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Spiel der Woche: Rekordkulisse und Krefelder Jubel beim Derby in Düsseldorf
30.11.2025Bild: Christoph Jürgens

Spiel der Woche: Rekordkulisse und Krefelder Jubel beim Derby in Düsseldorf

Pinguine stellen sich spätem DEG-Sturmlauf entgegen.

Ein eiskaltes Startdrittel legte den Grundstein für den Krefelder Derbysieg: Trotz Düsseldorfer Comeback-Versuch gewann der KEV das Spiel der Woche vor der DEL2-Rekordkulisse von über 13.000 Zuschauern mit 6:3.

Krefeld eiskalt, Düsseldorf geschockt

Mehr als 3.000 mitgereiste Krefelder Fans erwischten einen Traumstart: Bereits nach zweieinhalb Minuten brachte Roope Mäkitalo die Pinguine mit 0:1 in Führung. Die DEG zeigte sich zunächst bemüht und kam immer wieder gefährlich vor das Tor, doch Krefeld störte den Aufbau konsequent und stand defensiv sehr stabil. Auch im ersten Düsseldorfer Powerplay blieb das Penalty Killing der Gäste souverän.

Direkt im Anschluss nutzte Krefeld einen schwachen Wechsel der DEG fast aus, doch Ryan Bednard verhinderte Schlimmeres. Als die Pinguine dann ihr eigenes Überzahlspiel bekamen, zeigten sie ihre Klasse: Max Newton traf in der 15. Minute halblinks freistehend zum 0:2. Nur zwei Minuten später legte Daniel Bruch das 0:3 nach – die Gästefans wurden im PSD BANK DOME merklich lauter.

Kurz vor Drittelende kam es noch härter für Düsseldorf: Erneut in Überzahl brauchte Krefeld nur neun Sekunden, ehe Mathew Santos zum 0:4 einschoss. Vier Tore aus elf Schüssen – ein Sinnbild der Krefelder Effizienz in einem Drittel, das die DEG-Fans mit Pfiffen quittierten.

DEG-Verteidiger Kevin Maginot fand deutliche Worte in der ersten Drittelpause: „Wir sind vom Kopf her zu langsam und machen dumme Fehler. Das Drittel müsen wir jetzt schnell abhaken – noch haben wir 40 Minuten Zeit, das Spiel zu drehen.“

Düsseldorf meldet sich eindrucksvoll zurück

Krefeld kam erneut souverän aus der Kabine und erhielt früh im zweiten Drittel ein weiteres Powerplay – diesmal allerdings blieb die DEG stabil und überstand die Unterzahl ohne größere Gefahr. Düsseldorf bemühte sich anschließend um mehr Offensivkraft, doch zunächst fehlte der letzte Zug zum Tor. Und wenn Schüsse durchkamen, war Felix Bick im Krefelder Kasten zur Stelle.

Dann erhöhten die Gäste erneut: Mathew Santos traf in der 28. Minute zum 0:5 – sein zweiter Treffer des Abends. Für Goalie Ryan Bednard war danach Schluss, Niklas Lunemann übernahm. Zu diesem Zeitpunkt schien das Spiel klar in Richtung der Pinguine zu laufen.

Doch plötzlich sendete die DEG ein Lebenszeichen. Im Powerplay markierte Ture Linden in der 29. Minute das 1:5 – und nur eine Minute später sorgte Luca Tosto nach einem Rebound für das 2:5. Und Düsseldorf nutzte das neu gewonnene Momentum: mehr Zug zum Tor, bessere Kombinationen, dichteres Verteidigen. Lunemann tat seinen Teil mit wichtigen Paraden.

Eine weitere Strafe gegen die DEG sorgte kurz für Gefahr, doch auch hier blieb die Defensive kompakt und arbeitete sehr aktiv mit den Schlägern. Kurz vor der Pause durften die Heimfans dann erneut jubeln: Wieder war es Ture Linden, der in der 38. Minute auf 3:5 verkürzte. Düsseldorf hatte sich im Mittelabschnitt stark zurückgekämpft – das Derby war trotz zwischenzeitlichem 0:5 längst wieder offen.

Krefelds Mathew Santos ordnete die Leistung seines Teams nach zwei Dritteln ein:
„Wir hatten einen sehr guten Start ins Spiel und wollten daran im zweiten Drittel anknüpfen. Unser Ziel ist klar: Wir wollen dieses Derby gewinnen. Dafür müssen wir im letzten Abschnitt wieder konsequenter auftreten.“

Düsseldorf drückt, Krefeld setzt den Schlusspunkt

Die DEG startete entschlossen in den Schlussabschnitt und erhielt direkt ihr drittes Powerplay des Abends. Düsseldorf war dem Anschlusstreffer mehrfach nahe, belohnte sich jedoch nicht. Fast im Gegenzug mussten die Hausherren dann selbst in Unterzahl ran, verteidigten aber engagiert, griffig und deutlich aggressiver als noch im ersten Drittel.

Krefeld tat sich in dieser Phase überraschend schwer: Nach zehn Minuten des dritten Drittels stand bei den Pinguinen noch kein einziger Torschuss zu Buche. Düsseldorf warf sich in die Zweikämpfe, blockte Schüsse und machte den Gästen das Leben auch in deren Überzahl schwer. Als Krefeld erneut ein Powerplay erhielt, war Niklas Lunemann mehrfach zur Stelle und hielt sein Team weiter im Spiel.

Die DEG suchte den doppelten Anschluss und hatte Pech, als Max Faber in der 56. Minute nur die Latte traf. Stettdessen fiel die Entscheidung auf der Gegenseite: Roope Mäkitalo setzte in der 53. Minute mit dem 3:6 den Deckel auf die Partie.

„Wir waren von Anfang an nicht bereit, die Intensität der Krefelder anzunehmen. Dazu kamen am Ende einfach zu viele Strafzeiten“, analysierte DEG-Goalie Niklas Lunemann. Trotz einer leidenschaftlichen Schlussoffensive reichte es für Düsseldorf nicht mehr, denn Krefeld hatte den Grundstein für den Auswärtssieg bereits im ersten Drittel gelegt. Pinguine-Stürmer Marcel Müller zog ein entsprechend zufriedenes Fazit: „Wir waren über weite Strecken das bessere Team.“

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