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Spiel der Woche: Formstarke Abwehrbollwerke im Duell
11.12.2025Bild: Andy Chuc, Melanie Feldmeier

Spiel der Woche: Formstarke Abwehrbollwerke im Duell

Bad Nauheim und Regensburg messen sich auf Augenhöhe – Defensive als Schlüssel zum Sieg.

Es verspricht spannend im Colonel-Knight-Stadion zu werden, wenn der EC Bad Nauheim die Eisbären Regensburg zum Spiel der Woche des 23. Spieltags der DEL2-Saison 2025/2026 erwartet. Wer am Ende der Partie am Freitag (19:30 Uhr) die Nase vorn haben wird, lässt sich kaum voraussagen. Was feststeht ist, dass Defensive Trumpf sein wird. Es treffen nämlich zwei der besten Abwehrreihen der Liga gepaart mit zwei der besten Goalies dieser Saison aufeinander.

Hinzu kommt, dass beide Mannschaften in bestechender Form sind. Regensburg reist mit drei Siegen in Folge nach Hessen. Und die Kurstädter selbst haben vier ihrer letzten fünf Spiele, beziehungsweise sieben der vergangenen neun Partien für sich entscheiden können.

Rückenwind für defensiv starke Gastgeber

Die Gastgeber gehen mit Rückenwind in das Wochenende. Nach dem kleinen Rückschlag gegen die Bietigheim Steelers meldete sich Bad Nauheim mit einem souveränen 5:0-Heimerfolg gegen die Lausitzer Füchse zurück und knüpfte damit an die vorherige Siegesserie an. Der Aufwärtstrend ist deutlich erkennbar. Trotz einer Partie weniger beträgt der Rückstand auf die Eisbären lediglich sieben Punkte – was in der dichten Tabelle allerdings fünf Plätze Unterschied bedeutet.

Defensiv präsentiert sich das Team von Cheftrainer Peter Russell stabil: Im Schnitt kassiert Bad Nauheim nur 2,6 Gegentore pro Partie, besser stehen lediglich Rosenheim und Regensburg da. Auch das Unterzahlspiel überzeugt mit einer Quote von 80,8 Prozent, was ligaweit Rang fünf bedeutet. In der Offensive gibt es hingegen noch Luft nach oben. Mit bislang 57 Treffern in 21 Spielen zählt der EC Bad Nauheim zu den weniger torgefährlichen Teams der Liga. Und irgendwie passt es ins Bild, dass ausgerechnet ein Verteidiger Topscorer der Roten Teufel ist: Justin MacPherson konnte bereits 21 Punkte verbuchen, auch gegen die Füchse traf er zuletzt.

Gäste setzen auf Effektivität

Auch die Eisbären reisen mit Selbstvertrauen nach Hessen. Der Derbysieg gegen Weiden war bereits der dritte Erfolg in Serie – eine Entwicklung, an die Regensburg am Freitag unbedingt anknüpfen möchte. Wie Bad Nauheim überzeugt man vor allem durch eine starke Defensive: Nur 53 Gegentore in 22 Spielen stehen bislang zu Buche, und mit einer Unterzahlquote von 88,1 Prozent stellen die Oberpfälzer den Ligabestwert.

In der Offensive zeigt sich ein ähnliches Bild wie beim Gegner: Mit durchschnittlich 2,6 Toren pro Partie zählt Regensburg zu den weniger durchschlagskräftigen Teams, nur Weiden trifft noch seltener. Die Überzahlquote von 17,8 Prozent lässt ebenfalls Raum für Steigerungen. Dafür besticht die Mannschaft durch Effektivität – im Schnitt reichen 9,6 Schüsse für einen Treffer. Großen Anteil an den bisherigen Erfolgen haben Goalie Jonas Neffin mit einer Fangquote von 93,45% sowie Angreifer Corey Trivino, der bereits 17 Scorerpunkte sammeln konnte.

„Eine gute Verteidigung gewinnt Spiele“

Ein entscheidender Faktor für die Partie dürfte erneut die Defensive werden. Bad Nauheims Goalie Gerald Kuhn lobt nach dem jüngsten Sieg die Arbeit seiner Vorderleute: „Der Shutout gegen Weißwasser ist eine Belohnung für das Spiel des ganzen Teams. Die Jungs kämpfen vor unserem eigenen Tor sehr hart und verhindern auch die zweiten und dritten Chancen, selbst die Stürmer werfen sich in jeden Schuss.“

Auch Kuhn selbst verzeichnet beeindruckende Statistiken, der Routinier kann 93,1% der Schüsse, die auf sein Tor kommen, halten. Es sei aufregend, defensiv so gut zu stehen, so Kuhn: „Wir haben das System, das der Coach spielen will, wirklich verstanden und das zahlt sich jetzt aus. Eine gute Verteidigung gewinnt am Ende Spiele.“

Gleichzeitig richtet er den Blick auf den kommenden Gegner und findet anerkennende Worte: „Regensburgs größte Stärke ist neben der stabilen Defensive auch ihr Goalie. Jonas Neffin hat ein tolles Jahr und ist oft spielentscheidend.“

Der Plan für Freitag ist aus Nauheimer Sicht klar: „Wir müssen viel Verkehr vor Regensburgs Tor generieren und Jonas die Sicht auf den Puck nehmen. Wenn wir viele Scheiben in Richtung Tor bringen, können gute Dinge passieren. Auf die Offensivspieler müssen wir aufpassen, die sind gefährlich. Aber es wird bestimmt ein spannendes Spiel für die Fans und wir wissen, was wir zu tun haben.“

„Das Team hat immer erste Priorität“

Auch bei den Eisbären präsentiert sich ein Spieler derzeit in hervorragender Form: Kevin Slezak. Der 24-Jährige punktete in den vergangenen drei Begegnungen und steht inzwischen bei 14 Scorerpunkten. „Natürlich ist es schön, wenn es für einen persönlich gut läuft“, sagt er. „Aber das Team hat immer erste Priorität und deshalb freut es mich umso mehr, dass wir als Mannschaft von Tag zu Tag wachsen und sich das auch in unserer Leistung auf dem Eis widerspiegelt.“

Slezak erwartet ebenso eine enge Partie im Colonel-Knight-Stadion: „Das Spiel wird alles andere als einfach. Bad Nauheim ist defensiv sehr stark und darauf müssen wir vorbereitet sein.“ Die Marschroute für Freitag ist aus Regensburger Sicht klar: „Wir müssen strukturiert und mit hoher Intensität auftreten. Wenn wir das durchziehen, dann gelingt es uns auch, die Punkte nach Hause mitzunehmen.“

Beide Mannschaften gehen mit stabilen Defensivreihen und klaren Vorstellungen in das Spiel der Woche. Bad Nauheim möchte den jüngsten Aufschwung fortsetzen, Regensburg seine Serie weiter ausbauen. Viel spricht dafür, dass die Torhüter und das Spiel ohne Scheibe eine zentrale Rolle einnehmen werden.

Alle Fans, die nicht live vor Ort sein können, haben die Möglichkeit, die Begegnung bei sporteurope.tv zu verfolgen.

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