Tomas Vosvrda - starker Rückhalt zwischen den Pfosten der Tigers
DEL2-Goalie-Reihe geht weiter
Bei dem nächsten Torhüter in unserer DEL2-Goalie-Reihe handelt es sich um Tomas Vosvrda von den Bayreuth Tigers. In der Saison 2016/17 kam der Tscheche nach Bayreuth und avancierte in wenigen Monaten zu einem starken Rückhalt im Team und zum Publikumsliebling der Tigers-Fans.
Tomas startete seine Sportler-Karriere gleich in zwei verschiedene Sportarten – Fußball und Eishockey. Ob mit Ball oder Puck, in beiden Sparten war Vosvrda gleich der Torhüter. Doch beides auszuüben war schwer. „Mein Vater fragte mich, ob ich Fußball oder Eishockey spielen möchte. Die Antwort kam prompt: Eishockey!“. In der tschechischen Republik durchlief der in Ostrava Geborene die Eishockeyschule. Im deutschen Nachbarland wurde vor allem mehr Wert auf die Defensive gelegt. Der 28-Jährige findet das deutsche Spielsystem offener. Als der Goalie nach Bayreuth kam, war ihm bewusst, dass er als Kontingentspieler viel Leistung erbringen muss. „Als Ausländer muss ich sehr gut sein, ich muss der beste Spieler im Team sein“, verdeutlicht Vosvrda. Sicherlich herrscht bei jedem Eishockey-Profi ein gewisser Druck, aber für ihn passt alles.
In seiner bisherigen Karriere hat der 1,93 Meter große Athlet einige Coaches erlebt. „Für mich gab es den besten Goalie-Coach in der Zeit, als ich in Kanada gespielt habe. Das war für mich die perfekte Schule“, berichtet der Goalkeeper. Zwischen 2007 und 2008 spielte der Tscheche für die Medicine Hat Tigers. Zuvor wurde er von den Tigers in der ersten Runde ausgewählt – und das als europäischer Torhüter. Leider konnte Vosvrda bei der U18-Weltmeisterschaft nicht für die tschechische Nationalmannschaft spielen. Das bedeutete gleichzeitig auch sein Aus für eine Karriere in der NHL. Doch damit hat der Goalie komplett abgeschlossen.
Vosvrda erklärt, dass es für ihn als Torwart wichtig ist, ein Feedback zu erhalten. Hilfreich dabei ist auch die Video-Analyse. „Wenn ich aber sehr viel spiele, ist es enorm bedeutend, dass der Kopf frei bleibt“, ergänzt der bodenständige Profi. Großer Rückhalt ist seine Familie. Seine Frau und Tochter sind jedoch erst später nach Bayreuth nachgekommen. Diese Zeit war für den Familienmenschen sehr schwer. „Sicher möchte ich immer jedes Spiel gewinnen, aber wenn das mal nicht der Fall ist, denke ich an meine Familie und das sie gesund sind. Das ist das Wichtigste. Sie geben mir immer den notwendigen Rückhalt“, verdeutlicht der Familienvater. Mittlerweile fühlen sich alle drei Familienmitglieder wohl in Bayreuth. Zudem ist das Heimatland nicht weit entfernt und einige Landsmänner hat der 28-Jährige auch im Team. Er bekommt von jedem einzelnen Spieler, Trainer, Manager und dem Club Unterstützung.
Vosvrda besitzt einen zwei-Jahres-Vertrag und ein persönliches Ziel, welches der Goalie aber nicht verrät. Es ist nur in seinem Kopf und daraus zieht er seine Motivation für die anstehenden Spiele. „Ich bin mir nicht mal sicher, ob es meine Frau weiß“, schmunzelt der Mann zwischen den Pfosten. Ein Ziel ist jedoch deutlich zu hören: Das Interview konnte komplett auf Deutsch geführt werden und dies möchte er stets weiter verbessern.
Seine ganze Erfahrung gibt er auch gerne weiter: So auch im letzten Sommer, als er unter anderem seinen Neffen in einem Sommer-Camp trainiert hat. Ob aber ein Trainer-Job nach seiner Karriere denkbar wäre, lässt Vosvrda offen, aber im Eishockey wird er sicher bleiben wollen. Neben dem Eishockey hat der Tscheche früher Kickboxing betrieben. Doch nun liegt seine ganze Konzentration auf dem Eishockeysport und seiner Familie: „Meine Tochter ist mein Leben“, verdeutlicht Vosvrda.
Seine Maske wurde in seinem Heimatland designed. Mit dem Logo, seinem Spitznamen sowie mit dem Bild von Frau und Tochter ist sein Helm ein Unikat.