Verpflichtung Frank Hördlers viel positive Strahlkraft: „Maximilian Gläßl und er sollen mittel- und langfristig die prägenden Menschen sowie Gesichter des Selber Eissports werden.“
Vom Hauptstadt-Club, einer der Top-Adressen des deutschen Eishockeys, zum „Dorf-Verein“ nach Selb in die DEL2. Einen Kulturschock wird Frank Hördler dennoch nicht erleiden: „Klar werde ich die ein oder andere Annehmlichkeit vermissen: Spätnachts noch einkaufen, die Straßenbahn, die vielen Restaurants, .... Aber letztendlich lieben meine Frau und ich auch das Ländliche. Wir leben ja jetzt auch etwas außerhalb von Berlin in einer ruhigen, eher ländlichen Gegend. Ganz im Gegenteil. Wir freuen uns schon unheimlich auf Selb und dass wir näher an der Familie dran sind. Auch die Umgebung und die Landschaft um Selb ist wunderschön. Ich freue mich darauf, zurückzukommen.“ Zumindest mit einem Auge hat der Defensiv-Routinier die Selber Wölfe immer beobachtet und auch Kontakt zur Wölfe-Führung gehalten: „Kontakt zu Jürgen Golly bestand über meinen Bruder David eigentlich schon über die letzten sieben Jahre regelmäßig. Im Februar haben Jürgen und ich dann zum ersten Mal persönlich telefoniert. Später haben Jürgen Golly, Thomas Manzei und ich uns in Selb getroffen und hatten ein wunderbares Gespräch. Wir kamen schnell auf einen gemeinsamen Nenner und haben uns darauf verständigt, dass eine langfristige Zusammenarbeit für beide Seiten Sinn macht. Letztendlich hatte ich nach dem Treffen das Gefühl, dass ich sehr gerne zurückkommen würde.“ Auch die Entwicklung des Standorts in den letzten Jahren hat den 38-Jährigen beeindruckt: „Das vorletzte Mal war ich zum Ende der Saison 2018/2019 in der Selber Eishalle. Das war das letzte Spiel meines Bruders als die Wölfe gegen die Tilburg Trappers aus den Playoffs ausgeschieden sind. Damals war die Halle eigentlich genauso wie ich sie 16 Jahre vorher verlassen hatte. Als ich dann neulich in der entscheidenden Playdown-Begegnung gegen die Heilbronner Falken vor Ort war, war ich schon beeindruckt, was seitdem passiert ist. Die Kabinen, die VIP-Lounge, allgemein die Professionalisierung: Selb entwickelt sich tatsächlich Schritt für Schritt zu einem Top-Club. Und ich hoffe, dass ich diese Entwicklung tatkräftig mitgestalten kann.“
Selbstverständlich freut sich Hördler auch auf die neue Liga: „Ich bin schon sehr gespannt. Meine Erfahrung hilft hoffentlich, Spiele für uns zu entscheiden. Ich wünsche mir, dass wir so weit oben wie möglich spielen und die Playoffs erreichen können. Wir wollen den Standort schließlich auf das nächste Level heben.“ Auch mit seinem zukünftigen Headcoach hat sich der Routinier schon ausgetauscht: „Mit Sergej hatte ich bereits ein tolles Gespräch. Auch wenn der Kader noch nicht ganz steht: Die Basis ist geschaffen, dass wir ein gutes Team aufs Eis bringen.“