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Steven Deeg bleibt in Selb
15.06.2021Bild: Pauline Manzke

Steven Deeg bleibt in Selb

Deutsch-Kanadier unterschreibt für weitere zwei Jahre

Steven Deeg, der in der vergangenen Saison zum Wolfsrudel gestoßen ist, unterschrieb einen Zweijahresvertrag im Wolfsbau. „Die Vertragsverlängerungsgespräche begannen im Januar und dauerten einige Monate“, so Steven
Deeg. Für Trainer Herbert Hohenberger und Vorstandsmitglied Thomas Manzei stand schon bald fest, dass der Stürmer auch in der kommenden Saison eine Rolle spielen soll. Deeg: „Wir konnten uns schnell auf eine Verlängerung um zwei Jahre einigen. Ich habe mich in Selb von Anfang an wohl gefühlt. Es war eine großartige Mannschaft in dieser Saison. Ich hatte viel Spaß. Logisch – es macht immer Spaß, zu gewinnen.“ Trainer Hohenberger begrüßt diese Entscheidung: „Steven ist universell einsetzbar und arbeitet sehr hart. Die Linie Lanny Gare, Nicholas Miglio und Steven Deeg war wahrscheinlich meine konstanteste Linie der letzten Saison. Die drei haben sich sehr gut ergänzt. Ich bin froh, dass Steven wieder mit an Bord sein wird.“

Nun ist Sommerpause angesagt und diese verbringt der 28-Jährige in seiner Heimat in Kanada: „Ich versuche, meinen Sommer so gut wie möglich zu genießen, weil ich jedes Jahr nur zwei bis drei Monate zu Hause bin. Golf ist
eine große Leidenschaft und eine meiner Lieblingssportarten, deshalb spiele ich viel. Die restliche Zeit hänge ich mit meinen Freunden ab, gehe schwimmen und trainieren. In Kanada hat man den Sommer über unglaublich viele
Möglichkeiten, seine Freizeit zu gestalten.“

Aktuell leidet Steven Deeg noch unter einer Verletzung aus der vergangenen Saison. Doch das hält den disziplinierten Vollblutstürmer nicht davon ab, an seiner körperlichen Fitness zu arbeiten. Deeg: „In den Playoffs gegen Rosenheim habe ich mir den linken Daumen gebrochen. Bei Spiel Nr. 5 gegen Hannover habe ich mir unglückicherweise wieder einen Teil des gleichen Daumens gebrochen und seitdem Gelenkprobleme. Die Erholungszeit beträgt laut aktueller Einschätzung sechs bis acht Wochen plus Physiotherapie. Die gute Nachricht ist aber: Ich kann trainieren. Ich möchte in absoluter Bestform sein und für die DEL2 noch stärker und schneller werden.“ Zwei- bis dreimal pro Woche möchte Deeg auf dem Eis trainieren und zusätzlich im eigenen Heim-Fitnessstudio arbeiten. Gerade in der aktuellen Zeit, in der die Studios Corona-bedingt noch geschlossen sind, ein echter Glücksfall.

Deeg, der sein Spiel als „typisch kanadisch“ bezeichnet, ist ein echter Powerstürmer, der körperbetont spielen und punkten kann. Für die kommende Saison hat er sich klare Ziele gesetzt: „Ich möchte in jeder Hinsicht bereit für die
DEL2 sein. Dazu will ich meine Geschwindigkeit und Stärke auf ein noch höheres Level heben.“ 

Kaum etwas motiviert so stark wie Erfolg. Das Ziel, eine Meisterschaft zu gewinnen, hegte der Stürmer schon von Kindesbeinen an – nun wurde der große Traum wahr. Deeg: „Es war ein großartiges Gefühl. Seit meinem dritten
Lebensjahr spiele ich Eishockey und noch nie zuvor habe ich eine Meisterschaft gewonnen. Dieses Jahr waren es ganz besondere Playoffs und irgendwie habe ich es geahnt. Nachdem wir Rosenheim im zweiten Durchgang
besiegt hatten, wusste ich, dass wir eine große Chance haben. Nach dieser Serie hatte ich keinen Zweifel mehr. Selbst als wir gegen Hannover 2:1 verloren haben, wusste ich, dass wir zurückkommen werden. Wir hatten so eine
tolle Truppe, die alle offensiv und defensiv in den Playoffs mitwirkten. Und natürlich war unser Torwart Weidekamp überragend gut.“

Wie alle anderen Teammitglieder, blickt auch Deeg mit einem weinenden Auge auf diese Erfolgssaison zurück. Ausgerechnet diesen Erfolg ohne Fans im Stadion zu erleben – das hätte er sich anders gewünscht. Deeg: „Es war wirklich schade. Das war wohl Selbs beste Eishockey-Saison aller Zeiten mit einem DEL2-Aufstieg – und das ohne Fans im Stadion. Ich weiß aus Erzählungen, wie leidenschaftlich die Eishockeyfans in Selb sind und schätze die Unterstützung sehr. Ich hoffe, im Herbst ist Corona soweit im Griff, dass wir zu einer einigermaßen normalen Lebensweise übergehen können. Die Energie und Leidenschaft, die die Fans ins Stadion bringen ist, was Hockey in Europa und in Deutschland ausmacht. Ich hoffe für die kommende DEL2-Saison, dass die NETZSCH-Arena für unsere Heimspiele voll und laut sein wird.“

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