Tschechische Erfahrung im EHC-Gehäuse
Im zehnten Teil unserer Goalie-Serie legen wir den Fokus auf Miroslav Hanuljak vom EHC Freiburg
Bevor Miroslav Hanuljak zum EHC Freiburg kam, spielte der gebürtige Tscheche in seiner bisherigen Karriere ausschließlich für Clubs in seinem Heimatland. Doch dann kam der Sommer 2017 und die Breisgauer gaben die Verpflichtung von dem 1,89 Meter großen Goalie bekannt. Der 33-Jährige ist zum stabilen Rückhalt zwischen den EHC-Pfosten geworden und weist derzeit eine Fangquote von 91,33 Prozent auf. Zudem können seine jungen Kollegen - Constantin Haas und Leon Meder – von dem erfahren Torwart viel lernen.
Seine ersten Schritte auf dem Eis, im Gegensatz zu vielen anderen Eishockey-Spielern, waren erst mit zehn Jahren. Doch von Anfang an hatte ihn das rote Gehäuse angezogen: „Ich habe zwar recht spät angefangen, aber ich bin gleich ohne großes Nachdenken ins Tor gegangen - und wollte dort bleiben“, erzählte Hanuljak. In seiner Zeit als heranwachsender Torhüter haben ihm vor allem die tschechischen Torhüter, die in der NHL Karriere gemacht haben, geprägt. Besonders Dominik Hasek und Tomas Vokoun. In seiner sportlichen Laufbahn spielte er bei verschiedenen Clubs in der Tschechischen Republik und gewann mit unterschiedlichen Teams auch die tschechische Zweitliga-Meisterschaft. Nach etlichen Jahren im Nachbarland von Deutschland, zog es Hany, wie er gerne liebevoll in Freiburg genannt wird, in den Breisgau. Die Entscheidung beim EHC zu spielen war für ihn ganz einfach. „Im Sommer kam mein Agent auf mich zu und wollte wissen, ob ich mir vorstellen könnte, im Ausland zu spielen. So kam der Kontakt mit Freiburg zustande“, erklärte der 33-Jährige und verdeutlichte weiter: „Ich bin sehr froh, dass sich das alles so ergeben hat. Ich bin wirklich gerne hier.“
Wenn er auf seine bisherige Karriere zurückblickt, ist ihm ein Moment aus den Jahre 2003 in Erinnerung: „Unvergessen ist der NHL-Draft 2003, als ich von den Nashville Predators gezogen wurde“, berichtete der Goalie. Gerne denkt er auch an die drei Meistertitel in der zweithöchsten tschechischen Liga und an dem Moment, als Hanuljak mit Chomutov in die Extraliga aufgestiegen ist zurück.
Vor einem Spiel ist der Torhüter stets hoch konzentriert und redet nicht viel. Hanuljak ist ein mitspielender und mitdenkender Eishockey-Profi, welcher als Goalie ungewöhnlich viel mit der Scheibe macht. Auf die Frage wie es dazu kommt, antwortete er folgendes: „Ich spiele einfach sehr gerne mit und versuche, meinen Kollegen dadurch das Leben leichter zu machen und ihnen zu helfen, indem ich ihnen auch mal einen Pass zuspiele.“
Der jetzige Freiburger spielt mit einer Maske, welche er bereits seit ein paar Jahren besitzt. Darauf verewigt ist sein Spitzname "Hany". Zudem ist „Fluch der Karibik“-Schauspieler Johnny Depp auf seiner Maske.
Jetzt liegt die volle Konzentration auf das sportliche Ziel in der DEL2 zu bleiben. „Wir müssen in den Playdowns antreten. Wir wollen die Sache so schnell wie möglich hinter uns bringen und so früh wie möglich den Klassenverbleib schaffen“, verdeutlichte Hanuljak bei der Nachfrage seiner persönlichen Ziele und ergänzte: „Ansonsten hoffe ich, dass meine Familie und ich gesund bleiben - und da denke ich am meisten an meine Tochter, die im März zur Welt kommen wird.“ Hanuljak ist ein Familienmensch. Bei seinen Liebsten kann er am besten vom Sport abschalten und Kraft tanken.
Fotos: Achim Keller